Klimafreundlicher Bergsport heißt das neue Projekt des Deutschen Alpenvereins DAV, wodurch Mitglieder und ganz allgemein alle Bergliebhaber für den Klimaschutz sensibilisiert werden sollen. Denn der Klimawandel trifft den Alpenraum besonders stark.
Der Klimawandel wirkt sich im Alpenraum deutlicher stärker als in anderen Regionen des Globus. Alleine in den Ostalpen stieg die Temperatur in den letzten 100 Jahren um annährend 2 Grad, während es global „nur“ 0,8 Grad waren. Durch diesen Temperaturanstieg verändert sich die Niederschlag- und Schneeverteilung in den Alpen. Den Prognosen gemäß, könnte sich die Schnefallgrenze bis Ende des Jahrhunderts um 400 bis 800 Metern nach oben verschieben. Auf 1.800 Metern bedeutet dies eine Verkürzung der Schneedeckdauer um sechs bis neun Wochen.
An den Gletschern lässt sich der Klimawandel am besten messen. Ergebnis: die Berge haben „Fieber“. Immerhin sind in den 1990er Jahren 80% der Gletscher in den Ostalpen auf dem Rückzug, seit 2010 sind es 100%. Hält dieser Trend an, so werden innerhalb der nächsten 30-40 Jahren alle Gletscher des östlichen Alpenraums verschwunden sein. Auch der Permafrost ist deutlich zurückgegangen. Die Auswirkungen davon sind vermehrte Steinschlagaktivität und größere Lawinengefahr.
Können heutzutage 90% der Skigebiete durch künstliche Beschneiung schneesicher gemacht werden, wird dies bis Mitte des Jahrhunderts nur bei 50% der Schneegebiete möglich sein. Der Skitourismus könnte darunter erheblich leiden. Verkürzte Skisaisonen und geringerer Schneefall können große Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Bevölkerungsstrukturen der betroffenen Regionen haben.
Die Broschüre Klimawandel im Alpenraum vom DAV informiert eingehender über die Auswirkungen und Herausforderungen des weltweiten Klimaanstiegs und gibt zusätzlich wichtige Tipps für Bergsteiger.
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