Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist die größte Drüse des Menschen und sitzt in der Körpermitte zwischen Magen und Zwölffingerdarm.
Eine ihrer Hauptaufgaben ist die Produktion von Verdauungsenzymen, die zur Aufspaltung von Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten benötigt werden. Diese sind in dem Pankreassekret enthalten, das die Bauchspeicheldrüse in den Magen-Darm-Trakt abgibt. Ohne diese Funktion könnte der Körper viele aufgenommene Nährstoffe nicht verwerten.
Außerdem stellt die Bauchspeicheldrüse die Hormone Insulin und Glukagon her, die den Blutzuckerhaushalt regulieren. Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) beruht auf einer Störung dieser zentralen Stoffwechselfunktion.
Bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) greifen körpereigene Substanzen das Organ an. Die häufigste Ursache der akuten Form der Pankreatitis ist eine Erkrankung der Gallenwege, die den Durchfluss des Pankreassekrets be- hindert. Das kann dazu führen, dass Verdauungsenzyme zu lange in der Bauchspeicheldrüse bleiben und beginnen, das Organgewebe von innen zu schädigen. Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen können die Symptome sein, un- ter denen betroffene Menschen leiden.
Bei Komplikationen kann die Erkrankung sogar tödlich verlau- fen. Aus diesem Grund muss die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung unverzüglich im Krankenhaus behandelt werden.
Eine große Belastung kann die chronische Bauchspeicheldrü- senentzündung sein, da sie für die Betroffenen immer wiederkehrende oder dauerhaft anhaltende Beschwerden bedeutet. Die häufigste Ursache der chronischen Pankreatitis ist ein langjähriger übermäßiger Alkoholkonsum. Die Therapie zielt vor allem auf eine Reduktion der Schmerzen und Verdauungsbeschwerden. Eine absolute Alkohol-, aber auch Nikotinabstinenz ist für einen Therapieerfolg unbedingt erforderlich.
Vor allem im Rahmen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung können innerhalb des Organs mit Pankreassekret gefüllte Zysten entstehen. Für Patienten stellt sich dabei meistens die Frage, ob diese operativ entfernt werden sollten oder nicht.
In der Regel sind solche Zysten harmlos, solange sie keine Beschwerden verursachen. In manchen Fällen bilden sie sich nach einiger Zeit auch von selbst zurück. Kommt es jedoch zu Beschwerden, können die Zysten durch ein einfaches Verfahren durchstochen werden, sodass der Inhalt ablaufen kann.
An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken pro Jahr etwa 16.000 Menschen in Deutschland. Wird die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert, kann sie durch eine operative Entfernung des Tumorgewebes geheilt werden. Da Krankheitssymptome jedoch in der Regel erst in späten Stadien des Bauchspeicheldrüsenkrebses auftreten, erfolgt die Diagnose nur in etwa 20 % der Fälle rechtzeitig.
Deshalb ist die Suche nach diagnostischen Methoden zur Früherkennung der Erkrankung ein wichtiger Schwerpunkt der aktu- ellen Forschung.
Die sogenannten neuroendokrinen Tumoren der Bauchspeicheldrüse sind seltener als der Bauchspeicheldrüsenkrebs. Gerade für diese Tumoren stehen zunehmend spezifische therapeutische Ansätze zur Verfügung.
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