Rosa und gold färbt die Morgensonne die Palmen von Djerba. In kräftigen Rot- und Brauntönen leuchten die reifen Datteln. Die edelsten nennen die Tunesier „Finger des Lichts”. Schon König Odysseus, der sich hier am Golf von Gabès von seinen Abenteuern mit den Sirenen erholt haben soll, wusste die süßen Früchte zu schätzen. Es wird vermutet, dass es sich bei den „Lotos-Essern”, die in dem griechischen Heldenepos besungen werden, in Wahrheit um die Bewohner Djerbas und ihren Dattelwein Lagmi handelte. Offenbar war das hochprozentige Getränk der Berber kein unerheblicher Grund dafür, dass die antiken Seeleute nicht auf ihr Schiff zurück wollten.
„Bis heute hat das Eiland nichts von seiner magischen Anziehungskraft verloren. Die meisten Gäste können sich am Ende des Urlaubs nur schwer von ihm trennen”, weiß Thomas Crowley, der das nach dem berühmten Djerba-Touristen Odysseus (englisch: Ulysses) benannte Hotel Mövenpick Ulysse Palace & Thalasso leitet. Der Reiz der Insel, so der Tunesienkenner, liege in ihrem einzigartig sanften Licht, den feinsandigen, sacht abfallenden Stränden, ihrer Kultur und Geschichte. „Ihr wahres Geheimnis aber beruht auf den natürlichen Heilkräften von Sonne, Sand, Meerluft und -wasser, die sich hier beispielhaft bündeln”, so Crowley.
Zur Wirkung kommen die Gesund-, Schön- und Glücklichmacher aus Neptuns Reich, zu denen etwa auch Algen, Meerschlam und Plankton gehören, bei verschiedenen Behandlungsarten, die man zusammen als Thalasso (vom griechischen „thalassa” für Meer) bezeichnet. Bereits in der Antike zum Kurieren von Krankheiten genutzt, werden die im 18. und 19. Jahrhundert an Ostsee und französischer Atlantikküste wiederentdeckten Verfahren längst auch für kosmetische und Wellnesszwecke verwendet. Weltweit führend sind Frankreich und Tunesien.
Es rauscht und plätschert, brodelt in Pools und Wannen. Warmer Salzgeruch mischt sich in den Räumen und Gängen des Ulysse Thalasso-Zentrums mit dem Duft von Kräuteressenzen und Ölen. Vor den Fenstern Himmel, Sand und das tiefblaue Meer, dessen Salzmischung der unseres Blutes sehr ähnlich sein soll, wie Thalasso-Spezialist Kais Nabli erklärt. „Deshalb werden die enthaltenen Mineralien und Spurenelemente besonders gut aufgenommen und verwertet”, sagt der junge Tunesier, Chef des Zentrums, in perfektem Deutsch. Na dann, ab ins Meerwasserbecken, wo zahllose Sprudeldüsen für Babyhaut und körperliches Wohlbefinden sorgen. Beim Meersalzpeeling fließt das Glück in Strömen, und bei der Mandara-Massage mit vier Händen geht das letzte Stück Verspanntheit baden.
Die Verlockung ist groß, den ganzen Urlaub mit Thalasso zu verbringen, doch dazu ist Tunesien zu schön. Drum brummt der Jeep am nächsten Tag in Richtung Festland. Mit der Fähre geht es auf historischer Handelsroute von Ajim nach Djorf, dann in die Oase Mareth - im Zweiten Weltkrieg Schauplatz des Afrikafeldzugs, an den ein Museum sowie ein paar in der umliegenden Wüste vor sich hin gammelnde Panzerwracks erinnern. Die so genannte Rommel-Piste, eine vom deutschen Afrika-Korps errichtete Versorgungsstraße, nahm hier ihren Anfang.
Erstes Ziel der Tagestour ist das Bergland von Matmata, wo zunächst die Aussicht auf den Landeplatz von Obi-Wan Kenobi und die genaue Lage von Luke Skywalkers Elternhaus von allgemeinem Interesse sind. Als Drehort einiger Szenen der legendären Star-Wars-Saga ging die südtunesische „Mondlandschaft” in die Filmgeschichte ein.
Lebendige Historie repräsentieren unweit davon die skurrilen Behausungen der Troglodyten - Berberstämme, die vermutlich schon seit Jahrtausenden in selbst gegrabenen Höhlen leben. „Heute wohnen die meisten in Neu-Matmata, in ganz normalen Häusern. Fast die Hälfte der Höhlenwohnungen steht leer, viele verfallen, weil Geld für die Renovierung fehlt”, erzählt Abdul, der Tourguide. Mit dem bezahlten Besuch einer unterirdischen „Folkloreshow” können Touristen etwas Gutes tun.
Auch im Oasenstädtchen Douz hat man die Chance, sich mit kleinen Investitionen nützlich zu machen. Besonders rund ums Kamelreiten gibt es nach nordafrikanischer Sitte zahlreiche Geschäftsideen. Am besten funktionieren: „Die unverhoffte Cola in der Wüste” und „Willst du dich nur mal kurz auf mein Pferd setzen?” Egal - auf einem Dromedar ein Stück durch die Sahara zu schaukeln, ist genial und notfalls ein paar extra Euro wert. Der Rest vom Taschengeld wird am Ende sowieso auf dem Markt von Houmt-Souk verdattelt.
Anreise: Flüge aus zahlreichen deutschen Städten mit Tunis Air - Direktion für Deutschland: Kaiserstrasse 44, 60329 Frankfurt/M. - Telefonzentrale: 069/ 271001-0, Fax: 069/ 271001-35 - Internet: www.tunisair.de
Einreise: Deutsche und andere EU-Staatsbürger brauchen bei einer Pauschalreise einen Personalausweis, der noch mindestens drei Monate gültig sein muss. Bei einer Individualreise ist der noch mindestens sechs Monate gültige Reisepass erforderlich. Kinder benötigen einen Kinderausweis mit Foto oder können im Reisepass der Eltern mit Lichtbild eingetragen sein. Nicht-EU-Bürger wenden sich bitte an die Tunesische Botschaft in Berlin oder an eines der Tunesischen Konsulate in Hamburg, Bonn oder München.
Gesundheit: Impfungen sind nicht notwendig.
Geld: Für einen Euro erhält man derzeit rund 1,65 Tunesische Dinar. Der Tunesische Dinar (knapp 61 Euro-Cent) ist in 1000 Millime unterteilt. Im Umlauf sind Banknoten zu 30, 20 und zehn Dinar, Münzen zu fünf und einem Dinar sowie zu 500, 100, 50, 20, zehn und fünf Millim. Umtausch in Banken, Wechselstuben und Hotels zum täglichen Wechselkurs. Ausländische Währungen und Reiseschecks werden ausnahmslos akzeptiert. In den Städten stehen Geldautomaten zur Verfügung. Akzeptiert werden Visa- und Master-Card sowie EC-Karten. Zahlungen mit Kreditkarten (American Express, Diners Club, Master-Card und Visa) sind in touristischen Einrichtungen sowie in den meisten Geschäften möglich.
Zeit: Ganzjährig mit der Mitteleuropäischen Zeit identisch.
Sprache: Die offizielle Landessprache ist Arabisch. Fast alle Tunesier sprechen fließend Französisch, in den Touristenorten oft auch Deutsch, Italienisch, Englisch und Spanisch.
Reisezeit: Prinzipiell ganzjährig. Die heißen Sommermonate (Anfang Juni bis Mitte September) gelten als Hauptsaison. Für viele liegt die angenehmste Reisezeit zwischen Mitte April und Ende Mai sowie Mitte September bis Ende Oktober. Reguläre Badesaison ist von April bis Oktober. Wüstentouren empfehlen sich wegen der angenehmen Temperaturen besonders in den Wintermonaten.
Hotel/Reiseanbieter: Acht hochwertige Hotels bietet Thomas Cook Reisen auf Djerba. Zum Beispiel: eine Woche im Fünf-Sterne-Hotel Mövenpick Ulysse Palace & Thalasso Djerba inklusive Frühstück, Flug und Zug zum Flug ab 522 Euro (Winterpreis im Doppelzimmer). Das Haus bietet zwei A-la-Carte-Restaurants, fünf Bars und ein maurisches Café sowie Möglichkeiten für Tennis, Reiten und Golf. Individuelle Thalasso-Programme werden mit vorheriger ärztlicher Untersuchung vor Ort arrangiert.
Adresse: Route Touristique, B.P. 239, 4128 Djerba, Tunesien - Tel. +216 75 758 777, Fax +216 75 757 850 - E-Mail resort.djerba@moevenpick.com - Internet www.moevenpick-djerba.com
Aktivitäten: Buchbar ist als Ergänzung zum Hotelaufenthalt in Djerba etwa eine dreitägige Landroverrundreise „Oasen - Luxus-Camp Ksar Ghilène” ab 449 Euro pro Person im Zweipersonenzelt mit Vollpension. Mehr Informationen unter www.thomascook-reisen.de im Internet.
Wellness: Das Ulysse Thallasso Zentrum umfasst eine Gesamtfläche von 3.500 Quadratmeter. Neben zwei großen Meerwasser-Pools, einem Hammam sowie einem Entspannungsareal inmitten von Palmen bietet die Einrichtung 59 Behandlungskabinen wie etwa für Hydromassage, Phytomer Meeresalgen-Behandlung, Crio- und Pressotherapie, Sophrologie und Shiatsu sowie ein reichhaltiges Wellness-Angebot. Ein Highlight stellt die Mandara Massage mit vier Händen dar. Im Schönheits-Salon werden hochwertige Produkte von „La Prairie” angewendet und verkauft. Das Ulysse Thalasso Zentrum ist Mitglied der Vereinigung „Mer & Santé”.
Allgemeine Auskünfte: Fremdenverkehrsamt Tunesien in Deutschland, Bockenheimer Anlage 2, 60322 Frankfurt am Main, Telefon 069/ 133835-0, Fax 069/ 133835 -22, Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, Email: FVATunesien@aol.com, Internet: www.tunesien.info