Die gemeinnützige Organisation Veganuary startet am 19. August die einwöchige Kampagne #PlantMilkWeek und setzt gezielt im Einzelhandel und in den sozialen Medien pflanzliche Milch- und Käsealternativen in Szene, um die Käufer so zum Ausprobieren zu motivieren. Denn während der Markt für Pflanzenmilch stetig wächst, wird in Deutschland immer weniger zu Kuhmilch, tierischem Käse und Butter gegriffen. Pflanzliche Milchprodukte sind hingegen längst zur Norm geworden.
So ist Absatz pflanzlicher Milchalternativen bei uns von 2020 bis 2023 um satte 85 Prozent gewachsen. Und bei 93 Prozent der deutschen Verbraucher:innen landen diese Produkte regelmässig im Einkaufswagen. Hingegen sinkt der Pro-Kopf-Verbrauch von Kuhmilch, parallel zu dieser Entwicklung, seit Jahren. Die Gründe der Verbraucher:innen, laut Veganuary, liegt in der Auffassung, dass man weder Tiere noch Umwelt leiden sehen will.
„Die Menschen werden sich immer bewusster, was die Milchindustrie für die Tiere bedeutet und welche negativen Auswirkungen sie auf Umwelt und Klima hat – und sind damit nicht einverstanden. Für den so einfachen Griff zur Pflanzenmilch sprechen nur gute Gründe und so ist sie in fast allen Haushalten zur Selbstverständlichkeit geworden. Mit derselben Selbstverständlichkeit bevorzugen immer mehr Menschen auch andere pflanzliche Alternativen“, so Christopher Hollmann, der Veganuary Deutschland leitet.
Die Faktenlage zur Klimabilanz von Kuhmilch ist eindeutig. Die bisher größte Metaanalyse zu den Auswirkungen von Lebensmitteln auf Klima und Umwelt belegt unter Berücksichtigung der gesamten Produktionskette: Pflanzenmilch schneidet in allen Bereichen der Herstellung besser ab als Kuhmilch. Denn im Vergleich verursacht Pflanzenmilch zwei Drittel weniger Treibhausgasemissionen, benötigt nur ein Zehntel des Landes, reduziert den Wasserverbrauch um mindestens die Hälfte und bis zu einem Zwanzigfachen – und belastet unsere Böden und Gewässer wesentlich weniger 1.
Stellt man Lebensmittel mit vergleichbarem Nährstoffprofil gegenüber, ist der Beitrag zur Proteinversorgung von pflanzlichen Milchprodukten zudem um ein Vielfaches größer. Denn bei gleichem Flächenverbrauch gehen tierische Milchprodukte im Vergleich zu pflanzlichen mit einem Proteinverlust von 75 Prozent einher.
Keine Frage also, das Credo von Veganuary lautet: „Auf pflanzliche Alternativen zu setzen, lohnt sich für alle – auch für die Zukunft unserer Landwirtschaft…”. Ob das die deutschen Milchbauern auch so sehen, bleibt dabei unbeantwortet.
Joseph Poore und Thomas Nemecek: Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers, in: Science, Vol. 360 (6392), 2018. ↩