Jeder Mensch verfügt von Geburt an über normales Hämorrhoidengewebe (hämorrhoidale Schwellkörper). Diese Schwellkörper, die aus Blutgefäßen mit Bindegewebe- und Muskelfasergerüst bestehen, sind für den Feinverschluß des Enddarms verantwortlich. Im Falle einer Vergrößerung der Gefäßpolster mit Beschwerden spricht man von Hämorrhoiden. Die Ursachen reichen von ballaststoffarmer Ernährung, Verstopfung, Durchfall und erhöhtem Druck im Bauchraum bis hin zum Mißbrauch von Abführmitteln. Als Folge gleitet die Schleimhaut samt dem Polster nach unten bzw. außen und bedingt vor allem Beschwerden beim Sitzen und Stuhlgang Juckreiz und Druck bis hin zu Nässen und Blutungen.
Vier Krankheitsstadien werden unterschieden. Die ersten beiden Stadien werden mit Salben, Tampons und Veröden nicht-operativ behandelt. Hämorrhoiden dritten und vierten Grades lassen sich hingegen nur operativ beseitigen.
Die herkömmlichen Operationsmethoden verursachen äußere Wunden, die längere Liegezeiten und Schmerzen bedingen. Zudem kann es aufgrund von Narben oder Schließmuskelverletzungen zu bleibenden Schäden kommen.
Die innovative Staplermethode beseitigt mit einem einzigen Schnitt die Hämorrhoiden, indem die Blutzufuhr verringert und das verkleinerte Gewebepol-ster wieder an seinem ursprünglichen Platz fixiert wird.
“Dieser Eingriff wird an der Schleimhaut durchgeführt, die im Gegensatz zur Außenhaut schmerzunempfindlich ist. Diese schonendere Behandlungsmethode erfordert weniger Schmerzmitteleinsatz und erlaubt uns, den Patienten früher nach Hause zu entlassen. Das spart unserem System immense Kosten” so Dr. Müller- Lobeck, Leiter Chirurgie und Koloproktologie, Deutsche Klinik für Diagnostik in Wiesbaden, und Mitglied im Gesundheitsforum Medizinprodukte und Innovation.
Das Gesundheitsforum Medizinprodukte und Innovation (GMI), in dem sich führende deutsche Ärzte und Wissenschaftler zusammengeschlossen haben, fordert daher, innovative Medizintechnologien zur Diagnose und Therapie allen Patienten, die sie benötigen, ohne Verzögerung zur Verfügung zu stellen, und eine ausreichende Finanzierung in den Leistungskatalogen zu gewährleisten. Medizintechnologie kann Leben retten und dazu beitragen, Kosten im Gesundheitssystem zu senken. Nur eine angemessene Leistungsvergütung kann den hohen Standard des deutschen Gesundheitswesens langfristig sichern.