Wesentliche Voraussetzung, das Motiv Gesundheit zur Wirkung zu bringen, sind Aufklärung zur Erkrankung Asthma bei den Betroffenen, den Eltern und den Lehrern, sowie deren konstruktive Kommunikation unter Beratung und Mithilfe des Arztes. Dies vorausgesetzt, erfordert die Teilnahme von asthmakranken Kindern und Jugendlichen am Sport keine aufwendigen didaktisch methodischen Konsequenzen. Dies trifft für den Vereinssport, den individuellen Freizeitsport, die therapeutische Sportgruppe, wie auch für den obligatorischen Schulsport zu.
Ausreichende und dosierte Aufwärmung und eine beruhigende Ausklingphase sind für den Gesunden ebenso wichtig, für den Asthmatiker aber unverzichtbar. In der Belastung sollte die anaerobe Schwelle nicht überschritten und belastungsmethodisch die Intervallmethode genutzt werden.
Die Diskussion der besonderen Eignung bestimmter Sportarten für Asthmatiker darf nicht übertrieben werden und der Zuwendung zum Sport abträglich sein. Viele Sportarten sind für Asthmatiker möglich, insbesondere solche,
Sportarten und Übungen können motivierend wirken, ausschlaggebend aber sind Art, Dauer und Intensität der Belastung.
Obwohl im Grundverständnis über die therapiebegleitende Notwendigkeit von Bewegung und Sport weitgehend Einigkeit herrscht, Absichten vielerorts und zunehmend häufig genannt und geschrieben sind, mangelt es immer noch an der konkreten Umsetzung unmittelbar mit dem betroffenen Kindern und Jugendlichen. Sport und Entspannung sind ein wichtiger Teil der Asthma-Schulung insbesondere bei Jugendlichen. Unter körperlicher Belastung lernen Asthmatiker sich selbst besser einzuschätzen und gegebenenfalls zu erkennen, wann beispielsweise eine Notfallmedikation notwendig wird. Die Leistungsfähigkeit ist häufig besser als erwartet und wird kontinuierlich gesteigert, das schafft Selbstvertrauen und Sicherheit und fördert die Gesundheit. Langfristig werden Patienten motiviert, sich in Zukunft regelmäßig und mit Freude sportlich zu belasten, wissend, dass man in der Lage ist, selbständig mit asthmatischen Beschwerden umzugehen. Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung werden gefördert, so dass potenzielle Situationen mit Atembeschwerden besser eigenständig beherrscht werden können.
Sport bei Asthma bronchiale ist wichtig und notwendig, jedoch müssen Patienten mit Anstrengungsasthma auch um etwaige Risiken wissen. Je besser der Trainingszustand, desto höher in der Regel die Schwelle der Belastung, die Symptome auslösen kann. Patienten sollten um die Möglichkeit und Notwendigkeit der Peak-Flow-Messung beim Sport wissen, aktive Pausengestaitung, Intervalltraining und Belastungserwärmungs- und Ausklingphasen kennen. Vorbeugende Medikamente sollten bei Bedarf eingesetzt werden.
Bestimmte Sportarten, die Ausdauer fördern wie z. B. Schwimmen und Inline-Skating sind bei Asthma bronchiale besonders günstig. Langstreckenlauf oder Outdoor-Sportarten bei kalten Temperaturen (z.B. Schlittschuhlaufen) werden nicht empfohlen.
Während sich die Behandlung von Asthma bronchiale bei Kindern bis vor wenigen Jahren auf das Behandeln von Notfällen beschränkte, steht der Erhalt der Lebensqualität im Mittelpunkt. Dank moderner Behandlungsmöglichkeiten können die Betroffenen ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen.
Bei der Therapie wird vom jungen Patienten wie auch von seinen Eltern ein hohes Maß an Selbstständigkeit erwartet. Daher ist die Patientenschulung heute ein uner-lässlicher Bestandteil der Asthmatherapie.
Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale werden bundesweit nach dem Curri-culum der AG Asthmaschulung geschult. Das Schulungsteam setzt sich interdisziplinär aus Ärzten, Psychologen, Sporttherapeuten bzw. Sportpädagogen sowie Kinderkrankenschwestern zusammen. Die Schulung soll den Betroffenen helfen
Die Schulung asthmakranker Kinder und Jugendlicher reduziert außerdem Fehlzeiten in der Schule sowie Krankenhausaufenthalte und nicht zuletzt die Kosten der Asthmatherapie.
Der Förderkreis Schulung chronisch kranker Kinder und Jugendlicher und deren Be treuer eV.**** der Charite, Berlinführt Patientenschulungen für Kinder und Jugendliche mit Asthma seit 1993 durch. Das aktuelle Schulungsangebot der Charite umfasst viertägige ambulante Kurse für Kinder ab 5 Jahren und deren Eltern sowie Wochenenden mit Sport für Kinder ab 10 Jahren, Ein Sommercamp für die Gruppe der 12-17jährigen im brandenburgischen Lindow, sowie Nachschulungen vervollständigen das Schulungs- und Sportangebot der Charite.
Bei der sportlichen Betätigung sollte nicht nur darauf geachtet werden, dass ausdauerfördernde Sportarten bevorzugt werden. Gerade bei Kindern und Jugendlichen kommt es auch darauf an, Sportarten zu wählen, die Spaß machen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Patienten auch nach der Schulung „am Ball bleiben”. InlineSkating wird als Trendsportart von Kindern und Jugendlichen besonders gut akzeptiert.
Die Kosten für Asthmaschulung werden auf Antrag von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die zusätzlichen Kosten für Sportangebote und Übernachtungen übernehmen die Eltern.
Interessierte Jugendliche, Eltern und Fachleute können sich beim Förderkreis informieren. Telefon 030-450 566 823, petra.wagner@charite.de