Wie bereits im letzten Jahr wurden liposomale Anthrazykline wie das pegylierte liposomale Doxorubicin Caelyx in die Reihe der Substanzen aufgenommen, die für die First-line Monotherapie von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom empfohlen werden. Das pegylierte liposomale Doxorubicin wird zudem auch für die palliative Monotherapie nach Vorbehandlung mit Anthrazyklinen oder mit Anthrazyklinen und Taxanen empfohlen.
Basis dieser Therapieempfehlungen sind zwei große Phase-III-Studien, die auch die Grundlage für die 2003 erteilte Zulassung von Caelyx für die Monotherapie des metastasierten Mammakarzinoms bei Patientinnen mit erhöhtem kardialem Risiko bildeten.
In der ersten Studie wurde Caelyx als First-line-Therapie bei 509 Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom mit konventionellem Doxorubicin verglichen (Mary E.R.O´Brien et al., Annals of Oncology 2004; 15:440-449). Caelyx war in der Dosierung von 50 mg/m alle 4 Wochen ebenso wirksam wie konventionelles Doxorubicin in der Dosierung von 60 mg/m alle 3 Wochen, aber deutlich besser verträglich. Das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Intervall war in beiden Studienarmen vergleichbar, im Nebenwirkungsprofil unterschieden sich die beiden Studienarme jedoch deutlich. Caelyx war signifikant weniger kardiotoxisch und verursachte deutlich weniger subjektiv belastende Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen sowie Haarausfall als konventionelles Doxorubicin. Aus Sicht der Patientinnen ist Letzteres von besonderer Bedeutung. Ein erneuter Haarausfall in der Palliativsituation ist besonders für diejenigen Patientinnen stark belastend, die ihre Haare bereits einmal in der adjuvanten Situation verloren haben.