Kürzlich vorgestellte klinische Daten belegen, dass 1.8-Cineol, ein aus dem Eukalyptusöl gewonnener Wirkstoff, auch als antiinflammatorische Co-Medikation bei Patienten mit COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) wirksam ist.
Weltweit leiden bereits jetzt 11,8 Prozent der Männer und etwa 8,5 % der Frauen ab dem 40. Lebensjahr an einer mittelschweren bis schweren COPD, einer chronischen Lungenkrankheit mit progredienter, nicht vollständig reversibler Atemwegsobstruktion auf dem Boden einer chronischen Bronchitis und/oder eines Lungenemphysems. „Ein wichtiger Risikofaktor für die Zunahme der Erkrankung in den letzten Jahren ist in westlichen Ländern der Tabakkonsum”, betont hierzu Prof. Pfeifer Chefarzt und Pneumologe der Klinik Donaustauf. Hinzu kommt das Alter, in welchem die Lungenfunktion ohnehin abnimmt. Die COPD Hauptsymptome sind chronischer Husten, Auswurf und Atemnot. „In den letzten Jahren wurde zunehmend die Bedeutung der systemischen Effekte der COPD gesehen, die in erster Linie auf die chronische Entzündung zurückzuführen sind und das gesamte pulmonale System betreffen. So stellt die COPD einen wesentlichen Risikofaktor für eine Reihe von Komorbiditäten, wie koronare Herzerkrankungen, Herzinsuffizienz, aber auch Diabetes mellitus und Osteoporose dar, erklärte Prof. Dr. Michael Pfeifer weiter.
Alles Gründe, warum in den kommenden Jahren mit einem Häufigkeitsanstieg an COPD-Patienten zu rechnen ist. Vor diesem Hintergrund sind auch die mit der Erkrankung verbundenen direkten und indirekten Kosten relevant.
Die Daten einer randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studie wurden nun im Rahmen der Pressekonferenz zu Soledum® der Cassella-med GmbH & Co. KG. Von Prof. Dr. Heinrich Worth, Chefarzt und Pneumologe der Medizinischen Klinik I Fürth, präsentiert. Eingeschlossen in die Studie waren 242 Patienten im Alter von 40 bis 80 Jahren, die an einer obstruktiven Lungenfunktionsstörung…litten (moderate bis schwere COPD, definiert nach den aktuellen Leitlinien der „Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease” GOLD). Alle Patienten waren Raucher oder ehemalige Raucher, die mindestens 10 „pack years”* geraucht haben.
Über einen Zeitraum von sechs Monaten während der Winterzeit erhielten die Teilnehmer dreimal täglich 200 mg 1.8-Cineol oder Placebo als Co-Medikation zu Bronchodilatatoren (LABAs) und/oder inhalativen Corticosteroiden (ICS). Hauptzielparameter waren Häufigkeit, Dauer und Schwere der Exazerbation. Diese Hauptzielparameter wurden täglich protokolliert und…ausgewertet… Die Lebensqualität der Patienten wurde anhand eines standardisierten Fragebogens (St. George Respiratory Questionnaire, SGRQ) ermittelt.
Vor allem die im Studienverlauf erzielte Senkung der Exazerbationsrate (Krankheitsverschlimmerung) um 44 Prozent im Vergleich zur Placebo-Gruppe, ist klinisch von besonders hervorzuhebender Bedeutung. Die Atemnot in Ruhe und am Morgen besserte sich ebenfalls signifikant im Vergleich zu Placebo. Relevante, unerwünschte Nebenwirkungen traten in der mit 1.8-Cineol behandelten Patientengruppe gegenüber Placebo nicht auf.
Diese signifikanten, klinisch relevanten Ergebnisse belegen, dass 1.8-Cineol die Exazerbationsrate, Dauer sowie Schweregrade der Exazerbationen reduziert und damit die Leitlinientherapie optimiert. „Aktuelle In-vitro-Ergebnisse erlauben den Hinweis, dass antioxidative und antiinflammatorische Effekte im Sinne einer synergistischen Wirkung des 1.8-Cineols von essentieller Bedeutung für die Entzündungshemmung bei Atemwegserkrankungen sind. Zudem zeigen placebokontrollierte, klinische Studien, dass die Zusatztherapie mit 1.8-Cineol bei Patienten mit steroidpflichtigem Asthma (GINA IV) neben einer Besserung klinischer Endpunkte zu einer tolerierbaren, systemischen Steroidreduktion von 36 Prozent (3,75 mg) nach 12 Wochen führte”, sagte Prof. Dr. Uwe Juergens, leitender Oberarzt und Pneumologe des Universitätsklinikums Bonn.