Faszien - ein Begriff, mit dem nur die wenigsten etwas anzufangen wissen.. Meist kommt sofort die Frage: Faszi…wie? Als Faszien bezeichnet man alle faserigen, kollagenhaltigen Bindegewebsstrukturen im menschlichen Körper. Sie entstehen während der embryonalen Entwicklung aus einer einheitlichen Keimscheibe - dem Mesoderm. Faszien stellen eine ununterbrochene Gewebseinheit dar und umhüllen Muskeln, Gefäße, Organe, Nerven. Dabei sind sie nicht nur eine bloße Hülle, sondern übernehmen eine Vielfalt von Aufgaben: sie stützen und erhalten das menschliche Erscheinungsbild, sie übernehmen die Rolle von Stoßdämpfern gegen die Kräfte, die auf den Körper einwirken. Faszien unterstützen aber auch den Rückstrom des Blutes und helfen bei der Abwehr von Krankheitserregern und Infektionen. Darüber hinaus verfügen sie über zahlreiche Nervenenden und bilden somit den Außenposten des autonomen Nervensystems.
Gerade beim Thema Kraftübertragung spielt die Faszie eine wichtige Rolle. Sie ist ursächlich dafür verantwortlich, wenn durch Dehnspannung Kräfte entstehen, die durch Muskeln verstärkt werden. Daher ist ein Krafttraining ohne die Einbeziehung der Faszien kontraproduktiv, frei nach dem Motto ‚Wer die Faszien nicht kennt, hat das Muskeltraining verpennt‘.
Doch wie kann man nun diese Faszien trainieren und damit beeinflussen? Die Rolfing-Methode wurde vor etwa sechzig Jahren von der amerikanische Biochemikerin Ida Rolf entwickelt und macht sich die Tatsache zu nutze, dass Faszien gut auf den Druck von Händen, Fäusten und Ellbogen ansprechen.
Unter diesem Druck wird das Gel der Grundsubstanz des Bindegewebes flüssig und kann bewegt werden. Ist das Bindegewebe durch den Druck an der Stelle angekommen, wo es hin soll, verfestigt es sich wieder zu Gel, sobald der Druck nachlässt.