Die Symptome sind leider nicht eindeutig - daher werden sie oft nicht oder nur halbherzig beachtet. Denn Husten, Heiserkeit oder immer wiederkehrende Atemwegsinfekte werden selten ernst genommen und meist gar nicht in Verbindung mit Lungenkrebs gebracht. Denn ebenso könnte es sich ja um eine “normale” Erkältung handeln. Entdeckt dann der Hausarzt beim Röntgen einen Schatten auf der Lunge ist es oft schon zu spät, denn in der Hälfte aller Fälle haben sich jetzt bereits Metastasen gebildet - eine Heilung des Patienten in diesem Stadium ist nur noch in seltenen Ausnahmefällen möglich.
Um fast zwanzig Prozent ist die Zahl der Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Frauen gestiegen, während Männer “nur” eine Zunahme von 2,2 Prozent zu verzeichnen haben. 12.000 Neuerkrankungen im Jahr werden in Deutschland registriert - eine Zahl die zu denken gibt. Denn Nichtraucherdebatte hin oder her, Fakt ist, dass in Deutschland zunehmend mehr Frauen regelmässig zur Zigarette greifen. Bevorzugt werden von Frauen vor allem die “light” Zigaretten, also jene Marken, die einen niedrigeren Teergehalt aufweisen. Um die Wirkung des Nikotin zu spüren werden diese Zigaretten in der Regel intensiver und tiefer inhaliert, wodurch es zu einer gefährlichen Schädigung der tiefer liegenden Bronchien und des Lungengewebes kommt. Tumore die sich in diesen tiefliegenden Regionen ansiedeln, werden meist auch sehr spät entdeckt - typische Anzeichen für Lungenkrebs gibt es praktisch nicht bzw. sind sehr selten.
Krankheitsgeschichte, Allgemeinzustand und Alter des Patienten sind massgebend am Erfolg einer Therapie beteiligt, da sie die Lungenfunktion massgeblich beeinflussen können. Doch wie bei allen anderen Krebserkrankungen gilt auch für Lungenkrebs die Reihenfolge: Operation mit nachfolgender Bestrahlung und Chemeotherapie. Direkt operativ entfernt werden kann ein Tumor jedoch nur in den frühen Stadien I-IIIA. Hier wird eine vollständige Entfernung des Tumors sowie der umliegenden Lymphknoten angestrebt, wobei versucht wird, den Verlust des Lungengewebes so gering als möglich zu halten.
Mit energiereichen, elektromagnetischen Wellen werden bei der Radiotherapie die Krebszellen zwecks Abtötung von aussen bestrahlt. Um gesundes Gewebe zu schonen wird die Wirkung der Strahlen dabei möglichst auf vom Tumor befallenes Gewebe besschränkt.
Bestrahlung mit dem Ziel der Heilugn kann aber auch anstatt einer Operation eingesetzt werden, wenn diese aus technischen Gründen nicht möglich erscheint.
Eine sogenannte postoperative Bestrahlung wird immer dann angewandt, wenn der Tumor durch eine Operation nicht vollständig entfernt werden konnte oder beim Patienten eine Vollnarkose nicht möglich ist. Hier bietet sich auch die Bestrahlung parallel zu einer Chemotherapie als sogenannte Radiochemotherapie an. Chemotherapie gefolgt von Bestrahlung, eine sogenannte Induktionstherapie bzw. eine Konsolidierungstherapie (Bestrahlung gefolgt von Chemotherapie) werden ebenso häufig eingesetzt.
Die medikamentöse Behandlung mit Zellgiften ( Zytostatika) wird als Chemotherapie bezeichnet. Aufgabe der Chemotherapie ist das Wachstum der sich meist schnell teilenden Zellen zu stoppen oder diese abzutöten. Im Gegensatz zur Strahlentherapie wirken Zytostatika jedoch nur nur örtlich, d.h. auf den Tumor begrenzt, sondern im gesamten Körper. Dank den sogenannten Taxanen , einer aus der europäischen Eibe gewonnenen Substanz, hat die Chemotherapie mittlerweile ihren Schrecken verloren. Als eine der wirksamsten Therapien hat sich heute die Kombination eines platinhaltigen Wirkstoffs wie Carboplatin oder Cisplatin mit Docetaxel erwiesen.
Eine im November 2006 veröffentliche große Metaanalyse mit den Daten aus sieben randomisierten klinischen Studien zeigt, dass Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) länger überleben , wenn sie im Rahmen der First-line-Therapie das Zytostatikum Taxotere® (Docetaxel) statt eines Vincaalkaloids erhalten. Gleichzeitig traten unter der Behandlung mit Docetaxel seltener schwere Neutropenien auf.