Für Katja M. wird jede zweite Nacht zur Qual: Die 40-jährige liegt stundenlang wach und sehnt sich nach dem erholsamen Schlaf, der ihr morgen fehlen wird. Ist sie einmal eingeschlafen, wacht sie oft schon nach wenigen Stunden auf, weil die Nervosität ihr keine Ruhe lässt. Am Tag fühlt sich Katja M. dann müde und zerschlagen und hat Probleme, den Anforderungen ihres Berufes in gewohnter Weise gerecht zu werden. Auch im Privatleben ist sie reizbar. Frauen leiden besonders häufig an Schlafstörungen. Was die meisten nicht wissen: Hormone können die Ursache sein. Natürliches Progesteron hilft, einen Hormonmangel auszugleichen. Betroffene sollten darüber mit ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin sprechen.
Über zehn Prozent aller Erwachsenen leiden in Deutschland unter chronischen Schlafstörungen. Weitere 20 Prozent sind zeitweise davon betroffen. 2,7 Millionen nehmen regelmäßig Schlafmittel ein. Folgen des längerfristigen Schlafmangels sind Konzentrations- und Leistungsschwäche und Tagesschläfrigkeit. Weiterhin müssen Betroffene mit Kopfschmerzen und starken Stimmungsschwankungen rechnen. Aus normalen Anforderungen im Beruf und Privatleben werden unter diesen Vorzeichen kaum zu bewältigende Aufgaben.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Häufigkeit von Ein- und Durchschlafschwierigkeiten bei Frauen doppelt so hoch ist wie bei Männern. Mit zunehmendem Alter entwickeln Frauen zudem eine deutlich höhere Anfälligkeit für Schlafstörungen. Erste Steigerungen zeigen sich zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr, ein deutlicher Zuwachs ist mit Beginn der Wechseljahre festzustellen. Nur 47 Prozent der Frauen zwischen 45 und 59 Jahren haben keinerlei Probleme mit dem Einschlafen (Umfrage von Allensbach, 2001).
Die Ursachen für Schlafprobleme sind vielfältig. Häufig ist ein Hormonmangel, z. B. von Melatonin oder dem natürlichen Progesteron, der Grund. Hinzu kommen neben Depressionen, Stress und unverarbeiteten Konflikten auch bestimmte Krankheiten oder zu großer Alkohol- und Nikotinkonsum.
Prof. Dr. Huber aus Wien hält das Progesteron für das “weiseste” aller Hormone, weil es viele positive Effekte auf den Körper hat. Dr. med. habil. Helmut Stietzel, Gynäkologe, sagt dazu: “Die Interaktion des Progesteron mit dem GABA-Rezeptor im Gehirn wirkt sich positiv auf Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Schlafstörungen aus”. Das heißt konkret: Das Hormon hat einen schlaffördernden Effekt und verkürzt die Einschlafzeit. Zudem verbessert es die Schlafqualität, da die nächtlichen Aufwachphasen vermindert werden. Der Körper wird bei einer Einnahme – im Gegensatz zu normalen Schlafmitteln – nicht belastet, da das natürliche Progesteron hundertprozentig mit dem körpereigenen Hormon übereinstimmt. Eine Anwendungsbeobachtung belegt, dass bei 88 Prozent von 1.431 befragten Frauen, die während der Wechseljahre unter hormonell bedingten Einschlafstörungen litten, durch eine Therapie mit natürlichem Progesteron in Kapselform (als Beigabe zu Östrogen) eine Verbesserung ihres Leidens erzielt werden konnte. Das Schlaflabor des Max-Planck-Instituts führt derzeit weitere Tests zur schlaffördernden Wirkung von Progesteron durch, die 2004 vorliegen werden.