Flieg Tiroler Adler flieg, so lehrte mich einst mein Mann den wichtigsten Satz eines Tirolers - denn Tiroler lieben ihre Freiheit über alles. Und daran müssen die Initiatoren des Skyglider „Airrofan” wohl gedacht haben, als sie das stählerne Adlernest in 2000 Meter Höhe auf dem Gschöllkopf von der Planung in die Tat umsetzten. Denn fast könnte man meinen, man hinge in den Fängen eines gigantischen Adlers, der den Rückwärtsgang einlegt: Der Blick fällt ins Tal, während man sicher befestigt an einem 800 Meter langen Seil 200 Meter in die Höhe Richtung Gschöllkopf gezogen wird. Und dann geht´s richtig los: Mit rund 85 Kilometer pro Stunde gleitet man mit dem Skyglider „Airrofan” zum Ausgangspunkt zurück. Ein Erlebnis, das, sommer wie winters, jede Menge Adrenalin freisetzt - dabei absolut ungefährlich ist und sicher ein Highlight auf dem mehrfach ausgezeichneten Adlerweg , der quer durch Tirol führt, darstellt.
Um den See herum gruppieren sich die fünf Orte Achenkirch, Maurach, Pertisau, Steinberg und Wiesing mit ihren insgesamt rund 7000 Einwohnern, die sich unter der Marke „Achensee, Tirols Sport & Vitalpark” zusammengeschlossen haben. An die 50 verschiedene Sportarten können Gäste hier ausüben - von anspruchsvollen Abenteuern am Berg bis hin zu romantischen Rodelpartien, Snowtubing, Winterreiten und genussvollen Spaziergängen durch die verschneite Winterlandschaft.
Ende der 60er Jahre war Langlauf noch kein Thema in den österreichischen Alpen. Bis in der Pertisauer Schischule Leithner in den 70er Jahren der erste offizielle Lehrplan für Langlaufunterricht entwickelt wurde und dem nordischen Skilauf im Alpenraum eine solide Basis gab. Ausdauer trainieren, Gelenke schonen und in traumhafter Umgebung Bewegungsabläufe bewusst erleben - nur drei Argumente, die erklären, warum gerade dieser Sport eine zunehmend junge Fangemeinde anzieht. 2002 machten die Schneeorte rund um Tirols größten See dann als erste Snowbike-Region der Welt von sich reden. Und wiederum zwei Jahre später gehörten sie zu den ersten, die ihre Gäste ins Nordic Cruising einführten.
Mehr als 200 Kilometer wettkampftauglicher Loipen ziehen sich durch das Hochtal rund um den Achensee, der wie ein Fjord eingebettet ist zwischen dem Rofangebirge im Osten und dem Karwendelgebirge im Westen. Skater wie auch Anhänger des klassischen Stils finden ein hervorragend und mehrfach ausgezeichnetes Loipensystem mit Strecken unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Einsteiger können auf der Übungsloipe in aller Ruhe lernen, wie man bremst, die Spur wechselt und einen ordentlichen Notsturz hinlegt. Und wer seinen Vierbeiner mitnehmen möchte, kommt auf einer eigens ausgewiesenen Hundeloipe niemandem ins Gehege. Besonderer Tipp: Die Loipen durch die sanft ansteigenden Karwendeltäler, die direkt an Pertisau grenzen und in denen urige Almen zur Einkehr locken.
Klein, fein und dennoch voller Abwechslung: So präsentieren sich Skigebiete rund um den Achensee, die aufgrund einer Vielzahl breiter Pisten für Familien ebenso geschaffen sind wie für Carving-Freaks und Snowboarder. Die Christlumlifte in Achenkirch, die Rofanseilbahn in Maurach, die Karwendelbergbahn in Pertisau , die Lifte in Steinberg und Wiesing - insgesamt sind es 30 Aufstiegs-hilfen, die bis in eine Höhe von knapp 1900 Metern mehr als 50 Pistenkilometer erschließen. Und während die einen sportlich an ihre Grenzen gehen, wandern Oma und Opa nach oben, um den Nachwuchs moralisch zu unterstützen - und im Zweifel schon einmal den Kaiserschmarrn in der Hütte zu bestellen, der als Voraussetzung für weitere Höchstleistungen unabdingbar scheint. Der Achensee ist seit jeher eine Mehrgenerationen-Destination, die scheinbare Widersprüche vereint und genau aus der Vielzahl ihrer Möglichkeiten den besonderen Reiz zieht.
Mehr als 150 Kilometer geräumter Winterwanderwege erschließen die verschneite Landschaft rund um den Achensee. Zu den Highlights für Genusswanderer zählen die sanft ansteigenden Karwendeltäler, in die man von Pertisau aus aufbricht. Die urige Gernalm oder der Alpengasthof Falzthurn sind zwei lohnende Ziele, die nach etwa einer Stunde erreicht sind, für die Gramaialm muss man zwei Stunden einkalkulieren, bevor man sich bei Tiroler Köstlichkeiten am Kamin aufwärmen kann. Steinberg am Rofan ist ein abgeschiedenes Dörfchen auf 1000 Meter Meereshöhe mit einer schmuc¬¬ken Kirche und großen Gehöften. Wer Bilderbuchidylle in Reinkultur erleben möchte, kann sich auf den einstündigen Rundwanderweg begeben, der nach Einbruch der Dunkelheit beleuchtet ist.
Während man früher eher belächelt wurde, wenn man sich mit einem Schlitten in den Bergen blicken ließ, erlebt das Rodeln seit einigen Jahren eine wahre Renaissance. Am Achensee haben Kufen-Piloten inzwischen die Wahl zwischen sieben Naturrodelbahnen, die auf 800 Meter bis 3,5 Kilometer das Spektrum von familienfreundlich bis rasant-anspruchsvoll abdecken. Wer sich nicht allzu sehr verausgaben möchte, kann in Achenkirch mit dem Lift zum Startpunkt schweben und in Pertisau den Rodelexpress für den Aufstieg nutzen. Besonders kultig ist Rodeln bei Nacht. In Achenkirch trifft man sich auf der Christlum immer mittwochs; vier andere Rodelbahnen in Maurach, Pertisau, Steinberg und Wiesing sind die ganze Woche über abends beleuchtet.
Mit Fellen in der Früh den Berg hinauf und vor der grandiosen Tiefschneeabfahrt die Einsamkeit der Bergwelt genießen. Auf Schneeschuhen durch entlegene Täler streifen, auf geräumten Wanderwegen jenseits ausgetretener Pfade den Zauber des Winters genießen oder auf Loipen unterwegs sein, die man für sich alleine hat. Die Achensee-Region ermöglicht sportlich ambitionierten Gästen ebenso wie Genießern unverfälschte Naturerlebnisse.
Was gibt es nach einem langen Tag im Schnee schöneres, als sich in der Wellnesswelt eines Hotels verwöhnen zu lassen? Und das mit authentischen Mitteln? Am Achensee - und nur am Achensee - wird das bewährte Tiroler Steinöl gewonnen und zu Pflegeprodukten verarbeitet. Die Cremes, Massageöle, Salben, Lotionen und Shampoos zeichnen sich nicht nur durch einen hohen Gehalt an natürlich gebundenem Schwefel aus, sondern zudem durch spezielle Wirkstoffe, die von vorzeitlichen Meerestieren und Pflanzen stammen und somit aus der Zeit, in der noch der komplette Kontinent unter Wasser stand. Im Sommer können Urlauber auf geführten Wanderungen zum Steinölbergwerk aufbrechen, das in 1500 Meter Höhe liegt. Das ganze Jahr über für Besucher offen ist das Vitalberg Besucherzentrum in Pertisau, das die über 100-jährige Geschichte der Tiroler Steinölbrenner darstellt www.steinoel.at.
Wie wär´s zur Abwechslung mal mit hochprozentiger Karotte, Banane oder Blutorange? Die Edelbrennerei Franz Kostenzer in Maurach hat rund 70 Frucht- und Getreidebrände im Angebot, darunter Exoten wie Walnuss und Karotte. Heuer wird eine weitere ganz besondere Spezialität ins Sortiment aufgenommen: Der „Whisky Alpin”, gebrannt aus verschiedenen hochwertigen Malzsorten mit unterschiedlicher Röstung, gereift über vier Jahre in kleinen Eichenfässern und anschließend mit reinem Quellwasser aus Rofan- und Karwendelgebirge auf Trinkstärke gebracht und abgefüllt. Der experimentierfreudige Familienbetrieb, der bereits zahlreiche Auszeichnungen für seine gehaltvollen Produkte gewonnen hat, öffnet seine Pforten nach Voranmeldung. Besucher können an Seminaren oder einstündigen Führungen mit Brennereibesichtigung, Verköstigung und Einführung ins „kleine Schnaps-ABC” teilnehmen. www.schnaps-achensee.at
Sie steht mitten im jahrhundertealten Stall und wird alljährlich bei der Tiroler Bergweihnacht im Achenkircher Sixenhof zum Zentrum des Geschehens - die Krippe, um die herum sich echte Kühe, Schafe und ein Esel gruppieren, während lebensgroße Figuren von der Geburt Christi künden. Vom 23. November bis zum 6. Januar können Besucher hier die Heilige Nacht erleben, sich in der alten Rauchküche mit Glühwein aufwärmen und den Christbaum in der einstigen Kammer der Bauersleute bewundern. Der Sixenhof, der 1361 als typischer Tiroler Einhof errichtet wurde, gibt heute als Heimatmuseum das ganze Jahr über Einblick in längst vergangene Zeiten.
www.heimatmuseum-achental.at
Im beschaulichen Steinberg am Rofan wird gleich das komplette Dorf zum Adventskalender. Vom 1. bis zum 24. Dezember wird jeden Tag symbolisch eine weitere Tür geöffnet beziehungsweise ein weiteres Fenster festlich geschmückt und mit Einbruch der Dunkelheit erleuchtet. Die Häuser liegen am beleuchteten Winterwanderweg.
Achensee, Tirols Sport & Vitalpark: Zusammenschluss der fünf Orte Achenkirch, Maurach, Pertisau, Steinberg und Wiesing mit insg. ca. 7000 Einwohnern
Entfernungen: 40 km vom Flughafen Innsbruck, 125 km vom Flughafen München, 150 km vom Flughafen Salzburg
Hotellerie und Gastronomie: 26 Hotels im 4- und 5-Sterne-Bereich, viele weitere ausgezeichnete Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Privatzimmer und Ferienwohnungen; 50 Restaurants
Langlauf: 150 km Klassische Loipen und 51 km Skating-Loipen (davon ca. 40 km in Achenkirch und Pertisau beschneibar). Klassifizierung: 81 km blau, 58 km rot, 11 km schwarz. Besonderheit: 1,7 km lange Hundeloipe in Pertisau
Alpin-Ski: 3 Skigebiete und 2 kleine Übungsanlagen mit 30 Seilbahnen und Liften, 57 km präparierte Pisten (davon 20 km beschneibar). Klassifizierung: 20 km blau, 30 km rot, 7 km schwarz. Höhenlage: 950 bis 1884 m
Geräumte Winterwanderwege: 150 km
Weitere Sport- und Freizeitmöglichkeiten: Skyglider, Nordic Cruising, Snowkiten, Schneeschuhwandern, Winterreiten, Pferdeschlittenfahrten, Eisstockschießen, Schlittschuhlaufen, Snowtubing, Paragliding mit Skiern, Tennis, Schwimmen, etc.
Tiroler Steinöl: Die Region Achensee ist die Heimat des Tiroler Steinöls. Aus Ölschiefer wird hier das „heilsame Erbe des Meeres” gewonnen und als authentisches Produkt in zahlreichen Wellness-Hotels eingesetzt