Sucht man Murcia auf der Landkarte, so findet man die Autonomieregion mit der gleichnamigen Hauptstadt an der südöstlichen Mittelmeerküste Spaniens , zwischen den Regionen Valencia und Andalusien. Trotz ihrer berühmten Nachbarn ist diese verhältnismäßig kleine Region selbst bei vielgereisten Spanientouristen eher unbekannt, was angesichts ihrer Schönheit und landschaftlichen Vielfalt verwundert.
Durch die geringe Größe der Region ist kein Ausflugsziel weiter als zweieinhalb Stunden Fahrt auf den gut ausgebauten und doch angenehm leeren Straßen von der Küste entfernt, und zu sehen gibt es genug: Grüne Flusstäler, malerische Örtchen, Burgen und Gebirgszüge, die aus der sonst recht ebenen Landschaft herausragen, als hätte jemand vergessen, sie zu einem großen Gebirge zusammenzufügen. Die zwei höchsten Gipfel der Region ragen sogar über die 2000 m – Grenze hinaus und man kann auf ihnen im Winter sogar Skifahren.
Eine geographische Besonderheit der Region ist das Mar Menor , eine 170 km? große Salzwasserlagune, die aufgrund ihrer geringen Tiefe durchgehend drei Grad wärmer ist als das angrenzende Mittelmeer. Konstante, jedoch nicht zu starke Winde, durchschnittlich 315 Sonnentage pro Jahr, geschützte Ufer, und eine atemberaubende Unterwasserlandschaft mit Schiffswracks und einer großen Artenvielfalt machen La Manga , die Stadt auf der gleichnamigen Landzunge, zum idealen Ausgangspunkt für Wassersportler, gleich ob Anfänger oder Profi.
Wer das Mar Menor zur Badesaison besucht, wird viele Menschen von Kopf bis Fuß in Schlamm eingerieben am Strand flanieren sehen. Das ist keine besondere Tradition, oder ein natürliches Sonnenschutzmittel, sondern einfach nur gesund. Denn das Mar Menor besitzt besonders mineralreichen Schlamm, der sehr wohltuend für Haut und Gelenke wirkt.
In einer etwas appetitlicheren Form, als Fango aufbereitet, bietet das Hotel Entremares ähnliche Anwendungen in seinem weitläufigen Thalassotherapiezentrum an. In der angenehmen Atmosphäre eines römischen Bades kann der Gast Massagen, Saunen, Dampf- und Aromabäder, kosmetische Anwendungen und mehrere beheizte Meerwasserpools mit Unterwassermassagedüsen so richtig genießen. Auch wer das echte, etwas kühlere Meer den beheizten Pools vorzieht, ist hier gut beraten, denn das Hotel liegt direkt am Strand des Mittelmeeres.
Ein echter Geheimtipp für Fischesser ist das im Nachbarort Cabo de Palos gelegene Restaurant El Pez Rojo. Fangfrischer Fisch, Tapasmenues, zuvorkommender Service und ein malerischer Ausblick auf den kleinen Hafen des Fischerdorfes machen jeden Besuch zu einem kulinarischen Erlebnis.
Eine Besonderheit des kleinen Ortes ist übrigens der ungewöhnlich gebaute Leuchtturm, den General Franco ursprünglich als nationales Ausbildungszentrum für Leuchtturmwächter errichten ließ – die politischen Ereignisse und der technische Fortschritt kamen ihm zuvor.
Einige schon etwas früher – genauer gesagt, über zweitausend Jahre früher - errichtete Baudenkmäler finden sich in der ebenfalls an der Küste gelegenen Stadt Cartagena , die schon von den Karthagern gegründet wurde. Hiervon zeugt die einzige im europäischen Raum noch erhaltene Punische Mauer, welche die an einem geschützten Naturhafen gelegene Stadt zum Land hin schützen sollte.
Cartagena trägt den Beinamen „Hafen der Kulturen“, doch könnte sie genauso gut „Stadt ohne Parkplätze“ heißen. Die Cartagener haben nämlich ein Problem: sobald irgendwo gebuddelt wird, um ein Parkhaus oder ähnliches zu bauen, tauchen römische Relikte auf, und das Bauvorhaben wird eingestellt. Für den Besucher bedeutet dies jedoch keine Einschränkung, da die Stadt ohnehin am schönsten zu Fuß zu erforschen ist. Das Stadtzentrum besticht mit Bauten des Spanischen Jugendstils, vor denen man nur zu gerne innehält um die facettenreichen Fassaden zu studieren, und an vielen Orten spitzen die Überbleibsel früherer Städtebauer, wie etwa die römische Stadtmauer, ein römisches Amphitheater, eine ehemalige Festung, oder eben die Punische Mauer aus dem heutigen Stadtbild heraus.
Wer nach einem derart kultur- und geschichtsreichen Bummel durch die Stadt nach etwas Ruhe und Entspannung sucht, ist im Hotel Alfonso XIII gut beraten. Am Rande des Stadtzentrums gelegen bietet es seinen Gästen ruhige, komfortable Zimmer und Suiten, deren weiche Teppiche und schwere Vorhänge unwillkürlich an die opulente Atmosphäre königlicher Residenzen erinnern.
Ein weiteres kulturelles Highlight der Region ist die Stadt Lorca , die Jahrhunderte lang im Grenzgebiet zwischen maurischen und christlichen Herrschaftsbereichen lag und Schauplatz einiger Kämpfe der beiden Volkgruppen war. Aus dieser Zeit stammt auch die Burg von Lorca, auf der man heute eine sprichwörtliche Zeitreise machen kann: während der Hochsaison ist die Burg von zahlreichen Schauspielern und Minnesängern bevölkert, die den Besuchern tatsächlich das Gefühl geben, zurück ins Mittelalter versetzt worden zu sein.
Im Stadtbild von Lorca fallen die vielen mit Wappen geschmückten Fassaden besonders auf, welche aus der Barockzeit stammen und den schon damals in der Stadt herrschenden Glanz und Reichtum erahnen lassen.
Ein ganz besonderes Ereignis stellt die Karwoche in Lorca dar. Hier wird das Passionstreiben, ähnlich wie bei der berühmten Karwoche von Sevilla, mit farbenprächtigen Umzügen dargestellt und gefeiert, jedoch ohne den in Sevilla gebotenen Ernst: In Lorca werden die Umzüge der verschiedenen Brüderschaften mit lautem Jubel in ausgelassener Stimmung verfolgt und die ganze Stadt steht eine Woche lang Kopf. Die Kostüme der an den Umzügen teilnehmenden Reiter und Fußgänger sind so filigran und kunstvoll bestickt, dass man selbst bei genauester Betrachtung (beispielsweise im örtlichen Stickereimuseum) immer noch versucht ist, zu glauben, sie seien bedruckt.
In Lorca lädt ein ganz besonderes Plätzchen zum verweilen ein: Das Hotel Jardines de Lorca, das am Stadtrand gelegen, ein herrlich ruhiger Ort zum entspannen ist. Obwohl das Hotel kein kleines Haus ist, ist die Atmosphäre sehr familiär und herzlich, fast als wäre man bei Freunden zu Besuch. Ein gerade erst fertig gestellter Pool, ein hervorragendes Restaurant und luxuriös eingerichtete Zimmer runden das Bild eines angenehmen Refugiums ab.
Zu den Kleinoden der Region zählt auch die heilige Stadt Caravaca , wo der Legende nach am3. Mai 1232 ein Lignum Crucis, also ein Stück des Kreuzes Christi wunderbarer Weise erschien. Seitdem wird die Reliquie als „Vera Cruz“, also das Wahre Kreuz, hoch verehrt und jedes Jahr im Mai mit eigenen Festspielen bedacht. Bei diesen Festspielen erwacht das pittoreske Städtchen zu buntem Leben, es wird auf Umzügen getanzt, Wettkämpfe mit prachtvoll geschmückten Pferden finden statt, und das heilige Kreuz wird gebadet und von Haus zu Haus zu den Kranken und Schwachen getragen. Seit 2003 hat die Pilgerstadt das heilige Jubiläum, d.h. alle sieben Jahre wird ein heiliges Jahr gefeiert, das nächste Mal 2010. Im Ort gibt es ein Museum über die Festivitäten zu Ehren des Kreuzes, das den Besuchern, die nicht gerade im Mai nach Caravacakommen, ein detailliertes Bild über die Feierlichkeiten zeichnet.
Nach der abgeschiedenen Idylle des Stadtchens Caravaca erscheintdem Besucher Murcia , die Hauptstadt der Autonomieregion, wie ein brummender Bienenstock, was angesichts einer Einwohnerzahl von 400 000 Menschennicht weiter verwundert. Die im 9. Jahrhundert von arabischen Herrschern gegründete Stadt lebt bis heute mit und von dem Fluss Segura, der sich quer durch die Stadt windet und Urheber ihres Reichtums und ihrer Schönheit ist.
Besonders sehenswert ist die überwiegend im Barock- und Renaissancestil erbaute Altstadt, auf deren Plätzen Orangenbäume wachsen. Doch nicht nur für Liebhaber schöner Architektur ist die Altstadt interessant: Da Murcia eine eigene Kleider- und Schuhindustrie besitzt, sind viele Stücke günstiger als anderswo zu erstehen und Shoppingfans kommen voll auf ihre Kosten. Auch das Nachtleben in Murcia kann sich sehen lassen: Wo man beim Stadtbummel unter Tags ein unscheinbares, langweiliges Gässchen vermutet, blüht nachts das Leben. Gefeiert wird auf der Straße, denn in den Bars ist es sowieso zu eng und zu heiß – bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von 17,5° C ist das durchaus verständlich.
Am Rande der Altstadt, und damit weit genug entfernt vom Trubel und dem Lärm des Nachtlebens liegt das Hotel Catalonia Conde de Floridablanca, ein klassisches Cityhotel. Als Gast ist man nur einen Katzensprung von allem Interessanten entfernt und genießt doch die Vorzüge einer etwas abgeschiedeneren Lage. Eine geräumige Lobby mit Bar, ein vorzügliches Restaurant und großzügig ausgestattete Zimmer bieten das richtige Ambiente, um sich nach anstrengenden Stadtbesichtigungen oder Shoppingtouren ein wenig Erholung zu gönnen.
Etwa eine Stunde nördlich von Murcia, im malerischen Val Ricote gelegen, liegt das Thermalbad Balneario de Archena, das schon die Römer ob seiner wohltuenden Wirkung bei Gelenkserkrankungen und Atemwegsbeschwerden für sich entdeckt hatten. Rund um die Thermalquelle, die mit fast 52° C aus dem Untergrund sprudelt, ist eine Kuranlage entstanden, die sich sehen lassen kann. Rund um die Badeanlagen befindet sich eine wunderschöne, weitläufige Parkanlage mit vielen Bäumen und Palmen in der die Gäste sich in ihre weißen Bademäntel gehüllt ergehen können. Außerdem wird derzeit ein gesondertes Thermalbad für die Tagesgäste gebaut, um deren Bedürfnissen, genauso wie denen der Kurgäste in gleicher Weise gerecht zu werden. Am Rand des Parks befinden sich die drei Hotels der Anlage, die sehr stilvoll gebaut und eingerichtet sind.
Von allen drei Hotels aus ist das gemeinsame Therapiezentrum bequem über unterirdische Gänge zu erreichen. Im Untergeschoss, das ebenso wie das darüber liegende Hotel komplett im maurischen Stil eingerichtet ist, befinden sich Dampfbäder und Behandlungskabinen. Ein Stockwerk weiter oben befindet sich die eher kosmetische Abteilung: Angeboten werden Massagen, Lymphdrainagen, Honig- und Schokoladenpackungen, Kosmetikbehandlungen und vieles mehr – insgesamt umfasst der Katalog der Anwendungen über vierzig Posten, wovon jedoch einige, beispielsweise rheumatologische und traumatologische Behandlungen, nur mit ärztlicher Verschreibung durchgeführt werden.