Auf dem 8. Internationalen Lecithin-Kongress beschäftigten sich die Wissenschaftler auch mit einem bisher vernachlässigten Bestandteil des Lecithins: Phosphatidylinositol (PI). Diese Erkenntnisse werden die Bedeutung des Lecithins zur Stärkung der geistigen Fitness weiter in den Mittelpunkt der Forschung stellen.
Könnten Sie den gerade gelesenen Absatz wiedergeben oder sind Ihnen einige Informationen entfallen? Falls ja – Sie sind kein Einzelfall: Gerade in den Industrieländern leiden immer mehr Menschen an Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Der Grund: Tagtäglich werden wir von einer Unmenge an Informationen und Reizen nahezu überflutet, das Gehirn sortiert die “unwichtigen” Informationen einfach aus. Manchmal “verschwinden” aber auch Erinnerungen, die ganz und gar nicht unwichtig sind. Bestes Beispiel: Sie wissen nicht mehr, wo Sie Ihr Auto abgestellt haben. Ein klares Signal dafür, dass das Gehirn aufgrund der Flut von Informationen schlichtweg überfordert ist.
Doch während der Vorgang der Wasseraufnahme eines Schwammes leicht zu begreifen ist, ist die Informationsaufnahme des Gehirns sehr komplex und kompliziert; ein System, das noch längst nicht bis ins letzte Detail erforscht ist. Der kleinste Baustein des Gehirns ist die Nervenzelle (Neuron), deren Aufgabe darin besteht Reize, die durch die Sinnesorgane wahrgenommen wurden, aufzunehmen und weiterzuleiten. Jede einzelne dieser Zellen ist von einer Hülle, der so genannten Zellmembran, umgeben. Je fluider die Zellmembran in ihrer Konsistenz, oder genauer, je elastischer sie ist, desto rascher kann ein aufgenommener Reiz an eine andere Zelle weitergeleitet werden. Die Übermittlung der Reize erfolgt über Nervenstränge, die die einzelnen Nervenzellen zu einer Art Netz verknüpfen.
Das Alter eines jeden Menschen geht auch an den Gedächtniszellen nicht spurlos vorüber: Auch hier lässt die Elastizität der Zellmembranen mit zunehmendem Alter allmählich nach, der einwandfreie und vor allem zügige Transport von Reizen ist somit behindert. Folge: Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Um dem entgegenzuwirken, ist es – gerade im Alter – wichtig, den Zellen die lebenswichtigen Bausteine zuzuführen, die sie benötigen, um elastisch zu bleiben: Phospholipide. Diese sind beispielsweise Hauptbestandteile von Lecithin (z.B. Buerlecithin). Die wichtigsten Elemente des Lecithins sind Phosphatidylcholin (PC) und Phosphatidylinositol (PI). PC, das ist unumstritten, trägt zur Verbesserung der Gedächtnisleistung, und zwar des Kurzzeitgedächtnisses, bei.
Ob und wenn ja welche Wirkung PI auf die Gedächtnisfunktion hat, wurde auf dem 8. Internationalen Lecithin-Kongress diskutiert. Dass PI einen Co-Faktor in der Gehirnleistung darstellen könnte, wird schon lange vermutet. Von den Forschern wird in Erwägung gezogen, dass PI als “Signalverstärker” in den wichtigen Nervenzellen wirkt und dort Reaktionen auslöst, so dass Signale im Inneren der Zelle nicht verebben, sondern weiter verarbeitet werden. Vergleichbar wäre dieser Vorgang mit dem Start eines Flugzeuges: Sind alle Vorkehrungen getroffen, so dass die Maschine in Gang gesetzt werden kann, gibt der Pilot ihr einen vorsichtigen Schub damit sie ins Rollen gerät (Reiz, der sich in der Zelle befindet). Um nun das Flugzeug in die Luft zu bringen, wird die Maschine beschleunigt (der “Signalverstärker” PI), es kommt zum Vollschub und letztendlich zum take off (Reiz wird weitergeleitet).
Nicht nur in der Förderung von Gedächtnis und Konzentration hat sich Lecithin bewährt, es stärkt beispielsweise auch die Nerven, wirkt positiv aufs Cholesterin und schützt vor der Bildung von Gallensteinen – kurz: Lecithin hilft dem Körper gesund zu bleiben (z.B. Buerlecithin). Sollte sich die Hypothese, dass PI tatsächlich Einfluss auf unser Erinnerungsvermögen hat, in Zukunft bestätigen, würde das ohnehin lebenswichtige Lecithin zusätzlich eine zentrale Rolle in der Funktion unseres Gehirns und somit auch in der Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit einnehmen: “PI und PC – die Doppelformel für geistige Fitness!”