Die Versorgung krebskranker Patienten mit neuen vielversprechenden Therapieformen ist insbesondere geprägt durch die knappen Ressourcen bei den Krankenkassen. Die ärztliche Entscheidung für eine bestimmte Behandlungsmethode wird immer häufiger von drohenden Regressen beeinflusst. Dies wird natürlich auch von Patienten wahrgenommen, die durch diese Entwicklung zunehmend verunsichert sind.
Umso verständlicher sind dann auch die heutigen zentralen Aufgaben der Deutschen Leukämie- und Lymphomhilfe e.V., nämlich Information, Aufklärung und Lobbyarbeit, gerade Lobbyarbeit wird immer bedeutsamer, denn leider bestimmt die Entwicklung der Patientenversorgung zunehmend die Arbeit. Die Befürchtung, dass sich die Versorgung mehr und mehr zum Zwei-Klassen-System entwickelt, ist aufgrund unserer Erfahrungen aus Gesprächen und Kontakten mit Patienten berechtigt. Die DLH als Vertreterin von Patienten mit Leukämien und Lymphomen will deshalb handeln, anstatt darauf zu warten, was “Gesundheitsreformen” eines Tages bringen werden.
Patienten, die sich an die DLH wenden, haben die Chance, dass wir uns mit Erfolg für sie einsetzen können. Dies sei aber nur die “Spitze des Eisberges”. Kein Leukämie- oder Lymphompatient in Deutschland dürfe versterben oder schlechter behandelt werden, weil er die DLH nicht kennt.
Häufigkeit von Non-Hodgkin-Lymphomen nimmt deutlich zu Non-Hodgkin-Lymphome, eine heterogene Gruppe von Lymphdrüsenkrebs, haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Sie betreffen überwiegend ältere Menschen, können aber prinzipiell in jedem Alter diagnostiziert werden. In Deutschland werden pro Jahr rund 15.000 neue Erkrankungen festgestellt.
Die Behandlungsmethoden sind für bestimmte Lymphomerkrankungen sehr gut, für andere Formen weiterhin stark eingeschränkt. Aggressive Lymphome werden mit dem Ziel einer Heilung behandelt, weniger aggressive können mit den heutigen Therapieansätzen in der Regel nicht geheilt werden. Allerdings stehen heute Präparate zur Verfügung, die eine Linderung der Beschwerden, eine Verbesserung der Lebensqualität sowie eine Überlebenszeit-Verlängerung ermöglichen. Dabei stehen neben den klassischen Chemotherapeutika auch immer mehr Immuntherapien zur Verfügung, die zielgerichtet angewendet werden können.
Gerade Selbsthilfegruppen spielen bei der Vermittlung neuer Entwicklungen an Betroffene eine wichtige Rolle. So habe sich im letzten Jahr eine internationale Lymphom-Koalition aus verschiedenen Lymphom-Selbsthilfegruppen konstituiert, mit dem Ziel, eine globale Dachorganisation zu bilden. Dabei soll in einem Internet-basierten Netzwerk das Bewusstsein für diese Erkrankung bei Patienten, Angehörigen und Freunden gestärkt werden, um allen Lymphompatienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.