Die Rhythmen des Körpers werden also nicht nur durch einen internen Taktgeber, eine innere Uhr gesteuert, sondern auch durch äußere Gegebenheiten und Ereignisse beeinflusst. Dazu gehören Veränderungen in den üblichen Aktivitäten des Individuums, gerade was Essen und Schlafen angeht. Besonders trifft das auf das Profil verschiedener Hormone im Blut zu. Einige Hormone werden vor allem während des Schlafs ausgeschüttet, andere wiederum ausgerechnet bei Schlafentzug. Ähnlich knifflig scheinen die Rhythmen des Herz- Kreislauf-Systems, der Nieren, des Magen-Darm-Traktes, ja sogar des Blutes reguliert zu werden.
Kein Wunder also, daß der Mensch im Laufe des Tages bestimmten Aufgaben unterschiedlich gut gewachsen ist. Allen denjenigen, die sich Arbeit mit nach Hause zu nehmen pflegen, sei gesagt, daß gegen 8 Uhr abends vor allem Aufgaben gelingen, die ein stetes Suchen und Finden (wie etwa Korrekturlesen) verlangen. Für Gedächtnisleistungen dagegen ist der Zeitpunkt ausgesprochen schlecht gewählt.
Manche Menschen wiederum leiden darunter, daß ihre innere Uhr anders zu ticken scheint - zumindest in gewisser Hinsicht. Denn sie schaffen es nicht, vor 2 oder 3 Uhr nachts einzuschlafen. Müssen sie dennoch arbeitsbedingt früh aufstehen, so beherrscht sie tagsüber bleierne Müdigkeit. Entfällt jedoch der Zwang, aufzustehen, z.B. im Urlaub, pendelt sich ihre Schlafphase zwischen 3 Uhr nachts und etwa 11 Uhr am nächsten Morgen ein. Dabei sind Schlafdauer und Schlafarchitektur völlig normal. Nur eben der Zeitpunkt nicht. Die Ursache dieser besonderen Art von Schlafstörung ist übrigens weitgehend unklar.