Der plötzliche Herztod ist ein Herzkreislauf-Stillstand, der unbehandelt innerhalb von Minuten zum Tode führt. In Deutschland sterben jährlich mehr als 100.000 Menschen daran. Doch nicht jeder plötzliche Herzkreislauf-Stillstand muss tödlich enden. Risikopatienten könnten rechtzeitig identifiziert und behandelt werden. Deshalb hat es sich die neu gegründete Initiative “Herz Im Takt - Initiative zur Bekämpfung des plötzlichen Herztods” zur Aufgabe gemacht, das Thema in der Bevölkerung bekannter zu machen.
Die Initiative, die von der Medtronic GmbH , Düsseldorf, gefördert wird informiert über Ursachen und Risikofaktoren sowie Präventions- und Therapiemöglichkeiten des plötzlichen Herztods.
Die Ursache des plötzlichen Herztods ist eine Herzrhythmusstörung. Das Herz erhält keine regelmäßigen Befehle für die Kontraktion des Herzmuskels und kommt aus seinem gewohnten Rhythmus. Die Schlagzahl des Herzens steigt dramatisch an: von normalerweise 60 bis 80 Schläge auf 150 und sogar 250 Schläge pro Minute! Dieses “Kammerflimmern” ist eine lebensbedrohliche Situation, die - ohne sofortige Behandlung - sekundenschnell zum Zusammenbruch des Kreislaufs führt. Der Patient wird bewusstlos und es kommt zum plötzlichen Herztod.
Prof. Dr. Ellen Hoffmann, München, erklärt dazu: “Etwa die Hälfte aller Fälle von plötzlichem Herztod treten bei scheinbar ‚herzgesunden’ Patienten als erstes Anzeichen einer bereits vorliegenden Herzerkrankung auf”. Umso wichtiger ist daher die Aufklärungsarbeit der Initiative. Die Bevölkerung soll besser über Risikofaktoren und Möglichkeiten der Vorsorge und Früherkennung informiert werden. Gleichzeitig setzt sich die Initiative für eine Verbesserung der Therapie ein. Denn neben Medikamenten zur Behandlung der zugrundeliegenden Herzerkrankung, ist beim plötzlichen Herztod ein Elektroschock, die sogenannte Defibrillation, die einzig rettende Behandlung. Diese muss innerhalb von Minuten erfolgen, was erklärt, warum notärztliche Hilfe häufig zu spät kommt.
Fünf Punkte helfen, um potentielle Risikopatienten zu identifizieren: durchgemachter Herzinfarkt, Zeichen einer Herzleistungsschwäche, überlebter plötzlicher Herztod, ungünstige genetische Veranlagung sowie bekannte Herzrhythmusstörungen. Selbst wenn nur einer dieser Faktoren vorliegt, besteht ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Herztod. Risikopatienten sollten mit ihrem Hausarzt oder Kardiologen darüber sprechen, um einem möglichen plötzlichen Herztod vorzubeugen.
Nur 5 bis 8 Prozent aller von einem Herzkreislauf-Stillstand betroffenen Patienten überleben durch den schnellen Einsatz von Defibrillatoren. Wünschenswert wäre eine flächendeckende Verbreitung von externen Defibrillatoren sowie der verstärkte Einsatz von sogenannten Implantierbaren Cardioverter Defibrillatoren (ICDs) bei Hochrisikopatienten. Vielfältige Hürden im Bereich der Aufklärung, des Rettungssystems und der Finanzierung stehen dem entgegen. Trotz Leitlinien der Fachgesellschaften für die Auswahl von ICD-Patienten, weist die Versorgung in Deutschland große regionale Unterschiede auf und variiert zwischen 250 bis 20 mit einem ICD versorgten Hochrisikopatienten pro Millionen Einwohner. Diesen Zustand zu ändern ist eines der Ziele der Initiative Herz Im Takt.
Patienten, die durch externe Defibrillation einen Herzkreislauf-Stillstand überleben, haben ein Risiko von 30 bis 50 Prozent, innerhalb eines Jahres ein erneutes Ereignis zu erleiden. Die Implantation eines ICDs bietet ihnen mit 98 Prozent den größtmöglichen Schutz vor einem erneuten plötzlichen Herztod. ICDs sind streichholzschachtelgroße Geräte, die in die Brust implantiert werden und den Herzrhythmus überprüfen. Kommt es zum lebensbedrohlichen Kammerflimmern, setzt der ICD einen starken Stromstoß frei, ähnlich wie es ein Notarzt mit einem externen Defibrillator tun würde. Das Kammerflimmern wird unterbrochen und der Herzstillstand verhindert.
Die Initiative Herz Im Takt ist Ansprechpartner für alle, die sich über das Thema plötzlicher Herztod informieren wollen:
Burgplatz 21-22
40219 Düsseldorf - Tel.: 0211-1367-367 - Fax: 0211-132807 - E-Mail: herzimtakt@t-online.de - Internet: www.herzimtakt.de