Streß im Beruf wird häufig von den Leistungsstressoren hervorgerufen. Sicher kann jeder aus dem Stegreif einige aufzählen: Zeitdruck, Überforderung (genauso wie Unterforderung), die Konfrontation mit überzogenen Erwartungen, Konkurrenzsituationen usw. Äußere Stressoren wie z.B. Reizüberflutung, Lärm oder Schmerz können Streß entstehen lassen, genauso wie die unzureichende Befriedigung elementarer Bedürfnisse wie z.B. Ernährung, Bewegung, Erholung und ausreichend Schlaf. Streß entsteht also immer dann, wenn unser gutes Allgemeinbefinden, unser Wohlergehen, in Gefahr gerät. Er ist ein Zeichen dafür, daß die Situation in irgendeiner Weise unangenehm ist.
Ein amerikanischer Streßforscher weist in diesem Zusammenhang allerdings darauf hin, daß es meist nicht die ganz großen Probleme sind, die einen auf Dauer strapazieren, sondern die täglichen Kleinigkeiten. Ein Beispiel dafür könnte die Zahnpastatube sein, die ständig im Bad herumliegt - ohne Deckel, versteht sich, oder die nach dem Lesen nicht mehr ordentlich zusammengelegte Zeitung, oder…, oder…
Das Dumme am Streß ist: Er betrifft immer die ganze Persönlichkeit. Streß im Beruf wird früher oder später auch die Freizeit beeinflussen; Streß im Familienleben wiederum kann Auswirkungen auf den Beruf haben. Streß kann also Streß auslösen.
Wenn man aber dem Streß nicht entgehen kann, was tut man dann am besten zu seiner Bewältigung? Abschaffen ist unmöglich, aber man kann die Verantwortung für den Umgang mit ihm übernehmen.
Die Auswirkungen von Streß sind vom körperlichen Gesamtzustand abhängig. Das Phänomen ist bekannt: Vor dem Urlaub bringen einen selbst Lappalien auf die Palme, nach der Erholung kann man es dann oft gar nicht fassen, daß man sich darüber ernsthaft aufgeregt haben soll. Sich regelmäßig gründlich zu erholen, ist also eine Waffe gegen Streß. So ein Urlaub darf natürlich nicht seinerseits zum Streß ausarten; sinnvoll ist der ausgewogene Wechsel zwischen Entspannung und Aktivität.