Allein in Deutschland leiden 4 bis 6 Millionen Menschen an Osteoporose (Knochenschwund), Tendenz steigend. Bereits heute erleiden, laut Professor Bartl vom Klinikum München-Grosshadern, 40 Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer jenseits des 50. Lebensjahres einen Osteoporose-bedingten Knochenbruch.
Vor allem für Frauen nach den Wechseljahren sind die Folgen oft schwerwiegend. Eine Behandlung mit Medikamenten ist darum bei diesen Patienten häufig unerlässlich. Eine effektive Osteoporose-Therapie sollte schnell wirksam sein, das Risiko osteoporotisch bedingter Knochenbrüche nachweislich senken und längerfristig vor Knochenbrüchen schützen. Professor Ringe bescheinigt dies für das Bisphosphonat Risedronat: „Es ist außerordentlich wichtig zu wissen, dass diese Therapie wirkt“. Das tut sie: Bereits nach 6 Monaten konnte das Risiko für Wirbelkörperbrüche unter Risedronat-Therapie signifikant gesenkt werden.
In der neuen Medikamenten-Packung für 4 Wochen sind 4 Blister mit je einer Tablette 35 mg Risedronat (die nur einmal in der Woche eingenommen wird) und sechs Calcium-Tabletten mit je 500 mg zur Nahrungsergänzung (für alle anderen Tage in der Woche) enthalten. Die Gefahr einer falschen Einnahme, das heißt Bisphosphonat gleichzeitig mit Calcium, wird so vermindert. Den Patienten gefällt´s. In einer Umfrage konnte nachgewiesen werden, dass solch eine Packung das Einnahmeverständnis verbessert
Sportliche Betätigung fördert den Knochenstoffwechsel. Die Muskeln, die am Knochen „ziehen”, regen den Knochenstoffwechsel an, mehr Kalzium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern. Zusätzlich wird die Muskulatur gestärkt, die zur Entlastung der gefährdeten Knochen dient.
Krafttraining, Gymnastik und Schwimmen bauen vor allem in jungen Jahren viel Knochenmasse auf. Bei älteren Menschen empfehlen die Experten neben Schwimmen und Gymnastik auch Walking und Wandern, wodurch die Gangsicherheit erhöht und die Sturzgefahr vermindert werden kann.
Milch ist der verlässlichste Kalzium-Lieferant zur Entwicklung fester Knochen. Deshalb sollten Eltern darauf achten, dass Ihre Kinder schon früh regelmäßig Milchprodukte zu sich nehmen. Auch kalziumreiche Mineralwasser, Gemüse wie Brokkoli, Fenchel und Grünkohl, Rosinen, Nüsse, Orangen, Brombeeren und Kiwi gehören auf den Speiseplan einer ausgewogenen Ernährung. Auch ein Stück Schokolade trägt zum täglichen Kalziumbedarf von 1.000 bis 1.500 Milligramm bei.
Nur 10 Minuten pro Tag an der frischen Luft bei Sonneneinstrahlung auf Gesicht und Hände versorgen die Haut mit dem nötigen Vitamin D. Ideal sind stramme Spaziergänge oder Outdoor-Sportarten. Auch Lebensmittel wie zum Beispiel Seefisch sind Vitamin D-Lieferanten.
Durch radikale Diäten fehlt es dem Körper an Kalzium und der Knochenstoffwechsel wird gestört. Die Gefahr der Knochenbrüche steigt.
Zu viel Phosphor (z.B. in Cola und Limonade), tierisches Eiweiß und Kochsalz greifen die Knochen an, weil Phosphat den Knochenbaustoff Kalzium aus den Knochen löst. Auf Nikotin, Alkohol und Kaffee in Mengen sollte ebenfalls verzichtet werden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei der Behandlung anderer Erkrankungen mit Cortison. Über längere Zeit eingenommen, kann Cortison die Knochensubstanz erheblich schädigen, weshalb bei der Behandlung mit Cortison grundsätzlich eine medikamentöse Osteoporoseprophylaxe empfohlen werden muss. Neben Cortison können auch andere Medikamente die Knochensubstanz angreifen. Sprechen Sie darüber mit Ihrem behandelnden Arzt