Sie tut nicht weh, belastet aber das seelische Befinden so mancher Frau enorm. Doch um eines gleich anfangs klar zu stellen. Cellulite ist keine Krankheit, sondern eine nicht entzündliche Veränderung des subkutanen Fettgewebes im Oberschenkel- und Gesäßbereich. Den Namen Orangenhaut verdankt sie der sich dabei dellenförmig wellenden Hautoberfläche, die an Orangen erinnert. Um den unschönen Dellen Herr zu werden, lassen sich Frauen und vor allem die Schönheitsindustrie viel einfallen. Helfen tun all die gepriesenen und meist nicht billigen Wundermittel wenig bis nichts! Sparen Sie sich das Geld für Kompressionsbandagen, mit Chemikalien getränkten Strumpfhosen oder dubiosen Rollgeräten - sie alle bewirken wenig bis nichts gegen Cellulite - aber sie machen die Hersteller und Verkäufer reich. Und dies gilt auch für jene Ärzte, die irgend welche Spritzen oder Laser-Verfahren als absolut sicheres Mittel gegen die Bindegewebsschwäche für sehr viel Geld anbieten! Egal was man Ihnen erzählt, die rund 90 Millionen Euro, die Frauen jährlich für Cremes, Tinkturen etc. etc. ausgeben, um der Cellulite Paroli zu bieten, könnte man auch gleich in den Müll schmeissen.
Wir haben recherchiert und einige interessante Tipps gefunden, die Cellulite zwar nicht wegzaubern, aber zumindest etwas mildern könnten.
Um Cellulite zu erkennen, gibt es einen einfachen Test: Man legt die Hände um den Oberschenkel, spreizt Daumen und Finger ab und schiebt mit gestreckten Fingern die Haut zusammen. Tauchen dann Runzeln, Dellen und Wellen auf, ist der Fall klar: Der ungebetene Gast Cellulite ist da.
Im zweiten Stadium erkennt man die Orangenhaut im Liegen oder Stehen bereits ohne Kneiftest. Sind die betroffenen Stellen druck- und schmerzempfindlich, handelt es sich um eine fortgeschrittene Cellulite, gegen die man unbedingt etwas unternehmen sollte.
Als Ursache für Cellulite gilt die besondere Struktur des weiblichen Bindegewebes: Es ist sehr elastisch, damit das Gewebe bei einer Schwangerschaft gut dehnbar ist. Außerdem ist die Fettschicht der Haut in bestimmten Regionen, etwa an Oberschenkel, Po und Bauch dicker als bei Männern. Der Haken bei der Sache ist: Fettzellen können sich zwischen die Fasern schieben und das Gewebe dehnen - so sehr, dass es bis nach außen hin sichtbar ist, und sich Dellen und Wellen auf der Haut zeigen.
Bei Männern ist das Bindegewebe viel stärker vernetzt; es besteht aus schrägen über Kreuz verlaufenden Kollagenfasern und vielen kleinen Fettkammern. Deshalb ist es nicht so stark dehnbar. Die Veranlagung zur Cellulite wird zwar vererbt, ausprägen kann sie sich jedoch erst, wenn verschiedene Faktoren zusammenkommen, die das Bindegewebe “aus dem Leim” gehen lassen. Dazu gehören primär Bewegungsmangel und falsche, zu fette Ernährung.
Pflanzen verdanken ihm ihre Standfestigkeit, und in der Erdrinde ist es das zweithäufigste Element: Die Rede ist von Silicium, einem weitgehend unbeachteten Spurenelement. Der gesamte Silicium-Bestand des Menschen beträgt etwa ein Gramm. Eine besonders wichtige Rolle spielt es für das Bindegewebe: Silicium kommt dort in Form von Kieselsäuren vor. Es kann Eiweiße miteinander vernetzen und führt auf diese Weise zu einer straffen Struktur des Bindegewebes.
Kieselsäure, also Siliciumdioxid, ist für das Bindegewebe so wichtig wie Kalk für die Knochen. Silicium sorgt dort für die Vernetzung von Eiweißen - und genau das macht die Straffheit und Frische des Bindegewebes aus. Junge Menschen haben wesentlich höhere Konzentrationen an Kieselsäure im Bindegewebe als ältere. Da Silicium eine günstige Wasserbindung ermöglicht lässt es Eiweiß-Bausteine quellen. Fehlt es, kann es zur Bindegewebsschwäche kommen. Sichtbare Folge sind die unschönen Dellen auf der Haut.
Anders ausgedrückt: Silicium hilft die Haut zu glätten und muss dem Körper regelmäßig zugeführt werden. Reichlich enthalten ist es in Hirse, Hafer, Weizen oder Kartoffeln. Da Silicium vor allem in den Randschichten des Getreidekorns sitzt, sollte man auf jeden Fall Vollkornprodukte bevorzugen.
Sehr effektiv erfolgt die Aufnahme von Silicium durch Silicium-Gel (Reformhaus, Apotheke), da die Kieselsäure hier in feinst verteilter Form vorliegt. Besonders gute Erfolge erzielt man mit einer Dreimonatskur oder regelmäßiger Einnahme. Schlecht verwerten kann der Körper hingegen Silicium, welches in Teeaufgüssen, Kieselerde oder Heilerde enthalten ist.
Ein schwaches Bindegewebe ist aber nicht nur ein kosmetisches Problem: Auch Haarausfall, brüchige Nägel, welke Haut, Haltungsschäden, Plattfüße und Bandscheibenschwäche können mit einem Mangel an Silicium zusammenhängen.
“Schwächelt” das Bindegewebe, leidet auch das Immunsystem: Silicium fördert nämlich die Bildung wichtiger Immunzellen, etwa der Phagozyten, das sind Fresszellen, die Bakterien, Viren und andere Eindringlinge vernichten.
Silicium erfüllt auch Aufgaben in anderen festen Körperstrukturen: Es ist zusammen mit Vitamin D, Phosphor und bestimmten Hormonen an der Aufnahme von Calcium aus der Nahrung beteiligt und ist daher für den Stoffwechsel und die Festigkeit von Knochen und Zähnen wichtig.
Silicium allein glättet das Bindegewebe allerdings nicht. Will man die Cellulite in den Griff bekommen, sind Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung und Bewegung notwendige Maßnahmen.
Regelmäßige Bürstenmassagen und kalte Duschen helfen bei Cellulite, weil sie die Durchblutung fördern und den Lymphfluß aktivieren. Der Transport von Gewebswasser und Lymphe ist nämlich durch die Fettansammlung in den weiblichen Problemzonen behindert.
Zum Bürsten sollte man eine grobe Massagebürste mit Holznoppen benutzen. Man beginnt mit wenig Druck in Wadenhöhe und massiert über die Oberschenkel bis zur Taille herauf. Dann geht es weiter bei Po und Bauch. Hören Sie auf mit der Massage, wenn die Haut sich rötet.
Falsche Ernährung und Bewegungsmangel sind die wichtigsten Wegbereiter der Cellulite. Denn wenn Pfunde wuchern, nisten sich überschüssige Fette im Fettgewebe unter der Haut ein und drücken sich mit der Zeit bis nach außen hin sichtbar durch. Das bedeutet: Wer eine straffere Haut haben will, muss etwas dafür tun - nämlich seine Ernährung umstellen und sich mehr bewegen.
Entscheidend ist eine fettarme, ausgewogene Ernährung. Auf dem Speisezettel sollten Lebensmittel stehen, die möglichst naturbelassen und reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien. sind. Orientieren kann man sich an den Grundprinzipien der Vollwerternährung: Sie empfiehlt möglichst viel frisches, unbehandeltes Obst, Gemüse und Getreide, etwa im Frischkornmüsli. Essen Sie fettbewußt: Fleisch und Wurst enthalten viele versteckte Fette, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Salami, Fleischwurst & Co. schmecken zwar gut, führen aber oft zu Fettpölsterchen an Hüfte, Bauch und Oberschenkel, was Cellulite begünstigt. Natürlich geht es nicht ganz ohne Fett. Aber nehmen Sie das richtige: Vor allem pflanzliche Fette und Öle enthalten Vitamin E, das auch als Hautschutzvitamin bezeichnet wird. Besonders hohe Gehalte an Vitamin E haben Weizenkeim-, Sonnenblumernkern- und Walnußöl.
Wer zu Sportviel Pfunde auf die Waage bringt, sollte abnehmen - aber Vorsicht: Diäten, die schnelle Erfolge bringen, sind meist nicht von Dauer. Zügeln Sie Ihren Appetit auf Süßes und Fettes vor allem Abends, wenn der Körper weniger Energie verbraucht und leichter Fett einlagert.
Beginnen Sie, Sport zu treiben: Ideal sind Sportarten, die den Muskelaufbau fördern und damit der Fetteinlagerung entgegenwirken. Auch ein regelmäßiges körperliches Training durch Gymnastik mit speziellen Übungen für Po und Beine, Jogging, Seilspringen, Schwimmen und Radfahren sind optimal, um Cellulite vorzubeugen. Wo Muskeln sind, hat Cellulite nämlich kaum eine Chance. Wichtig ist allerdings, das Bewegungsprogramm regelmäßig durchzuführen: Zehn Minuten täglich sind das Minimum.
Ein wichtiger Mineralstoff für die Haut ist Kalium: Er entwässert und entlastet das Gewebe. Kaliumreich sind Obst, zum Beispiel Bananen, Trockenfrüchte und Vollkorngetreide. Auch Kartoffeln sind reich an Kalium. Zudem sättigen sie, ohne viel Kalorien zu liefern. Natürlich sollte man Kartoffeln nicht in Form von Fritten, Chips oder Kroketten essen - sie enthalten zu viel Fett. Besser sind Gerichte wie Folien- oder Pellkartoffeln.