Allergien gelten heutzutage als Volkskrankheit, bei der die Überreaktion des Immunsystems von verschiedensten Stoffen ausgeht. Auch bei der Wahl des Zahnersatzes gilt daher besondere Vorsicht. „Wenn Allergien gegen bestimmte Materialien vorliegen, stehen uns inzwischen verschiedene Varianten zur Verfügung, die sich als hundertprozentig verträglich erwiesen haben“, sagt Zahnarzt und Implantologe Milan Michalides, Gründer der Zahnarztpraxis Michalides & Lang in Stuhr bei Bremen. „Wir sprechen hier auch von biokompatiblen Materialien.“
Zu den neuesten Entwicklungen in der Zahnmedizin zählt die Valplast-Prothese. In den USA bereits seit Längerem angewendet, setzen inzwischen auch hierzulande Zahnärzte diese Prothese aus reinem Nylon ein. Selbst die sonst üblichen Halteklammern aus Metall bestehen hierbei aus dem flexiblen Material, sodass auch Allergiker keine Probleme beim Tragen haben. Doch nicht nur die Verträglichkeit spricht für Valplast, weiß Milan Michalides: „Im Alltag erweisen sich die Prothesen als extrem biegsam und unzerbrechlich. Optisch passt sich das transparente Nylon perfekt an.“ Auch nimmt der sogenannte thermoplastische Kunststoff keine Gerüche auf.
Da Zähne tagtäglich unter starker Belastung stehen, gelten für Kronen und Brücken hohe Anforderungen an die Stabilität. Mit Zirkonoxid steht eine Lösung zur Verfügung, welche genau diese Ansprüche erfüllt und sich gleichzeitig in puncto Optik nicht von den echten Zähnen unterscheidet. Hierbei handelt es sich um Hochleistungskeramik, die eine äußerst hohe Festigkeit besitzt und Metall-Mischungen ersetzt, die Ärzte zuvor für Kronen und Brücken verwendeten. „Im Körper reagiert Zirkonoxid weder mit anderen Materialien noch mit der Schleimhaut“, erklärt Milan Michalides. „Darüber hinaus erweist sich Zahnersatz aus dieser Keramik als sehr langlebig.“
Ursprünglich aus der Luft- und Raumfahrttechnik stammend, findet Titan inzwischen seit über 40 Jahren auch in der Medizin Anwendung. Insbesondere bei Zahnimplantaten hat sich das biokompatible und geschmacksneutrale Metall als Standard durchgesetzt. „Nach dem Einsetzen bildet das Titanimplantat einen sicheren Verbund mit dem Kieferknochen“, erläutert der Implantologe. Ein weiterer Behandlungsvorteil für Patienten: Titan lässt sich im Gegensatz zu anderen Metallen gut röntgen und vereinfacht dadurch zahnärztliche Untersuchungen.