Ganz in Grau, nicht sehr charmant und recht geschäftig empfängt uns Dublin an diesem Novembertag. Irlands Hauptstadt ist kein Ort, der Ankommende sofort mit Glanz und Schönheit überhäuft. Baile Átha Cliath - so der irische Name - zeigt seine Schätze nicht im Vorübergehen.
Unser erstes Ziel ist das Guinness Storehouse, Herzstück der weltberühmten Brauerei, die ein ganzes Stadtviertel in Anspruch zu nehmen scheint. Das Hauptgebäude, in dem ein modernes Museum über die 250-jährige Geschichte des irischen Schwarzbieres informiert, ist ein riesiges, siebenstöckiges Bierglas. Joanne, eine junge Dublinerin mit polnischen Wurzeln, erzählt uns in perfektem Deutsch, wie Arthur Guinness (1725-1803), Vater von 21 Kindern, für eine unbedeutende Fabrik einen Pachtvertrag über 9.000 Jahre abschloss und daraus die einst größte Brauerei der Welt machte. Wir verfolgen den Weg des legendären Getränks im Wandel der Zeit und bis zum Dachgeschoss, wo wir beim Probieren der neuesten Guinness-Sorten das Panorama von Dublin genießen.
Nebenan im Museumsrestaurant gibt es Bierbrot, Muscheln in Biersoße und selbstverständlich auch Stew, das irische Nationalgericht, in verschiedenen Variationen mit Gerstensaft. Am Ausgang erwartet uns Dublins beliebtester Stadtführer, der 63-jährige Schriftsteller und Zeichner Pat Liddy. Statt mit trockenen Fakten zu langweilen, überrascht uns der humorvolle Erzähler beim Spaziergang durch die historische Altstadt mit spannenden wie amüsanten Stories. Als wir die erste Kirche passieren und sich eine Dame davor erwartungsvoll positioniert, ruft ihr Pat im Vorbeigehen zu: „Glauben Sie bloß nicht, dass wir an jedem alten Gebäude stehen bleiben.”
Auf dem Platz vor der lässt Pat seine Gäste die Umrisse jener Siedlung entdecken, die anno 832 von den Wikingern gegründet wurde. Die kriegerischen Seefahrer errichteten ihr Dorf unmittelbar neben dem keltischen Fischerdorf „Áth Cliath” und nannten es „Dubh Linn”. Ganz in der Nähe stehen die Reste des Turms, in dem Tristans Isolde, eine irische Königstochter, gefangen gehalten wurde. Ein Stück weiter erinnert ein Denkmal an Georg Friedrich Händels Oratorium „Messias”, das der in Halle an der Saale geborene Komponist 1742 an dieser Stelle uraufführte.
Im Trinity College, einer Universität, die 1592 von Königin Elisabeth I. für protestantische Studenten gegründet wurde, führt uns Pat in die 1732 gebaute Alte Bibliothek, deren spektakulärster Teil, der Long Room, zu Harry Potters Zauberinternat Hogwarts gehören könnte. In dem beeindruckenden, 64 Meter langen Saal, vom Boden bis zur Decke mit uralten Schmökern vollgestopft, zeigt uns Direktor Dumbledore - sorry, Mister Liddy - die mit über tausend Jahren älteste Harfe Irlands, bekannt von den irischen Euro-Münzen.
Einer wahren Schatzkammer gleicht der Raum, in dem wir einige Seiten aus dem sagenumwobenen Book of Kells bestaunen. Das vermutlich schon Anfang des neunten Jahrhunderts entstandene Werk enthält neben den Texten der vier Evangelien zahlreiche Abbildungen und zählt zu den wertvollsten Buchkunstschätzen der Welt.
Der fantastische Rundblick auf die abendlich erleuchtete Stadt, der sich uns zum Abschluss der City-Tour vom Dach des Radisson SAS Royal gleich neben dem Dubliner Schloss bietet, macht Lust darauf, das Nachtleben der irischen Partymetropole zu entdecken. Als elftes Hotel in Irland hat die Rezidor Hotel Group im August 2007 den stylischen Neubau mit 150 Zimmern im Herzen von Dublin eröffnet. Architektonisches Highlight des Firstclass-Hauses ist der funkelnde Crystal Vintage Room zwischen der spektakulären, offen gestalteten Lobby und der Hotelbar. Der lichte Raum mit zwei gläsernen Wänden, der man etwa zu Wein- oder Whiskeydegustationen nutzt, wurde von der legendären Glasmanufaktur Waterford gestaltet und ausgestattet. Der glamouröse Clou darin: ein außergewöhnlich schöner Tisch aus Glas verschiedener Epochen.
Nach einem wahrlich königlichen Dinner im „Verres en Vers”, dem Restaurant des Royal, steigt die Partystimmung und wir stürzen uns in das feucht-fröhliche Treiben von Temple Bar - dem traditionellen Kultur- und Kneipenviertel von Dublin. Dicht an dicht: unzählige Pubs und Klubs, Läden, Bars, Hotels und Restaurants. Fast überall gibt´s handgemachten Rock, Folk und Jazz.
Im „Lillie´s Bordello” laufen zwar eher langweilige Charts-Titel, dafür schmeckt dort das Guiness besonders gut, und später kommt sogar noch Bono von U2 mit ein paar Kumpels auf eine Cola vorbei. Tanzen kann man besser im „Gaiety Theater” - allerdings leider nur bis um vier. Dann geht wie überall in Dublins Klubs das Licht an.
Ein ganz anderes Irland erwartet uns auf halbem Weg zwischen Dublin und Belfast, rund 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt, in der Grafschaft Cavan. Nahe der Stadt Cavan, die für ihr Kristall berühmt ist, liegt, eingebettet in friedliches, scheinbar immergrünes Hügelland, der alte Herrensitz Farnham Estate. Mit ihm erfüllten sich der Apotheker Roy McCabe und seine Frau Margret einen Jugendtraum. Sie kauften die leer stehenden Gebäude samt dazu gehöriger 526 Hektar Wiesen, Wälder und Seen und schufen daraus ein Paradies für alle, die dem Alltagsstress zeitweilig entfliehen und es sich einfach mal so richtig gut gehen lassen wollen.
Mittelpunkt des Anwesens, das 2006 als eröffnet wurde, ist das 200-jährige Herrenhaus, das sich hinter der originalgetreuen Fassade ebenso elegant und komfortabel gibt wie die neu gebauten Teile des Wellnesshotels. Es umfasst insgesamt 158 elegante Zimmer und Suiten, ein Restaurant, eine Lobby Bar und ein Konferenzzentrum. Im ehemaligen Herrenhaus stehen den Gästen stilecht sanierte Salons zur Verfügung, darunter ein Musikzimmer sowie ein Boardroom.
Auch das „Kronjuwel von Farnham Estate”, wie Hausherr Roy McCabe sein Health-Spa stolz bezeichnet, bezieht historische Bauten ein. Die Rezeption befindet sich zum Beispiel im ehemals herrschaftlichen Kuhstall, die groben Feldsteinmauern der Scheune dienen teilweise als Außenwand. Insgesamt erstreckt sich der weitläufige Gesundheits-Spa-Bereich auf einer Fläche von über 3.700 Quadratmeter. Er umfasst Sauna- und Poollandschaften, 19 individuell eingerichteten Behandlungsräume, darunter eine „Trilogy Suite” und drei Luxuskabinen für Paare, Ruhe- und Fitnesssäle, Räume für Yoga und Pilates sowie ein Restaurant mit leichter Spa-Küche. Lieblingsplatz vieler Gäste ist der Außenpool mit Panoramablick auf Farnham. So behutsam und selbstbewusst zugleich, wie ringsum die Natur wieder Besitz ergriffen hat von der alten irischen Kulturlandschaft, so sensibel und doch überzeugend hat der österreichische Raumdesigner Heinz Schletterer die luxuriöse Wohlfühlinsel in diesem Kontext platziert und mit Fingerspitzengefühl gestaltet. Zu den Referenzobjekten des Spa-Experten zählen unter anderem die Wellnessbereiche im New Yorker Hotel Waldorf Astoria und auf dem Kreuzfahrtschiff Queen Mary.
Im gesamten Spa werden exklusive Produkte der schwedischen Wellness-Expertin Kerstin Florian und von Aromatherapy Associates verwendet. Beide setzen auf natürliche und ganzheitlich wirkende Pflegelinien. Auf dem umfangreichen Freizeitangebot von Farnham Estate stehen unter anderem sieben Kilometer Joggingwege, die sich durch die abwechslungsreiche Landschaft ziehen und alle Schwierigkeitsgrade bieten.
Die Gesundheit der Gäste steht auch im modernen Lounge- und Brasserie-Ambiente des „Botanica” im Mittelpunkt. Das Interieur des Hotelrestaurants, das in hellen und warmen Farben gehalten ist, spiegelt den organisch-biologischen Touch der Speisekarte wider.
Es ist früh am Morgen. Nur die Scheibe des großen Fensters, das fast eine ganze Seite des Hotelzimmers einnimmt, trennt mich und mein Bett von den immer noch grünen Weiten Farnhams. Wiesen und Jahrhunderte alte, knorrige Bäume, leichter Nebel und ein wundervoller grauer Himmel. Bis zum Frühstück ist noch Zeit. Deshalb schnell in die Sachen und raus in die feuchte, herrlich duftende Luft. Zu Hause in Deutschland würde man „kein schönes Wetter” sagen. Hier lässt sich gerade nichts Angenehmeres vorstellen. Es ist nicht kalt, und, abgesehen vom Vogelgezwitscher, absolut still. Nach so einem Morgenspaziergang ist eine schwedische Massage doppelt wohltuend. Dann erst mal ein Tee aus frischen Kräutern und ab in den Außenpool! Inmitten der verträumten spätherbstliche Landschaft schwimme ich in herrlich warmem Wasser. Nur ein paar Kühe schauen zu. So schön kann Irland sein.
Anreise: Insgesamt 17 Flugverbindungen werden aus Deutschland nach Irland angeboten, Nach Dublin fliegen mehrmals täglich Aer Lingus und Lufthansa aus Frankfurt. Aer Lingus fliegt außerdem aus München, Düsseldorf, Hamburg und Berlin, Ryanair aus Hahn, Lübeck, Karlsruhe/Baden-Baden, Bremen und Berlin-Schönefeld sowie Germanwings aus Köln/Bonn. Die Flugzeit beträgt ungefähr zwei Stunden.
Einreise: Deutsche, Österreicher und Schweizer benötigen einen Pass oder Personalausweis, der noch mindestens sechs Monate gültig ist.
Klima/Wetter: Bedingt durch den Golfstrom, herrscht in Irland das ganze Jahr über ein ausgeglichenes und mildes Klima.
Unterkunft: Das Radisson SAS Farnham Estate Hotel, Cavan, Telefon +353 (0) 49 43 777 00, bietet eine Nacht im DZ wochentags mit Frühstück ab 125 Euro an, für zwei Personen ab 150 Euro. Aktuelle Specials siehe weiter unten bei „Wellness”.
Im Radisson SAS Royal Hotel in Dublin, Golden Lane 8, Telefon +353 (1) 898 29 27, kostet ein Zimmer für eine oder zwei Personen ohne Frühstück ab 170, mit Frühstück ab 200 Euro. Zu Weihnachten bietet das Firstclass-Haus das Special „Christmas in Dublin” mit zwei Nächten in einem Standardzimmer, Frühstücksbuffet, Willkommens-Cocktail in der „Sure”-Bar, Christmas-Eve-Dinner, Christmas-Day-Buffet in der Goldsmith´s Hall, traditionellem Christmas-Lunch sowie mit gemeinsamen abendlichen Brettspielen in der Fest-Lounge. Kostenpunkt: 357,50 Euro pro Person (bei Zweierbelegung) bzw. 555 Euro für eine Einzelperson. Das zweite Weihnachtsangebot „Christmas Shopping on Grafton Street” mit einer Übernachtung, Willkommensgetränk, Frühstück, Dreigängemenü oder Sonntagsbrunch sowie einem Einkaufsgutschein über zehn Euro gibt es für 152,50 Euro pro Person (bei Doppelbelegung) bzw. 260 Euro für einzeln Reisende.
Restaurants: Mit trendigem Interieur und stark französisch angehauchter Karte punktet die Brasserie “Verres en Vers” im Radisson SAS Royal Hotel Dublin, Golden Lane 8, Telefon +353 (1) 898 90 00. Es gibt leichte Lunch-Menüs ab 17 Euro, ein Drei-Gänge-Dinner-Menü plus Kaffee und Petit Fours ab 40 Euro, Weine ab 24 Euro sowie zahlreiche ausgezeichnete Whiskeys. Geöffnet ist das Restaurant zum “Grab & Run Breakfast” von 5 bis 7 Uhr, zum Frühstück montags bis freitags von 6.30 bis 10.30 Uhr sowie samstags und sonntags von 7 bis 11 Uhr. Lunch gibt es von 12.30 bis 14.30 Uhr, Dinner von 18 bis 22 Uhr und Sonntagsbrunch von 13 bis 16 Uhr. Unwiderstehliche Kalorienbömbchen gibt es bei Queen of Tarts, Dame Street (gegenüber vom Dubliner Schloss), Telefon +353 670 74 99. Vornehm und deftig speist man im 200 Jahre alten Gasthaus „ The Old Post Inn”, Cloverhill (nahe Cavan), Telefon +353 (0)47 -55555
Sightseeing: Biermuseum Guiness Storehouse, St. James´ Gate, Dublin 8 (geöffnet täglich von 9.30 bis 17 Uhr, Eintritt 14 Euro für Erwachsene, für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren fünf Euro, diverse andere Ermäßigungen, Kundenservice-Telefon +353 (1) 408 48 00, zweistündige Walking Tours durch Dublin mit Pat Liddy vom 1.5. bis 31.10. täglich um 10.30 und (außer dienstags und mittwochs) 14.30 Uhr ab Tourist Information Office, Suffolk Street, Erwachsene zahlen zwölf Euro, Senioren und Studenten zehn, Kinder von 12 bis 16 Jahren fünf Euro.
Wellness: Momentan bietet das Spa im Radisson SAS Farnham Estate zwei aktuelle Packages, gültig bis zum 23. Dezember 2008. Nummer eins: das Partnerprogramm „Time for two” ab 350 Euro pro Person. Es beinhaltet zwei Übernachtungen in einem Luxusappartment, Frühstücksbuffet, eine Flasche Champagner und Schokolade, ein Dinner im Restaurant Botanica an einem Abend nach Wunsch, unbegrenzte Benutzung der hydrotherapeutischen Angebote im Gesundheits-Spa (Innen- und Außenbereich) wie Infinity-Pool und Wasser-Minze-Thermal-Suite, Fitness- und Erholungsräume. Nummer zwei: das Wochenend-Spa-Paket ab 410 Euro pro Person mit zwei Übernachtungen in einem Standardzimmer, Frühstücksbuffet und Dinner im Botanica, zwei 50-minütigen Face- oder Body-Treatments sowie freiem Zugang zu Wasser-Minze-Thermal-Suite und Infinity-Pool. Tages-Spa-Packages wie etwa „Spoil and Relax Day” mit einem 25-minütigen Hydrotherapie-Bad und einem 55-minütigen Face- oder Body-Treatment gibt es ab 190 Euro. Einzelpreisbeispiele: Eine 55-minütige schwedische Ganzkörpermassage kostet 80 Euro, ein 25-minütiges „Turkish Scrub” 50 Euro.
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