Der Verbraucher hierzulande konsumiert tatsächlich über Präparatenur Vitamindosierungen, wie sie das Wissenschaftliche Lebensmittelkomitee der Europäischen Union als verträglich eingestuft hat. Das zeigt eine im Bundesgesundheitsblatt vom November 2004 veröffentlichte Studie, die unter Federführung des Robert-Koch-Instituts (RKI), Berlin, das Verbraucherverhalten bei der Nahrungsergänzung mit Vitamin- und Mineralstoffen untersucht hatte.
Das frühere European Committee on Food (SCF), bzw. die jetzige European Food Safety Authority (EFSA) hat in globaler Diskussion mitanderen internationalen Wissenschaftsgremien mittlerweile Obergrenzen für die Mengen erarbeitet, die für die tägliche Aufnahme an Vitaminen und Mineralstoffen als „tolerable“, also unbedenklich eingestuft werden. Die Forscher des RKI und ihre Kollegen interessierte, ob und in welchem Maße diese Grenzwerte in Deutschland durch die Einnahme von Präparaten zur Nahrungsergänzung womöglich überschritten werden. Ihre Ergebnisse machen Schlagzeilen überflüssig, die Ängste vor „Vitaminüberdosierung“ schüren: Man muss hiesige Verbraucher beim Vitaminkonsum nicht vor ihrem eigenen Verhalten warnen, denn sie handeln in diesem Punkt ohnehin vernünftig. Sie bleiben mit den Mengen, die sie zusätzlich einnehmen, im Rahmen der vom Körper ohne unerwünschte Wirkungen tolerierten Dosierungen.
Quelle: Beitz R, Mensink GBM, Rams S, Döring A: Vitamin- und Mineralstoffsupplementierung in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt 11/2004, 47: 1057-1065