Die schönen Frühlingstage locken die Menschen in die Natur: Warme Sonnenstrahlen prickeln auf der Haut und das weiche Gras kitzelt die nackten Füße. Leider können sich viele Diabetiker nicht darüber freuen: Sie können diese Empfindungen nicht mehr wahrnehmen! Denn was viele nicht wissen: Auf Dauer geht die Volkskrankheit Diabetes buchstäblich an die Nerven. Wenn die Nerven in den Händen und insbesondere in den Füßen nicht mehr richtig funktionieren, kann der Betroffene weder angenehme noch schmerzhafte Reize auf der Haut spüren. Taubheit oder „Pelzigkeit“, Kribbeln „wie Ameisen auf der Haut“ oder starke nächtliche Schmerzen sind weitere Anzeichen für den Beginn solcher diabetischer Nervenschäden. Eine nervenschützende Behandlung gehört deshalb für Diabetiker unbedingt zur optimalen Gesundheitsvorsorge.
Nervenschäden als Auswirkung der Zuckerkrankheit bezeichnen Experten als diabetische Polyneuropathie. Betroffen sind vor allem die Füße. Ist die Erkrankung erst einmal fortgeschritten, müssen oft starke Schmerzmittel eingesetzt werden. Schlimme Folgen haben die Empfindungsstörungen, wenn kleinere Verletzungen nicht mehr bemerkt werden können: Steinchen im Schuh oder ein leichtes Wundscheuern durch drückende Schuhe. Beim Diabetiker, der diese Schmerzen nicht mehr wahrnimmt, kann das schwerwiegende Folgen haben: Eine kleine Verletzung entzündet sich, wird zur schwer verheilenden Wunde und im schlimmsten Fall droht sogar die Amputation. Deshalb ist es wichtig, den Nervenschäden schon frühzeitig vorzubeugen bzw. sie rechtzeitig zu erkennen!
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt Alpha-Liponsäure als wichtige vorbeugende Behandlung, denn dieser Wirkstoff kann die fortschreitende Schädigung der Nerven aufhalten, wie in mehreren wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde. Dabei wirkt Alpha-Liponsäure gleich mehrfach: Sie verbessert die Energieversorgung der Nervenzellen und stärkt damit den Eigenschutz. Gleichzeitig fängt sie zellschädigende Substanzen ab und bewahrt so die Nerven vor weiteren Angriffen. Bisher konnte der Arzt für die nervenschützende Vorbeugung und Behandlung bei diabetischer Polyneuropathie Arzneimittel mit Alpha-Liponsäure zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnen (z.B. Thioctacid®).
Nach der Gesundheitsreform werden nun seit April 2004 die Kosten für die wirksame und gut verträgliche Behandlung mit Alpha-Liponsäure nur noch von den privaten, aber nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Diabetiker, denen eine optimale Gesundheitsvorsorge am Herzen liegt, sollten ihren Arzt auf die Behandlungsmöglichkeit mit Alpha-Liponsäure ansprechen. Die Kosten für Arzneimittel wie Thioctacid müssen allerdings selbst übernommen werden, doch die Tagesausgaben dafür liegen bei weniger als einem Euro (ca. 0,95 €).
Die Tabletten sollten täglich eingenommen werden. Zu Beginn der Behandlung ist es wichtig, dass ausreichende Mengen der schützenden Alpha-Liponsäure rasch in das Gewebe gelangen. Zum Start wird deshalb eine hohe Dosierung angewendet. Alpha-Liponsäure kann außerdem als Infusion vom Arzt verabreicht werden. Ideal ist eine Kombination von Infusionstherapie zu Beginn der Behandlung, gefolgt von einer regelmäßigen Einnahme der Tabletten.