Nationale und internationale Leitlinien medizinischer Gesellschaften geben klare Empfehlungen, wie man dem so genannten »Folge-Schlaganfall« vorbeugen sollte.
Nahezu jeder vierte Patient, der einen Schlaganfall überlebt, erleidet in den ersten drei Jahren danach einen zweiten. Dieser endet häufig tödlich oder zieht eine schwere Pflegebedürftigkeit nach sich. Die Vorbeugung beginnt unmittelbar nach dem ersten “Schlag” und beinhaltet neben einer gesunden Lebensweise auch die richtige medikamentöse Therapie.
Bisher versuchen die betreuenden Ärzte in der Regel mit einer Gabe von ASS (Acetylsalicylsäure - die Substanz hemmt die Blutgerinnung) den Folge-Schlaganfall zu verhindern. Dieses Vorgehen entspricht nun nicht mehr den neuesten medizinischen Erkenntnissen, wie die Schlussfolgerung aus einer der größten Studien zur Verhinderung des Folge-Schlaganfalls, ESPS-2, lautet.
Deutsche und internationale medizinische Fachgesellschaften empfehlen in ihren Leitlinien 2003 als Sekundär-Präventionsmaßnahme der ersten Wahl jetzt auch eine fixe Kombination der Substanzen ASS und Dipyridamol retard. In einem zweijährigen Studienzeitraum wurde der Nachweis erbracht, dass mit dieser Kombination doppelt so viele Schlaganfälle verhindert werden konnten wie mit ASS allein.
Während die alleinige Gabe von ASS die Gefahr eines Folge-Schlaganfalls um etwa 18 Prozent verringert, erreichen ASS plus Dipyridamol retard gemeinsam eine Risikoreduktion von 37 Prozent.
In Patientenzahlen ausgedrückt heißt das: Über die Studiendauer von zwei Jahren konnten durch ASS alleine 29, durch ASS plus Dipyridamol 58 Patienten von 1.000 vor einem Folgeschlaganfall geschützt werden. Dagegen erlitten 152 Patienten, die nicht medikamentös behandelt wurden, einen zweiten Schlaganfall.
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