Um auf der ersten Tour im Frühling keine Überraschungen zu erleben und mit einem technisch perfekten Rad zu starten, gibt Experte Patrick Stoffel von der Fahrradmarke Fischer folgende Tipps:
Dreck stört nicht nur optisch, er fördert auch den Verschleiß. Aus diesem Grund sollte das Fahrrad regelmäßig gereinigt werden. Nutzen Sie dazu ein feuchtes Tuch oder einen feuchten Schwamm. Bei hartnäckigem Dreck helfen eine Bürste und ein neutraler Reiniger, um den Schmutz zu lösen. Trocknen Sie danach Ihr Fahrrad mit einem saugfähigen Tuch ab. Wichtig: Hochdruckreiniger sind nicht für Fahrräder geeignet – und gerade bei E-Bikes kann zu viel Wasser die Elektronik beschädigen.
Stark verschmutzte Ketten säubern Sie mit einem speziellen Kettenreiniger von NIGRIN. Achtung: Verwenden Sie auf keinen Fall Fettlöser oder Verdünner! Nach der groben Reinigung nutzen Sie ein spezielles Kettensprühfett von NIGRIN, um die Kette zu fetten. Überschüssiges Öl einfach mit einem Lappen abwischen. Ketten, die regelmäßig gepflegt werden, haben eine Lebensdauer von 3.000 bis 6.000 Kilometern. Gönnen Sie Ihrer Kette auch während der Saison hin und wieder einen Tropfen Öl.
Vor der Fahrt empfiehlt der Experte zudem einen Blick auf Sattel und Lenker. Zum einen sollten Sie prüfen, ob alle Schrauben festgezogen sind und nichts wackelt. Außerdem muss der Sattel richtig eingestellt sein. Als Faustregel für die Höhe gilt: Sie sollten bei fast durchgestrecktem Bein die Pedale mit der Hacke berühren können. Außerdem sollten Sie die Sattelposition testen. Dazu den Sattel horizontal ausrichten und die Neigung so einstellen, dass Sie bequem sitzen können.
Radfahrer sollten vor jeder längeren Fahrt den Zustand der Reifen prüfen und abgefahrene oder poröse Mäntel unbedingt auswechseln. Pumpen Sie die Reifen entsprechend der Druckangabe des Herstellers auf. Diese finden Sie auf der Reifenflanke. Überprüfen Sie hin und wieder den Luftdruck.
Werfen Sie einen Blick auf die Beleuchtung und prüfen, ob die Lichtanlage einwandfrei funktioniert. LED Leuchten sind besonders empfehlenswert, da sie eine starke Leuchtkraft und eine Lebensdauer von 50.000 Stunden haben. Besonders wichtig zum Saisonstart: Die Bremsen sollten einwandfrei funktionieren und die Bremsbeläge über genügend Profil verfügen. Abgefahrene Beläge austauschen und die Bremszüge mit etwas Öl gleitfähig halten.
Die Pedale müssen sich frei und ruckfrei drehen können. Achten Sie auch darauf, dass an der Schaltung nichts knackt und knirscht. Eine kurze Probefahrt zeigt, ob sich alle Gänge problemlos schalten lassen.
Auch wenn Sie dazu nicht verpflichtet sind: Tragen Sie beim Radfahren immer einen Helm, um sich zu schützen. Bei der Auswahl sollten Radfahrer vor allem auf eine gute Passform achten. Nur wenn der Helm richtig sitzt und Stirn, Schläfen und Hinterkopf abdeckt, erfüllt er seinen Zweck. Ältere Helme sollten regelmäßig auf Schäden überprüft und gegebenenfalls durch einen neuen ersetzt werden. Grundsätzlich sollten Helme ca. alle fünf Jahre ausgetauscht werden.
Passen Sie Ihre Kleidung und Route dem Wetter an. Ein kurzer Blick auf den Wetterbericht hilft Ihnen bei der Kleidungswahl. Grundsätzlich sollten Sie unabhängig vom Wetter einen Regenponcho und eine winddichte Jacke mitnehmen. Diese können Sie bequem in den Satteltaschen verstauen. Unverzichtbar: Nehmen Sie auf jede längere Tour eine Werkzeugtasche und Flicken mit, um sich beispielsweise bei einem Platten selbst helfen zu können. Zur Basis-Ausrüstung gehören zudem Schloss, Fahrradcomputer, Trinkflasche und Luftpumpe.
Gerade nach einer längeren Ruhepause im Winter sollten Radfahrer langsam starten. Für den Wiedereinstieg reicht eine Strecke von 20 bis 40 Kilometer voll und ganz aus. Wählen Sie zu Beginn flache Strecken ohne große Steigungen aus und planen Sie genügend Pausen ein. Dann wird die erste Tour des Jahres mit Sicherheit nicht die letzte sein.