Doppelblindstudien zufolge hält die schmerzlindernde Wirkung der Radon-Therapie bis zu sechs Monate an , länger als bei jeder anderen bekannten Behandlungsmethode. Diese Schmerzfreiheit gibt den Kranken und den Therapeuten etwa bei Morbus Bechterew die Chance zu einer oft lebensverlängernden und die Lebensqualität verbessernden Physiotherapie.
Die gesundheitsschädliche Wirkung hoher Radon-Dosierung etwa in Bergwerken oder auch in Wohnhäusern in Mittelgebirgslagen ist laut Arbeitsgemeinschaft Europäischer Radonheilbäder unbestritten. Bei zeitlich begrenzter ionisierender Strahlung in kleinen Mengen, wie sie bei der Radon-Stollen- oder Heilwassertherapie auftrete, bestehe nach bisherigen Erkenntnissen jedoch keine Gefahr. „Das ist so wie mit dem Wein, der in geringen Dosen vor Herzinfarkt schützt, in größeren Mengen aber schädlich ist“, meint Friedrich Dörtelmann, früherer Geschäftsführer der EURADON, einer Interessengemeinschaft europäischer Radon-Heilbäder.
Ein Hauptproblem der Radon-Kurorte sei das Kräfteverhältnis zwischen dem „David“, der kleinen Gruppe europäischer Radonheilbäder, und dem an hohem Schmerzmittelverbrauch interessierten „Goliath“, der Pharma-Industrie.Die Bereitschaft der Patienten, sich angesichts der Kürzungen in den Gesundheitsbudgets die Radon-Behandlung aus eigener Tasche zu zahlen, steigt nach jüngsten Erhebungen der Radon-Heilbäder offensichtlich angesichts der guten Therapiewirkung wieder spürbar an.