Bis zu sieben Mal im Jahr können Erwaschsene unter den lästigen Halsschmerzen leiden. Rund 70 bis 80 Prozent davon werden von Virusinfektionen ausgelöst. Aber auch bakterielle Erreger oder Umwelteinflüsse wie Klimaanlagen, Husten oder zu lautes Reden können das unangenehme Kratzen im Hals herbeizuführen und nicht selten sind sie die Vorboten einer ernstzunehmenden Entzündung der Rachenschleimhaut. Haben die Erreger nämlich die erste Barriere (Schleimhaut) genommen, dringen sie in die Rachenschleimhaut ein und vermehren sich dort rasend schnell. Um diese „Eindringlinge” wieder loszuwerden, wehrt sich der Körper mit einer entzündlichen Reaktion.
Dabei werden spezielle Botenstoffe (Prostaglandine), die in den Zellen der Rachenschleimhaut lokalisiert sind, vermehrt gebildet um die für Halsschmerzen typischen Symptome Schmerz, Rötung, Schwellung und Hitze zu vermitteln. Diese Reaktion ist notwendig, damit der Körper eine gezielte Immunabwehr aufbauen kann, so dass die Infektion eingedämmt wird. Sobald die Prostaglandinsynthesebildung gehemmt wird, kann die Botschaft „Entzündung” nicht mehr übertragen werden. Die Folge: Es kommt zu einer Linderung der typischen Entzündungssymtome.
Je nach Schwere der Entzündung bieten sich verschiedene Therapieformen an: Antiseptika, Lokalanästhetika und Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR). Dabei gehen Antiseptika aktiv gegen Bakterien vor, sie wirken dementsprechend antibakteriell. Lokalanästhetika bringen zusätzlich eine schnelle Schmerzlinderung. Nicht-Steroidale Antirheumatika werden bei verschieden Erkrankungen eingesetzt, wie etwa Arthritis (Gelenk-erkrankung). Sie wirken schmerzstillend und entzündungshemmend.
Stadium | Ursache | Symptome | Therapieoption |
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Kribbel | Die natürlichen Abwehrkräfte sind geschwächt. | Trockenes Gefühl im Hals. | Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Einnahme eines Antiseptikums. |
Kratzen | Oberflächeninfektion, d.h. die erreger haben das Abwehrsystem „überlistet”. | Starkes Kratzen, Reizung und Schmerzen im Rachenbereich. | Antimikrobielle Wirkstoffe, und schmerzlindernde Wirkstoffe. |
Akute Schmerzen | Virale oder bakterielle Erreger haben sich „eingenistet”, die Immunreaktion bewirkt Schmerzen. | Tiefer und pochender Schmerz. | Analgetika, Antiphlogistika, Arzneimittel zur Verringerung von Schmerz und Entzündung. |
Festsitzende Infektion | Die Infektion ist fortgeschritten (z.B. Angina). | Ständige und vor allem zunehmende Schmerzen, über drei Tage verlaufend. | Kombination von Antibiotika und Analgetika, Antiphlogistika. |
Um die lästigen Schmerzen im Hals zu lindern, eignen sich besonders Lutschtabletten. Durch das Lutschen bildet sich vermehrt Speichel, die die Schleimhaut benetzt und dadurch den Körper bei der Abwehr der Erreger unterstützt.