Die Anzahl der Patient:innen unter Dialyse reduzieren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermeiden und rund Milliarden Euro im deutschen Gesundheitswesen einsparen – das wäre laut einer aktuellen Studie innerhalb von 10 Jahren möglich. Dabei geht es um die chronische Nierenkrankheit (chronic kidney disease, CKD). In Deutschland leben geschätzt 9 Millionen Menschen mit ihr. Allerdings wissen nur rund 10 % der Betroffenen von der Erkrankung, da sie im Frühstadium häufig symptomlos verläuft. Medizinische Leitlinien und Fachgesellschaften empfehlen daher Tests für Risikogruppen wie Menschen mit Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck, um die CKD frühzeitig aufzudecken, zu behandeln und ihren Verlauf bis zur Dialyse hinauszuzögern. Diese Vorsorgeuntersuchungen finden in hausärztlichen Praxen allerdings nicht umfassend statt – auch dann, wenn bereits Risikofaktoren bestehen.
Aktuelle Studiendaten belegen nun das Potenzial systematischer Screenings. Durch die Häufigkeit, mit der CKD auftritt, lässt sie sich zu den Volkskrankheiten in Deutschland zählen, mit schwerwiegende Folgen für Patient:innen und das Gesundheitssystem. Die Lebenserwartung ist drastisch verkürzt und Betroffene haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In fortgeschrittenen Stadien sind Nierenersatztherapien wie eine Dialyse oder Transplantation nötig, die mit großen körperlichen, sozialen und finanziellen Belastungen für die Betroffenen und ihre Angehörigen verbunden sind. Darüber hinaus verursacht die fortgeschrittene CKD erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem: Rund 8,9 Milliarden Euro sind im Jahr 2022 angefallen.
Aktuelle Ergebnisse der IMPACT CKD-Studie, zeigen, dass durch gezielte Screenings von Risikogruppen und den frühzeitigen Einsatz einer von medizinischen Fachgesellschaften empfohlenen CKD-Therapie sich in Deutschland innerhalb von 10 Jahren 9,4 Milliarden Euro einsparen ließen. Gleichzeitig könnte dieses Vorgehen das Auftreten vieler Folgeerkrankungen reduzieren und die Zahl der nicht diagnostizierten Patient:innen könnte um etwa zwei Drittel und die Dialysetherapie um etwa ein Drittel zu verringert werden.
Gemeinsam mit der Patient:innenorganisation Global Patient Alliance for Kidney Health hat das Pharmaunternehmen AstraZeneca die Kampagne „Macht den Unterschied für mehr Nierengesundheit” ins Leben gerufen, die sich für mehr Früherkennung, rechtzeitigere Diagnose und schnelleren Zugang zu modernen Therapien einsetzt, um Patient:innen ein besseres und gesünderes Leben zu ermöglichen.