„Jede dritte Patientin bekommt nicht die Therapie, die sie bekommen sollte“, so das Resumée von Privatdozent Dr. med. Christian Jakisch anläßlich einer wissenschaftlichen Konferenz in München über den Stand der Forschung bei Krebsmedikamenten.
Der Gynäkologe und Onkologe vom Universitätsklinikum Gießen-Marburg bezog sich dabei auf Patientinnen mit einer Brustkrebserkrankung.
Vielfach beruht die Ursache solch mangelhafter Behandlung auf der Rücksichtnahme auf die Betroffenen und ist vom behandelnden Arzt gut gemeint. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, wird die Dosis der Chemotherapeutika reduziert, was aber die Qualität der Behandlung stark verschlechtert. Oder man macht mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand der Patientin eine Behandlungspause, wodurch eine Verschlechterung der Situation eintritt, da, wie es Dr. Jakisch ausdrückte „der Krebs leider keine Pause einlegt“. Denn, so der erfahrene Mediziner, die einfache Formel lautet: Qualität + Quantität einer Behandlung = Überlebenschance.
Leider geschehen tagtäglich solche Fehler, wobei es gleich ist, „ob ich etwas nicht tue oder es schlecht tue“, so Dr. Jakisch.
Dabei setzt sich immer mehr der Gedanke einer prophylaktischen Gabe solcher Supportiva durch. Bisher wurde eher abgewartet, ob oder bis sich Nebenwirkungen einer Chemotherapie zeigten, um dann solche „Gegenmittel“ einzusetzen. Heute meinen die Fachleute, dass es in vielen Fällen sinnvoller sein kann, zum Beispiel bereits im Vorfeld einer Operation mit diesen Medikamenten zu behandeln, zumal diese zunehmend in verbesserter Form zur Verfügung stehen. So ist durch Depot-Präparate eine nur einmalige Gabe innerhalb von drei Wochen möglich, was sowohl für die Patienten als auch die behandelnden Ärzte von enormem Vorteil ist. Die Akzeptanz einer derartigen Vorbeugungsmaßnahme verbessert sich dadurch wesentlich.
Dies konnte auch Privatdozentin Dr. med. Diana Lüftner, Charité Campus Mitte, Berlin, in ihrem Vortrag bestätigen. Sie nannte als Beispiel die Bekämpfung der Anämie, die als Komplikation bei Krebserkrankungen auftreten kann und die mit einer Zusatztherapie wie zum Beispiel Aranespâ von Amgen in Schach gehalten werden kann. Diese Injektion ist mit einer neuen innovativen Injektionshilfe versehen, die es möglich macht, dass die Erkrankten selbst gefahrlos damit umgehen können.
Es heißt also, die medizinischen Fortschritte zu nutzen und gerade in der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen, wie zum Beispiel in der Tumortherapie, nach intelligenten Lösungen zu greifen, die von der forschenden Arzneimittelindustrie angeboten werden.
Patienteninfos gibt es unter: www.Wissen-macht-stark.de