Häufig wird die Diagnose zufällig und zu spät gestellt, da die Erkrankung in frühen Stadien keine oder nur geringe Beschwerden verursacht. Uncharakteristische Symptome wie Schmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit können auf die Krankheit hinweisen, bleiben aber leider unspezifisch. Betroffen sind eher Männer als Frauen in einem Alter ab 60 Jahren. Entstehung der Erkrankung? Gesunde Plasmazellen – wichtige Teile unseres Immunsystems - produzieren Antikörper, die für das Abwehrsystem des Menschen notwendig sind. Doch beim Multiplen Myelom kommt es zu einer bösartigen Entartung der Plasmazellen im Knochenmark.
Das Behandlungsziel liegt in einer raschen und guten Linderung der Symptome (Remission = vorübergehendes Nachlassen der Krankheitszeichen), bzw. noch besser in einer Vollremission (das heißt, die Erkrankung kann nicht mehr festgestellt werden). Die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten bestanden in einer standardisierten oder hoch dosierten Chemotherapie mit zugehöriger Übertragung von Knochenmark (Stammzelltransplantation).
Hat man eine Linderung der Symptome durch die Behandlung erreicht, kommt es jedoch meist zu einem Fortschreiten der Erkrankung. Deshalb suchten Wissenschaftler nach neuen Behandlungsmaßnahmen. Für diese Patienten gibt es nun ein neues Wirkprinzip, das gezielt den Eiweißabbau in den Zellen still legt: das nennt sich Proteasom-Hemmmung = Hemmung des Proteasom und damit des Proteinabbaus in der Zelle. Die Wirksubstanz Bortezomib (Velcade) darf bei Patienten mit einem Multiplen Myelom eingesetzt werden, die bereits eine Stammzelltransplantation erhalten haben oder sich für diese nicht eignen. Durch diese neuartige Behandlung können deutlich mehr Erkrankte von dem Wirkstoff profitieren als bisher. Das belegen nicht nur umfangreiche klinische Daten sondern auch die positiven Erfahrungen aus der Praxis, die anlässlich der Medica in Düsseldorf präsentiert wurden.
„Durch die Behandlung mit Bortezomib erlebt der Patient relativ schnell einen Rückgang seiner Erkrankung. Insbesondere bei älteren und vorbehandelten Patienten, die zusätzlich noch an weiteren Krankheiten leiden, ist diese Wirksubstanz eine viel versprechende und gut verträgliche Behandlungsmethode. Sie kann die Lebensqualität der betroffenen Patienten deutlich steigern“, berichtet _Prof. W. Knauf, Onkologe, aus Frankfurt._Das Besondere an der Wirksubstanz ist, dass die Tumorzellen absterben und sich die gesunden Zellen innerhalb weniger Tage wieder erholen können.
Persönliche Erfahrungen mit der Substanz hat ein Patient gemacht, der uns im Interview mit der www.gesundheit.com darüber berichten wird. Sie finden es demnächst auf unserer Website.