So genannte Mikroglia-Zellen sind die im Gehirn vorkommenden “Fresszellen” (Makrophagen), die eine entscheidende Rolle in der Abwehr von schädlichen Umwelteinflüssen auf das Zentralnervensystem (ZNS) spielen. Eine kurze Aktivierung löst eine Abwehrreaktion aus. Doch auf der anderen Seite dürfte eine chronische Aktivierung dieser Mikroglia-Zellen in Gehirn und Rückenmark zu jenen Abläufen gehören, die im Hintergrund auch von neurodegenerativen Erkrankungen (Morbus Alzheimer, Multiple Sklerose) stecken. Hier wären Strategien, um solche Schädigungen zu verhindern, dringend wünschenswert.
Die Grazer Wissenschafterin Mag. Dr. Tamara Egger vom Institut für Medizinische Biochemie und Medizinische Molekularbiologie der Universität Graz hat jetzt einen Teil jener Mechanismen entschlüsselt, auf denen unter anderem die Schutzwirkung von Vitamin E (Alpha-Tocopherol) gegen solche Prozesse basiert.
Vitamin E ist ein so genanntes “Antioxidans”, das für Zellen giftige und aggressive “freie Radikale” unschädlich machen kann bzw. deren Entstehung hemmt. Für eine entsprechende Studie wurden die Grazer Expertin und ihr Autoren-Team jetzt mit einer Auszeichnung der Aventis Stiftung 2002 geehrt.
Tamara Egger, Astrid Hammer, Andrea Wintersperger, Daniel Goti, Ernst Malle, Wolfgang Sattler: “Modulation of microglial superoxide production by a-tocopherol in vitro: attenuation of p67phox translocation by a protein phosphatase-dependent pathway”. In: Journal of Neurochemistry, 79, 1169-1182.