Ein neuer Pockenimpfstoff hat bei Versuchen mit Affen und Mäusen viel versprechende Ergebnisse erzielt. Es wird erwartet, dass dieser Impfstoff eine Alternative für jene Menschen wird, für die bestehende Varianten nicht in Frage kommen. Eine in Nature veröffentlichte Studie wies nach, dass der neue Impfstoff Affen vor Affenpocken schützt. Eine Studie in den Proceedings of the National Academy of Sciences legt nahe, dass eine höhere Verträglichkeit bei Menschen mit geschwächten Immunsystemen gegeben ist.
Wissenschaftler des National Institute of Allergy and Infectious Diseases behandelten Affen mit dem Impfstoff modifizierter Vaccinavirus Ankara (MVA). Es zeigte sich, dass die MVA-Injektion alleine für den Schutz vor Affenpocken ausreichend war. Ein verbesserter Schutz konnte durch die Kombination von MVA und dem bereits bekannten Impfstoff Dryvax erzielt werden. Dieses Ergebnis legt nahe, dass MVA als eine Art Vorimpfstoff eingesetzt werden könnte, der beim Entstehen einer konkreten Bedrohung durch Dryvax ergänzt wird. Zusätzlich gehen die Wissenschaftler davon aus, dass MVA eine Alternative für Patienten mit geschwächten Immunsystemen darstellt. Dazu gehören Diabetiker, Transplantationspatienten, ältere Menschen, kleine Kinder und Menschen, die HIV positiv sind.
Für die Verifizierung dieser Annahmen wurde eine zweite Studie mit abwehrgeschwächten Mäusen durchgeführt. Es zeigte sich, dass Tiere, die Dryvax erhielten, unter schweren Nebenwirkungen wie extremem Gewichtsverlust und schmerzhaften Hautwunden litten. Einige der Tiere starben. Die mit MVA behandelten Tiere blieben auch bei der tausendfachen Dosis gesund. Der leitende Wissenschaftler Bernard Moss erklärte gegenüber BBC News Online, dass das sehr wirksame Dryvax vor allem bei Immunschwäche ernste und lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursache.