Baby-Boomer, geboren in den geburtentstarken Jahrgängen von Mitte der 50er bis Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, gingen einst für den Frieden auf die Straße, feierten ausgelassen zu Punk und Neuer Deutscher Welle und fühlten sich vor allem in der Liebe ungebunden und frei und waren jederzeit bereit, Grenzen zu überschreiten. Was ist aus den, nun langsam in Rente gehenden, einstigen Rebellen gegen das Establishment geworden? Und vor allem, wie tickt die Generation der Boomer bzw. heutigen Yoldies heute?
Der IKW (Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel) wollte es genauer wissen und erhob tiefe Einblicke in das Seelenleben dieser Generation, um anhand einer aktuellen Studie ein tiefenpsychologisches Verständnis der Generation der 50- bis 65-Jährigen – der Boomer-Generation, zu bekommen. Über 1.000 Baby-Boomer wurden in einem repräsentativen Online-Panel befragt.
Im Bericht zur Studie heißt es dazu: “Wenn es eine Generation gibt, die Probleme wuppen kann, dann ist sie es. Die Boomer haben in ihrem Leben schon viele Schicksalsschläge gemeistert und glauben fast immer, dass man Herr der Lage sein kann. Nur wenige fühlen sich als Opfer. Die große Mehrheit dieser Generation glaubt, ihres Glückes Schmied zu sein. Unabhängigkeit ist für sie extrem wichtig und viele fühlen sich sehr selbstbewusst. Das Besondere: Dieses Selbst-Wert-Gefühl ziehen sie aus sich selbst heraus. Ein Job, der ihnen Anerkennung verschafft, kann dieses Gefühl zwar unterstützen. Genauso wie eine funktionierende Partnerschaft – wobei sich Männer mit einer Partnerin an der Seite deutlich selbstbewusster fühlen als Frauen mit einem Partner. Allen gemein ist aber, dass ihr Selbst-Wert-Gefühl unabhängig vom tatsächlich Erlebten ist”.
Keine Frage also, über einen Mangel an Selbstbewusstsein kann sich die Generation der sogenannten Baby-Boomer nicht beklagen und fühlen sich daher mit 58 Prozent mehrheitlich als sehr selbstbewusst. Das Besondere hierbei: Das Selbstwert-Gefühl dieser Generation ist nicht vom tatsächlich Erlebten abhängig. Krisen oder Rückschläge? Sie wirken eher motivierend als hemmend. Viel relevanter für das eigene Selbstbewusstsein ist, ob Mann oder Frau das Gefühl hat, Einfluss auf das eigene Leben nehmen zu können. Und davon ist die Mehrheit überzeugt. 58 Prozent der Befragten glauben, nicht vom Schicksal abhängig zu sein. Sie glauben vielmehr, dass man immer etwas ändern kann, wenn man nur anpackt – Frauen mit 62 Prozent sogar noch mehr als die Männer mit 55 Prozent. Kein Wunder, dass es die Frauen sind, die so häufig den Alltag wuppen.
Auch die Faszination für das Extreme, das Rauschhafte, ist bei den Boomern immer noch da. Ob im Job, beim Feiern oder in der Erotik – das Gefühl, dass das noch nicht alles gewesen sein kann, zieht sich durch viele Lebensbereiche. Boomer arbeiten mehr als andere Altersgruppen und testen bei extremen Sportarten ihre körperlichen Grenzen aus. Mehr als 60 Prozent von ihnen wollen auch jetzt noch regelmäßigen und erregenden Sex haben. Und auch beim Aussehen wird das Alter nur schwer akzeptiert. Falten, Haarausfall und Fettpölsterchen? Dagegen gibt es wirksame Mittel und Verfahren, in die sie gerne investieren. 69 Prozent der weiblichen Boomer möchten jünger aussehen als sie sind. Hierbei geht es jedoch weniger um einen überzogenen Jugendwahn. Frauen und Männern dieser Generation ist es vielmehr wichtig, jugendlich fit und gesund zu bleiben. Das macht sie unabhängig und lässt sie Herausforderungen im Alter besser bewältigen. Denn gebrechlich wollen sie erst gar nicht werden und schon gar nicht erst so aussehen. Für diese Generation gilt mehr denn je: Nur wer gesund, fit und gut aussehend ist, kann Herausforderungen besser bewältigen.
Für 89 Prozent der Frauen ist es sehr wesentlich, etwas für das Aussehen zu tun. Und das ist erheblich mehr als bei den Männern mit 71 Prozent. Einig sind sich Männer und Frauen hingegen, was die Kompetenz im Bereich Schönheitspflege betrifft. Die liegt eindeutig bei den Frauen. Die Empfehlung der eigenen Frau oder Freundin ist für mehr als 40 Prozent der Männer das wichtigste Entscheidungskriterium beim Kauf eines Kosmetikprodukts. Im Gegensatz zu ihren männliche Pendants möchten jedoch die weiblichen Boomer nicht ohne Kosmetikprodukte leben, da diese sie selbstbewusster und damit auch unabhängiger machen. Sie möchten gerne jünger aussehen als sie sind.
Männern ist ihr eigenes Aussehen hingegen unwichtiger – sie glauben auch nicht, dass sie sich für den Sex, den sie gern noch sehr intensiv hätten (!), besonders pflegen müssen. Ja, wie heißt es doch: Das Selbstbewusstsein stirbt zuletzt oder ganz im Vokabular der einstigen Boomer: F… y.. graue Haare, Post- Midlifecrisis und Wohnungskredite - wir bleiben einfach cool!
Yoldies setzt sich zusammen aus young and old und ist perfektes Denglisch! Und nicht zu verwechseln mit den Millienial-Yoldies für englische Muttersprachler. ↩
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