Im Rahmen eines Minisymposium zum Thema „Älter werden mit Diabetes“ auf dem diesjährigen DDG-Kongress zeigte sich, die breite Evidenz für Insulin glargin 300 E/ml (Toujeo®) bei älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes. Wie dabei Dr. Tobias Wiesner, Leipzig betonte, gilt “… die Behandlung älterer Menschen mit Diabetes als komplex. Ist ein Basalinsulin indiziert, gilt es neben der Effektivität insbesondere das Hypoglykämierisiko der verschiedenen verfügbaren Insuline im Blick zu behalten. Für Toujeo® liegt inzwischen eine breite Evidenz vor, die die Wirksamkeit und Sicherheit dieses Basalanaloginsulins bei älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes bestätigt.“ So zeigen beispielsweise Daten einer Post-hoc-Analyse der BRIGHT-Studie für Insulin glargin 300 E/ml bei Menschen mit Typ-2-Diabetes im Alter ≥ 70 Jahre eine effektivere HbA1c-Senkung als für Insulin degludec – bei vergleichbarem Hypoglykämierisiko.
Allein in Deutschland sind etwa 6,3 Millionen Menschen im Alter ≥ 65 Jahre an Diabetes erkrankt und von diesen erreicht mehr als die Hälfte keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle. Als Hemmnisse für eine gute Einstellung im höheren Lebensalter gelte unter anderem eine erhöhte Insulinresistenz und einen weiteren Rückgang der Betazellfunktion sowie ein Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten. Gleichzeitig sei das Hypoglykämierisiko älterer Menschen mit Diabetes durch einen reduzierten Gegenregulationsmechanismus erhöht. Auch Komorbiditäten wie eine eingeschränkte Nierenfunktion können das Risiko für Hypoglykämien steigern. So werden Menschen mit Diabetes im Alter ≥ 75 Jahre doppelt so oft wegen einer Hypoglykämie in einer Notaufnahme versorgt als Menschen mit Diabetes zwischen 45 und 64 bzw. 65 und 74 Jahren.
„Um das Risiko diabetesbedingter Komplikationen bei älteren Menschen zu reduzieren, ist die Balance zwischen HbA1c-Reduktion und Vermeidung von Hypoglykämien entscheidend,“ betonte Wiesner und fuhr fort: „Hypoglykämien sind eine große Herausforderung für eine optimale Blutzuckerkontrolle bei älteren Menschen, denn eine Unterzuckerung ist bei Älteren unter anderem assoziiert mit einer Verschlechterung der körperlichen Funktion, dem Verlust der Unabhängigkeit und einem erhöhten Risiko für Gebrechlichkeit und Behinderung. Ziel des Diabetesmanagement bei Älteren ist es daher, eine adäquate Blutzuckerkontrolle ohne Hypoglykämien zu erreichen.“ Dieser Forderung entspricht auch die Praxisempfehlung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die für ältere Patienten den Erhalt der Lebensqualität und das Vermeiden von Hypoglykämien als vorrangige Therapieziele definiert hat.
Ist Insulin bei älteren Menschen mit Diabetes indiziert, können Basalanaloginsuline der zweiten Generation gegenüber Basalanaloginsulinen der ersten Generation von Vorteil sein, da sie eine ähnliche Blutzuckerkontrolle bei einem geringeren Hypoglykämierisiko aufweisen. Außerdem zeigen sie eine geringere Variabilität und bieten eine erhöhte Flexibilität der Dosierung. Und die Wirksamkeit und Sicherheit von Insulin glargin 300 E/ml werden bei Menschen mit Typ-2-Diabetes im Alter ≥ 65 Jahre durch eine ganze Reihe an Studien unterstrichen.