Diese Alterserscheinungen trüben den gesamten Gesichtsausdruck, man sieht müde und mitgenommen aus. Kein Wunder also, dass ästhetische Lidoperationen in Deutschland häufig gewünscht und durchgeführt werden und dass auch immer mehr Männer sich die störenden Tränensäcke wegoperieren lassen.
Doch gerade Unterlidstraffungen sind alles andere als leicht, sie verlangen viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl des Operateurs: „Ein Unterlid zu straffen und wieder mit jugendlicher Spannung zu versorgen, ist ungleich schwerer als am Oberlid“, erklärt Prof. Dr. Horst Hübner, Vizepräsident der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD) und Augenexperte der GÄCD. Je nach individueller Ausgangslage ist im Unterlidbereich eine unterschiedliche Operationstechnik erforderlich. „Nimmt man zu viel Haut weg, droht ein hängendes Unterlid, ein so genanntes „Triefauge“, das nicht mehr richtig schließt und andauernd tränt“, warnt er. Damit das nicht passiert, empfiehlt die GÄCD, sich unbedingt an einen Arzt zu wenden, der häufig Unterlider operiert. Auch Männer lassen sich zunehmend die Unterlider straffen, um jugendlicher und dynamischer zu wirken. Sie machen immerhin rund ein Viertel der Unterlidpatienten aus.
Die Technik, die bei einer Unterlidstraffung angewendet wird, hängt entscheidend vom Ausgangsbefund ab. Liegt ein reiner Hautüberschuss, eine Vorwölbung von Augenhöhlenfettgewebe oder eine Kombination von beidem vor? Manchmal ist es zusätzlich zu einer altersbedingten Erschlaffung des Lidbandes gekommen. Die Lidbanderschlaffung ist dafür verantwortlich, dass das Unterlid etwas tiefer hängt. „Der Alterungsprozess läuft rund um das Auge nicht homogen ab, erklärt Prof. Hübner, „er kann die betreffenden Strukturen unterschiedlich erfassen.“ So ist es zu erklären, dass der Alterungsprozess rund ums Auge sehr individuell von statten geht. Liegt ein reiner Hautüberschuss vor, verläuft die Schnittführung zur Straffung direkt unterhalb der Wimpernreihe. Da das Unterlid extrem empfindlich auf eine vertikaler Spannung reagiert, darf der Operateur keinesfalls zuviel Haut wegnehmen, sonst kommt es zu dem berüchtigten „Triefauge“. Ist jedoch ein reiner Fettgewebsüberschuss für die störenden „Tränensäcke“ verantwortlich, wird das Fettgewebe durch einen Zugang über die Bindehaut von der Lidinnenfläche – also ohne äußere Hautschnitte – entfernt oder umgelagert. Liegt eine Mischform vor, ist sowohl zuviel Haut als auch zuviel Fett vorhanden, entscheidet der Operateur über die Operationstechnik je nachdem was überwiegt. Handelt es sich um einen geringen Hautüberschuss, so kann dieser beim Zugang über die Bindehaut durch eine anschließende Hautstraffung mittels Laser oder chemischer Straffungsverfahren beseitigt werden. Bei einem deutlichen Hautüberschuss und Fettgewebsvorfall wird über einen Hautschnitt gestrafft.
Die Korrektur der Unterlider verlangt vom Operateur viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um optimale Resultate zu erzielen. Die Operation verläuft in der Regel unter örtlicher Betäubung. In der Folge kann es zu Schwellungen und Blutergüssen kommen, die nach ein bis zwei Wochen abklingen. Nach etwa einer Woche werden die Fäden gezogen. „Die Straffung der Unterlider hat auf den Gesamtausdruck des Gesichtes eine phänomenale Wirkung“, beschreibt Prof. Hübner das Resultat. Man sieht frisch und erholt und um viele Jahre verjüngt aus.