Die adjuvanten Therapiemaßnahmen, d.h. Chemo- oder Hormontherapie sind nach der Diagnosefällung von entscheidener Bedeutung. Eine wirkliche Verbesserung der derzeitigen Situation kann nur durch eine Bündelung aller gemeinsamen Anstrengungen in Diagnostik, Therapie und Forschung erreicht werden. Nur durch eine Verbesserung der Früherkennung, die Implementierung und Weiterentwicklung aktueller Therapierichtlinien sowie die konsequente Durchführung klinischer Studien kann Deutschland in der Qualität der Behandlung des Mammakarzinoms zukünftig einen europäischen Spitzenplatz einnehmen.
Professor Dr. Kreienberg von der Uni-Klinik Ulm forderte beim diesjährigen Konsensus “Adjuvante Therapie beim Mammakarzinom” in Gravenbruch daher, “viel mehr Patientinnen in Studien”, um zu aussagefähigen Ergebnissen bei der Erprobung neuer Medikamente zu kommen. Professor Kreinberg verhehlte aber nicht, dass dies eines der ganz großen Probleme in Deutschland darstelle. Die Patientinnen fühlten sich vielfach als Versuchskaninchen mißbraucht, teilweise erfahren sie aber von laufende Studien auch gar nicht erst durch ihren behandelnden Arzt. Im Gegensatz zu Amerika, von Patientinnen sich bereits im Vorfeld über laufende Studien informieren und gerade zu darauf drängen, “an einer Studie” teilnehmen zu dürfen, herrscht in Deutschland großer Aufklärungsbedarf bei den betroffenen Frauen. Es ist daher die vordringendste Aufgabe der behandelnden Ärzte, die Patientinnen davon zu überzeugen, dass die Teilnahme an einer Studie, ihnen zum einen eine bessere Chance bietet, zu überleben, da sie in dieser besser versorgt und betreut werden, und sie zum anderen bei Teilnahme nach dem derzeit international geltenden Standard therapiert werden.
Die Deutsche Krebsgesellschaft wird dazu ein Aufklärungsprogramm starten, bereits erhältlich ist eine Aufklärungsbroschüre “Therapiestudien”.
Sie ist ab Juli 2000 erhältlich bei der:
Deutschen Krebsgesellschaft
Steinlestrasse 6
60596 Frankfurt
Tel:069-6300960