Wandern ist die älteste und gesündeste Bewegungsart der Menschen. Sie bedeutet Erholung für Körper und Seele. Umgebung, Sinneserlebnisse und die Wahrnehmung der umliegenden Natur sind genauso wichtig wie die körperliche Anstrengung und das Ziel.
Unser Blick sollte beim Wandern gerade nach vorne gerichtet sein. Keine gekrümmte und bekümmerte Haltung einnehmen. Die Fersen zuerst aufsetzten, den Fuß abrollen. Weiche Schuhe sind hier wichtig. Der Gang sollte weich, locker und elastisch sein, wie bei einer Katze.
Mit einem Rucksack auf dem Buckel nehmen wir schon eine geradere Haltung ein, mit den Armen schlenkern, oder noch besser mit den speziellen Walking Stöcken, die Langlaufstöcken ähneln, die Arme und Oberkörper zur aktiven Mitarbeit zwingen.
Durch den rechten Fuß wird das linke Gehirn angeregt und durch das Mitbewegen der Arme das rechte Gehirn stimuliert. Mit einem einzigen Schritt werden beide Gehirnhälften angeregt.
Walking- Stöcke bekommt man preiswert in jedem Sportgeschäft, die optimale Länge sollte man mit der Körpergröße in Zentimeter mal 0,7 rechnen. Bei einer Größe von1.70 m sollten die Stöcke 1,19m lang sein.
Der beste Jungbrunnen beim Wandern ist der Sauerstoff, den wir durch die Bewegung verstärkt aufnehmen. Beim Sitzen vor dem Fernseher verbrauchen wir ein 1/4 Liter pro Minute, beim Wandern oder schnellem Gehen das Achtfache. Wer keine Atemübungen macht, kann mit Sport die Vitalkapazität steigern, das ist die mit einem Atemzug eingeatmete Luftmenge, die sich mit zunehmendem Alter stetig vermindert. Wandern steigert Herz, Kreislauf und Ausdauer, entgiftet, entspannt, macht beweglich und reduziert das Gewicht. Die Durchblutung des ganzen Körpers wird verbessert und die Seele entspannt durch die Endorphinbildung. Nehmen wir zudem die umliegende Natur in ihrer vollen Schönheit wahr, ist das Balsam für unser Herz und Seele.
Wer dreimal die Woche eine halbe Stunde wandert wird bald merken, wie sein Körper in Form kommt. Am besten ist es den Körper nicht hochzujagen, aber auch nicht zu niedertourig zu bewegen. Hilfreich dabei ist die Pulsmessung. Jeder sollte ein paar Mal, bis er dafür ein Gefühl hat, den Puls zählen oder noch besser, mit einer Pulsuhr messen, damit vermeiden wir eine Über- oder Unterforderung. 200 Pulsschläge minus Alter sollten nicht überschritten werden, ansonsten wird vom Organismus mehr Sauerstoff verbraucht, als von der Lunge aufgenommen wird. Unter 120 puls/min. kommt es zur Fettverbrennung, denn nur langsames Laufen verbrennt Fett, wer sich auspowert verbraucht seine Kohlehydratreserven, anstatt Fett.
Wer zusätzlich seinen Body stylen will, besonders Arme, Beine und Po legt sich Gewichtsmanschetten an Arm- und Beingelenke an. Dieser Mix aus Walking und Muskeltraining wird Wogging genannt. Die Gewichte sollten anfangs nicht schwerer als 500 Gramm sein und man sollte in der ersten Woche mit 3 Mal 10 Minuten beginnen und langsam steigern. Sollten Gelenkschmerzen auftreten, sofort wieder damit aufhören.
Beim Wogging kommt es selbstverständlich auch auf die richtige Haltung an. Den gerade aufgerichteten Körper leicht nach vorn beugen, und die Bauchmuskeln fest anspannen. Den Rücken nicht krümmen, die Arme anwinkeln und locker parallel zum Körper schwingen. Die Füße mit den Fersen zuerst ansetzen und abrollen. Zusätzlich dazu können spezielle Bewegungen, wie abwechselndes Armstrecken auf Schulterhöhe eingeschoben werden, das trainiert zusätzlich den Oberkörper.
Wandern mit lässigem Hüftschwung wie John Wayne etwa, trainiert gleichzeitig Hüften und Rücken.