Rund 600.000 Intraokularlinsen werden jährlich in Deutschland implantiert – zum Einsatz kommen aber meist Standard-Modelle, die den Patienten nur in einer bestimmten Entfernung scharf sehen lassen, da sie das Licht nur in einem einzigen Punkt bündeln können. Für alle anderen Sehbereiche benötigen die Träger dieser Monofokal- oder Einstärken-Linse mindestens eine – meist sogar zwei Brillen oder eine teure Gleitsichtbrille.
Multifokal-Linsen
Multifokal-Linsen geben dem Patienten, ähnlich einer Gleitsichtbrille, hingegen eine optimale Sicht sowohl im Nah- als auch im Fernbereich. Doch leider war die Sehqualität, die mit den ersten Modellen erzielt wurde, eher mäßig: Die Patienten klagten unter anderem über starke Blendungseffekte, die sogar so dramatisch sein konnten, dass eine Explantation nötig wurde. Auch der Wunsch nach Brillenfreiheit ging nur bei einem geringen Prozentsatz in Erfüllung. In aktuellen klinischen Studien erzielt eine neue Technologie, die erstmals verschiedene optische Systeme kombiniert, endlich viel versprechende Ergebnisse: Mit der ReSTOR-Technologie können 80 Prozent der Operierten gänzlich auf eine Brille verzichten und die gefürchteten Nebeneffekte treten – wenn überhaupt – nur in sehr abgeschwächter Form auf. Denn die ReSTOR-Technologie kombiniert die meist separat verwendeten optischen Prinzipien der Refraktion und Diffraktion und optimiert die Sehqualität darüber hinaus erstmalig mittels der so genannten Apodisierung,durch welche die kontinuierliche Abnahme der diffraktiven Stufenhöhen gelingt. Dadurch werden Streueffekte minimiert und die Lichtausbeute auf über 90 Prozent gesteigert
Wissenswertes rund um die Katarakt-Operation
- Vor der Operation sollte die Einnahme von Alkohol, Schlafmitteln und Medikamenten, die die Blutgerinnung herabsetzen (z.B. Aspirin) vermieden werden
- Der Patient sollte ungeschminkt und ausgeruht zur Operation erscheinen
- Meist reicht eine lokale Betäubung des Auges, in Einzelfällen kann aber auch eine Vollnarkose ratsam sein. Welche Narkose in Frage kommt wird gemeinsam mit dem Arzt entschieden
- Die Operation selbst dauert nur ca. 20 Minuten pro Auge. Mit Vorbereitungen und Erholungsphase verbringt man bei einem ambulanten Eingriff ca. drei Stunden in der Klinik
- Während der Operation ist der Patient wach und nimmt lediglich ein helles Licht, die Geräusche der Geräte und die Stimme des Operateurs wahr
- Normalerweise werden beide Augen zu verschiedenen Terminen operiert, so dass man zu keinem Zeitpunkt völlig „blind“ ist
- Der Verband wird schon am nächsten Tag entfernt und in der Regel verläuft der Heilungsprozess schmerzfrei bzw. mit geringen Schmerzen
- Zur Unterstützung der Heilung und der Vermeidung von Infektionen reicht die anschließende Verabreichung von Augentropfen oder -salbe. Die Anwendungsdauer und -menge wird mit dem behandelnden Augenarzt besprochen
- Am ersten Tag nach der Operation sollten die Augen geschont und z.B. auf längeres
Lesen verzichtet werden. Darüber hinaus sollten schwere körperliche Arbeiten bis zwei Wochen nach der Operation vermieden werden
- Verlaufen Eingriff und Heilung ohne Probleme, ist man – je nach Beruf – ca. eine Woche krankgeschrieben. Leichte Bürotätigkeiten können schon nach zwei bis drei Tagen wieder aufgenommen werden
- Kontrollen durch den Augenarzt erfolgen meist am ersten Tag nach der Operation sowie nach einer Woche und schließlich nach vier bis sechs Wochen
- In der Regel kann der Patient schon wenige Tage nach der Operation wieder Auto fahren
- Eine stabile Sehstärke stellt sich erst ca. vier bis sechs Wochen nach der Operation ein, da sich die Optik des Auges bis zur vollständigen Heilung noch verändern kann.
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