Richtig geraten, dieses Wundermittel heißt Kupfer und weist als Therapeutikum eine lange Medizingeschichte auf. Bereits vor 4000 Jahren nutzten die Ägypter die desinfizierende Wirkung von Kupfer und setzten Kupferspäne, vermischt mit Kuhfett und Honig, für die Wundheilung ein. Hippokrates, der Urvater aller Ärzte, behandelte mit dem Mineralstoff Geschwüre und Krampfadern, während der Schweizer Arzt und Philosoph Paracelsus Kupfer sogar bei Geisteskrankheiten, Fallsucht und Hysterie nutzte. Und im alten China war man von der antibakteriellen Wirkung des Kupfers so sehr überzeugt, dass man die Verwendung von Papiergeld verbot und dafür die Bezahlung mit Kupfergeld vorschrieb, um die Ausbreitung bestimmter Krankheiten zu verhindern.
Nicht nur in Sportlerkreisen beliebt ist beispielsweise das Kupferarmband, das auch – versilbert oder vergoldet - immer mehr zum modischen Accessoire wird. Wohlfühl-Zusatzeffekt: Das Armband versorgt den Körper über die Haut mit Kupfer und soll so bei Gelenkschmerzen und Arthritis helfen. Die Wirkung des Kupfers beschränkt sich nicht nur auf den Bereich um den Armreif, sondern erstreckt sich auf den gesamten Körper. Auf die heilende Kraft schwören sogar die englischen Prinzen William und Harry!
Wer nach einer langen Pause zum ersten Mal wieder auf dem Tennisplatz steht, kennt es: am nächsten Tag fühlt man sich wie gerädert und kämpft meist mit einem gewaltigen Muskelkater. Auch hier soll Kupfer ein idealer Helfer sein. Mittels eines feinmaschigen Gewebes aus Kupferfäden, das sich die hohe Wärmeleitfähigkeit des Kupfers zu nutze macht, wird eine langfristige und vorbeugendeEntkrampfung der Muskeln bewirkt. Unters Kopfkissen oder Bettlaken gelegt, soll eine Linderung bereits nach drei Wochen eintreten.
Medizinische Forschungen haben ergeben, dass Kupfer als Enzymbestandteil in verschiedenen Stoffwechselprozessen, die für das körperliche Aussehen und Wohlbefinden maßgeblich sind, einen entscheidenden Anteil hat: bei der Mobilisierung von Eisen, bei der Energiegewinnung, beim Aufbau des Bindegewebes, beim Schutz der Zellmembranen vor freien Radikalen und bei der Pigmentierung von Haut und Haaren.
Ob Sommer oder Winter -die Bindegewebsschwäche Cellulitis ist nicht gerade ein erwünschter Begleiter. Kupfer ist auch hier ein entscheidender Helfer im Kampf gegen die ungeliebte „Orangenhaut“, ist es doch maßgeblich beteiligt an der Produktion der Kollagene, die für die Straffheit der Haut sorgen. Diese Kupfereigenschaft haben nun auch Wissenschaftler erkannt, die eine Nahrungsergänzung in Tablettenform entwickelt haben, die Cellulite reduzieren soll.
Beim Kollagen setzt auch die Neuentwicklung einer neuen Kosmetiklinie ein, bei der Kupfer seinen endgültigen Durchbruch als Anti-Ageing-Mineral hat. Denn da Kupfer als natürliches Mineral die Restrukturierungsvorgänge in den Zellen unterstützt und mit zunehmenden Alter der Kupfergehalt in den Zellen abnimmt, wird es gerade ab 30 sinnvoll, die Haut stärker mit Kupfer zu versorgen.
Damit die Haut Kupfer, das von außen zugeführt wird, überhaupt sinnvoll nutzen kann, muss das Mineral jedoch in einer ganz bestimmten Form vorkommen: es muss an eine im Körper vorkommende Peptidstruktur gebunden sein. Denn dann können die Zellen das Spurenelement als körpereigenen Stoff identifizieren und zur Restrukturierung der Haut nutzen.
Nach Eisen und Zink ist Kupfer das für den Organismus drittwichtigste Spurenelement. Es regt das Immunsystem an und beugt Entzündungen vor. In der Haut fördert Kupfer zudem nachhaltig die Vernetzung der Kollagen- und Elastinschicht und aktiviert Enzyme, die altes Bindegewebe abtransportieren. Und dies ist nicht nur wichtig für eine jung aussehende und gesunde Haut, sondern eben auch gut gegen Cellulitis
Achtet man dann auch noch auf eine ausgewogene Ernährung und Bewegung, steht einem gesunden und schönen Leben eigentlich nichts mehr im Wege. Auch hier spielt übrigens das Spurenelement Kupfer eine wichtige Rolle. Ein ausgewogener Kupferhaushalt ist grundlegend für das Wachstum und die Knochenbildung, aber auch für die Funktion des Zentralnervensystems, welches wiederum Einfluss auf die Produktion der lebenswichtigen roten Blutkörperchen hat. Und auch die Bedeutung von Kupfer für das menschliche Immunsystem ist erheblich.
Jüngste Forschungen haben sogar gezeigt, dass das Spurenelement gerade in der Schwangerschaft von immenser Wichtigkeit ist – nämlich für die Entwicklung des Embryos.
Der Gesamtbestand des Kupfers im Körper beträgt rund 80 bis 120 Milligramm. Um diesen beizubehalten, und damit auch das körperliche Wohlbefinden zu stabilisieren, muss ein Erwachsener täglich rund ein bis drei Milligramm Kupfer über die Nahrung zu sich nehmen.
Wertvolle kupferhaltige Nahrungsmittel sind Nüsse, Leber oder Nieren, Krustentiere und Fisch, aber auch alle Arten von Vollkornprodukten sowie Kartoffeln und Champignons. Und wer mal wieder Heißhunger auf Schokolade hat, sollte sich damit trösten, dass dieses süße Naschwerk einen Löwenanteil an Kupfer aufweist – und damit trotz aller Kalorien durchaus gesund ist!