Je nachdem, wie schwer das Knie verletzt wurde, werden auch die Schmerzen sein. Hinter dem so schlicht klingenden Wort »Knie« verbirgt sich ein regelrechtes Wunderwerk der Natur, ja der biomechanischen Funktionsvielfalt. Das Knie setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Diese Komponenten durch die Bänder an allen Seiten, durch die Gelenkkapsel und durch die umgebenden Gewebe zusammengehalten. Und alle diese Teile können einzeln oder zusammen verletzt werden.
Die am meisten vorkommenden Verletzungsarten werden nachfolgend aufgelistet. Jede dieser Verletzungen erfordert unverzüglich medizinische Notfallmaßnahmen. Jede Verzögerung bei der Einleitung derselben wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu schweren Komplikationen führen. Außerdem sollte bedacht werden, daß jede Gelenkverletzung das Risiko einer nachfolgenden Osteoarthritis bedeutend erhöht (aus einer anfänglichen Knochenentzündung entsteht eine nachfolgende Gelenkentzündung). Gravierende Deformationen und Mißbildungen des Gelenks sind die weiteren Folgen …
Um das Knie zu luxieren, bedarf es ungeheurer Kräfte. Immer werden auch die Gelenkkapsel und die Bänder durch die Luxation gezerrt, verrenkt, eingerissen, zerrissen, schwer geschädigt. Das Ausmaß dieser Schädigungen hängt davon ab, wie, wo, wann, wodurch die Luxation einsetzte und vor sich ging.
Nerven und Blutgefäße des Knies können ebenfalls beschädigt werden.
Luxation der Kniescheibe
Bruch des Gelenkkopfes des Oberschenkelknochens (Condylus femoralis)
Man versteht darunter den Bruch des Oberschenkelknochens (Femus) dort, wo er mit seinem Gelenkkopf das Kniegelenk bildet. Die Bruchstelle befindet sich meist direkt im Bereich des Knies.
Eines oder mehrere Bänder des Kniegelenks können teilweise oder ganz reißen.
Es besteht die Gefahr, eventuelle leichte Beschwerden nicht ernst zu nehmen. Oft treten überhaupt keine Symptome wie Schwellungen, Schmerzen, Funktionsverlust auf. Außerdem: Ein vollständiger Bänderriß im Knie kann ohne Schmerzen stattfinden, im Gegensatz zu einem teilweisen Einriß eines/mehrerer Bänder.
Auch bei geringen Schmerzen im Knie (zum Beispiel nach einem leichten Sturz) sollte unbedingt ein erfahrener Orthopäde konsultiert werden. Es können nach einem leichten Sturz geringe Schmerzen auftreten - bei voller Beweglichkeit und Belastbarkeit des Knies. Auch in diesem Fall sollte ein Orthopäde befragt und auf keinen Fall erneut Sport betrieben werden, ehe der Arzt dazu nicht Stellung genommen hat. Risse von Bändern oder Bändereinrisse sind oft langwieriger, mühsamer und mit weniger Aussicht auf vollständige Heilung zu behandeln, als ein klar definierter Schienbeinbruch. Während vor Einführung der Skischuhe aus Kunststoff und der sogenannten Sicherheitsbindungen durch Skiunfälle hauptsächlich Knochenbrüche verursacht wurden, so ist das nun genau umgekehrt, indem sich die Belastung und Verletzungsgefahr durch das Skifahren vor allem auf das Kniegelenk überträgt, das dann im Falle des Falles voraussichtlich Verletzungszentrum wird und dementsprechend kompliziert zu behandelnde und zu heilende Verletzungen aufweist. Routinierte Skisportler wissen meist aus eigener Erfahrung: Lieber ein üblicher Schienbeinbruch als eine komplizierte Knieverletzung mit Langzeitfolgen. Umgekehrt heißt das aber: Sofort zum Arzt beim geringsten Verdacht auf eine Knieverletzung!
Bruch der Kniescheibe
Fast immer durch einen Sturz, Schlag, Stoß verursacht.
Ein Bruch des Oberschenkelknochens (Femur) direkt über dem Kniegelenksknorren des Knochens (= suprakondylär). Verursacht durch eine direkt einwirkende Verletzung (Schlag, Stoß etc.).
Verletzungen des oberen Schienbeins, direkt unterhalb der Kniescheibe, können die Ansatzpunkte der Bänder beschädigen und zerstören. Im Bereich des oberen Schienbeins gilt dies besonders für die Sehne des Musculus quadriceps femoris (ein wichtiger Oberschenkelmuskel).
Bei Jugendlichen gibt es die Osgood-Schlatter-Krankheit, die ähnlich schnell auftritt.