Was ist ein PSA-Test? Ein Blut-Test, der u.a. zur Früherkennung von Prostatakrebs eingesetzt wird. Hätten Sie es gewusst? Falls nicht, befinden Sie sich damit in guter Gesellschaft. Denn selbst diejenigen, die es wissen sollten, können größtenteils mit dem Begriff nichts anfangen. Eine aktuelle repräsentative EMNID-Umfrage hat ergeben, dass 82 Prozent der Männer ab 45 Jahren nicht wissen, was ein PSA-Test ist. Außerdem gaben nur 19 Prozent der Befragten an, den Test einmal im Jahr durchführen zu lassen. Urologische Fachgesellschaften empfehlen Männern ab 50 Jahren die jährliche Kontrolluntersuchung. Männer mit familiärer Disposition, in deren Familie also Prostatakrebs schon einmal aufgetreten ist, sollten den Test bereits ab 45 regelmäßig machen lassen.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung und die zweithäufigste Krebstodesursache beim Mann. In Deutschland erkranken pro Jahr mehr als 30.000 Männer neu an dieser Tumorart. Mehr als 200.000 leben mit der Diagnose.
Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Deshalb sollte jeder Mann ab 50 die Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen. Zur Zeit steht dabei noch die so genannte Tastuntersuchung im Vordergrund, bei der der Arzt Größe und Form der Prostata mit dem Zeigefinger vom Darm aus ertastet. Diese Untersuchung reicht aber in vielen Fällen nicht aus, um einen Tumor rechtzeitig zu erkennen. Schon lange bevor sich ein Tastbefund ergibt, können sich Tumorzellen gebildet haben. Deshalb empfehlen Fachleute den jährlichen PSA-Test für Männer ab 50. Für den Mann bedeutet das eine einfache Blutentnahme beim Urologen.
Der PSA-Test bestimmt das so genannte Prostataspezifische Antigen im Blut. PSA ist ein Eiweiß, das von den Zellen der Prostata produziert und in die Samenflüssigkeit abgegeben wird. Im Blut kommt es beim Gesunden nur in sehr geringen Mengen vor. Wenn die Konzentration im Blut höher als 4 ng / ml ist, besteht Abklärungsbedarf. Ein solcher Wert kann ein Hinweis auf eine Prostataerkrankung sein. Weitere Untersuchungen sollten folgen.
Nur 55 Prozent der Männer im entsprechenden Alter haben bisher schon einmal ihren PSA-Wert bestimmen lassen und nur 19 Prozent gehen einmal im Jahr zum Test. Das ist ein weiteres Ergebnis der EMNID-Befragung. Ursache für diese niedrigen Zahlen ist sicherlich auch, dass der Test zur Zeit in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt wird. Er kostet zwischen 18 und 25 Euro, die der Mann aus der eigenen Tasche bezahlen muss.
Aber auch die Tastuntersuchung, für die die Kassen die Kosten übernehmen, haben nur 68 Prozent der befragten Männer durchführen lassen, davon mehr als die Hälfte nur unregelmäßig. Und nur insgesamt 21 Prozent der Befragten gehen einmal jährlich zur Tastuntersuchung.
Prostatakrebs ist eine gefürchtete Erkrankung, vergleichbar mit dem weiblichen Brustkrebs: So wie sich viele Frauen vor Brustkrebs fürchten und damit den möglichen Verlust ihrer Weiblichkeit verbinden, erleben Männer Prostatakrebs als Angriff auf ihre Männlichkeit. Mit den gängigen Therapien sind immer noch Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz verbunden. Aber wenn der Tumor früh erkannt und behandelt wird, ist eine Heilung möglich. Betroffene raten daher den noch nicht erkrankten Männern dringend zur Vorsorgeuntersuchung.