Madeira - rund 1000 km westlich vom portugiesischen Mutterland entfernt erhebt sich das zu den „glückseligen Inseln” zählende Madeira-Archipel, (dessen Name so viel wie Holz bedeutet) schaumumtost aus dem Meer. Über 4000 m tief fällt die Vulkaninsel bis zum Meeresgrund hin ab, über 1800 m hoch strebt der höchste Punkt, der Pico Ruivo in den meist azurblauen Himmel empor.
Angst vor einem möglichen Hot Spot braucht heute aber niemand zu haben - der letzte liegt immerhin fast 400.000 Jahre zurück.
Wie eine Perle ragt die mit einem Pflanzenreichtum, der seinesgleichen in Europa sucht, gesegnete Blumeninsel aus dem Atlantik und mit über 580 m Höhe verfügt sie mit dem Cabo Girão über die zweithöchste Steilklippe der Welt.
Madeira - auch heute noch ein Synonym für Urlaub auf „englische Art” und bei vielen europäischen Touristen noch immer als Ort für die ältere Generation belegt - ist längst ein modernes touristisches Ziel geworden - auch wenn der Insel die Beliebtheit der südöstlich gelegenen Kanaren längst nicht erreichen kann. „Gott sei Dank” wird so mancher Madeira-Fan jetzt murmeln und in der Tat, fast möchte man meinen, die Liebhaber Madeiras schweigen lieber, statt die Schönheiten und Vorteile ihrer Insel in die Welt hinaus zu posaunen.
Wanderer kommst du nach Madeira, so erwartet dich nicht nur ewiger Frühling mit angenehmen Temperaturen, sondern auch ein über viele hunderte Kilometer langes Wanderwegenetz. Ob mit Schwindel erregenden Aussichten auf steilen Klippen oder gemütlich den Wasser spendenden Levadas entlang, welche zur Wasserversorgung vor über 300 Jahren von maurischen Sklaven angelegt wurden, ob über steile Felsgrate zum Gipfel des Pico das Torres empor, wer gerne auf Schusters Rappen unterwegs ist, findet hier sein Paradies.
Wer allerdings Sandstrände auf Madeira sucht, wird fast vergebens Ausschau halten. Lediglich die kleine Nachbarinsel Porto Santo kann damit aufwarten - dafür aber dann gleich mit 9 Kilometern. Damit sind die Sehenswürdigkeiten von Santos dann aber auch schon erledigt!
Madeira - das ist Urlaub für Augen, Seele und Gaumen. Der fischreiche Atlantik bietet unzählige Köstlichkeiten mit nie vorher gehörten Namen, die fangfrisch in den unzähligen kleinen Lokalen von Funchal serviert werden und der köstliche Madeirawein schmeichelt den Geschmacksnerven mit jedem Schluck. Er hat übrigens nichts mit dem süssen Dessertwein gemein, der in unseren Gefilden mit dem Namen Madeira belegt wird. Unbedingt probieren sollte man ‘Espada mit Banane’, eine gelungene, wenn auch nicht alltägliche so doch durchaus verträgliche Kombination des beliebten Degenfischs! Aber lassen Sie sich trotzdem die vielen anderen, schmackhaften Zubereitungsarten von ‘Espada’ nicht entgehen!
Rund eine Million Touristen zählt Madeira im Jahresdurchschnitt, fast 200.000 davon betreten die Insel als Passagiere von Kreuzfahrtschiffen. Viel mehr als die Hauptstadt Funchal mit ihrem malerischen Markt und der manuelinischen Kathedrale bekommen sie in der Regel nicht zu sehen. Noch rasch ein kurzer Blick auf das auf einer Klippe über Funchal thronende weltbekannte Reid’s Hotel - es gilt immer noch als idealer Treffpunkt der feinen englischen Gesellschaft zum Five-o’clock-Tea - für den Kreuzfahrer aber sicher keine Zeit haben. Wer länger auf der Insel bleibt, sollte unbedingt die Wallfahrtskirche in Monte , in der auch der letzte österreichische Kaiser Karl I. seine Ruhestätte fand, besuchen und sich anschließend auf die abenteuerliche und halsbrecherische Korbabfahrt zurück nach Funchal begeben. Wer auf solche Abenteuer keine Lust verspürt, kann den nahe Monte gelegenen Blandy’s Garden besuchen - einen botanischen Garten mit unzähligen Prachtexemplaren von Kamelien in allen nur denkbaren Farbschattierungen.
Unzählige Hotels aller Kategorien buhlen um das Wohl der Gäste und bieten neben zahlreichen Wellness-Angeboten auch viele sportliche Aktivitäten an. Neben Surfen, Tauchen und Segeln sind Mountainbike-Touren und Wanderungen in jedem Schwierigkeitsgrad praktisch in jedem Hotel zu buchen. Golfer kommen auf der Insel natürlich ebenfalls voll auf ihre Kosten - zwei spektakuläre Golfplätze (18 und 27-Löcher) warten nur darauf, erobert und bespielt zu werden. Fast jedes grössere Hotel verfügt über eigene Tennisplätze und wer die Insel zu Pferd erobern möchte, kann sich mit dem örtlichen Reiterverband in Verbindung setzen.
Zu den besonderen Highlights in der Hotelierie zählt fünf Sterne Hotel Choupana Hill, etwa 20 Minuten vom Zentrum Funchals entfernt. Ein kleines Ressort mit 34 Bungalows, die sich über die weitläufige Anlage verstreuen, umgeben von Eukalyptus Bäumen und einem blühenden Garten. Jeder der Bungalows ist liebevoll mit tropischen Holz und Basalt-Stein eingerichtet. Afrikanische und asiatische Einflüsse finden sich in vielen Details sowie in den Kunstgegenständen und Designelementen. Die Bungalows sind in die Landschaft gebettet, so dass praktisch von jedem ein zauberhafter Blick über die Bucht und die Inselhauptstadt garantiert ist.
Madeira als Reiseziel findet man heute im Angebot aller grossen Veranstalter - die Insel wird täglich mehrmals von Deutschland angeflogen. Der Flug dauert rund 4 Stunden.
Da Madeira eine Jahresdurchschnittstemperatur von 21°C aufweist, hat es praktisch das ganze Jahr Saison. Im Sommer wird es selten über 30°C warm, im Winter liegen die Werte bei moderaten 17°C. Der Wind weht fast immer aus Richtung Nordost, weswegen der nördliche Teil der Insel klimatisch auch wesentlich rauer ist, als der durch die Berge von den Winden geschützte Süden.
Weitere Informationen zu Madeira findet man unter: www.madeira-web.com