Aber auch oder gerade in der Zeit zwischen den Urlauben ist das gezielte Entspannen und Abschalten wichtig. Denn dauernde Anspannung führt zum Dauerstreß und man vergibt sich die Chance, die Streßspirale zu unterbrechen. Entspannung ist übrigens erlernbar, auch besonders quirrlige Zeitgenossen schaffen das. Entspannungstechniken wie z.B Yoga, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training erleichtern es, zur Ruhe zu kommen und sich auf die Belastungen des nächsten Tages vorzubereiten.
Zur Auseinandersetzung mit dem Streß ist eine gewisse körperliche Fitness nötig. Da ein gewisser Zusammenhang besteht zwischen der Ausdauerbelastbarkeit von Körper und Seele, macht es Sinn, den Körper regelmäßig zu trainieren. Ausdauersportarten wie z.B. Schwimmen, Laufen oder Radfahren sind dafür gut geeignet. Wenn Sie allerdings seit längerer Zeit keinen Sport mehr betrieben haben, sollten Sie erst Ihren Arzt fragen.
Belastend für den Körper sind Nikotin und Alkohol im Übermaß. Zwar werden beide Genußmittel zur Streßbewältigung herangezogen, aber das ist der Versuch, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Gegen Alkohol ist im Prinzip nichts einzuwenden, wenn er in Maßen genossen wird und keine anderen gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen. Rauchen sollte man am besten ganz lassen - so schwer das fällt.
Ernährung ist ein weiteres Reizthema. Meist essen wir zu viel, zu süß und zu fett. Es ist eben schwierig, aus der Fülle der angebotenen Nahrungsmittel vernünftige auszusuchen und dabei den Geschmack nicht zu kurz kommen zu lassen.
Will man den Streß wirklich besser bewältigen, so muß die Bereitschaft zur Veränderung vorhanden sein. Da Streß etwas Individuelles ist und jeder Mensch auf seine eigenen Stressoren in für ihn charakteristischer Weise reagiert, liegt es auch an jedem selbst, daran etwas zu verändern. Konkret geht es um das eigene Verhalten und um eigene Einstellungen. Denn mancher Streß ist “selbstgemacht”, d.h. er entsteht durch eigenes Verhalten. Vielleicht wäre z.B. morgens die Hektik weniger groß, wenn der Wecker eine Viertelstunde früher das Signal zum Aufstehen geben würde. Vielleicht ist auch die konsequente Eigenerziehung zur besseren Zeitplanung und - falls notwendig - zur Pünklichkeit eine gute Möglichkeit, Streßquellen auszuschalten. Seine eigenen Schwächen kennt man selbst am allerbesten, deshalb lohnt sich das In-sich-Gehen. Ohne die Bereitschaft aber, erkannte Streßursachen durch Veränderung auch zu bekämpfen, ist dieser Ansatz nutzlos.
Das gilt auch für das Verändern von Einstellungen. Zugegebenermaßen ist es nicht gerade die leichteste Übung, die eigenen Ansichten hin und wieder in Frage zu stellen. Dennoch: Wenn diese Ansichten eine wesentliche Streßquelle darstellen, kann es nur zum eigenen Vorteil sein, gewisse Bereiche des eigenen Denkens kritisch zu hinterfragen. Manchmal trägt das Ergebnis dieser mühsamen Beschäftigung nicht nur zum eigenen Wohlergehen, sondern auch zum Erleichterung der Umgebung bei. Beides dürfte sich streßreduzierend auswirken.