Unsere Haut ist von einer unendlich großen Zahl unterschiedlicher Mikroben besiedelt, die wiederum mit unseren Körperzellen in einer Wechselwirkung stehen. Hauterkrankungen, wie Psoriasis oder atopische Dermatitis lassen sich daher auch in der Zusammensetzung der Mikroben erkennen. Vor allem die raue Haut gilt als bekannter Stressfaktor.
Noch steht die Hautforschung ganz am Anfang, aber erste Ergebnisse bestätigen Befunde mit alten Methoden, dass Kosmetika mit seinem pH-Wert 5,5 günstige Effekte zeigt. Denn jedes Kosmetikum kann durch seinen pH- Wert und seine Inhaltsstoffe Einfluss auf die Mikrobiombalance nehmen.
Fragen zum Thema Hautmikrobiom haben wir der Biologin Dr. M. Arens-Corell gestellt:
Das ist noch nicht vollständig erforscht. Oft weiß man nicht, ob eine angeborene oder erworbene Störung in der Hautstruktur und -funktion eine veränderte mikrobielle Besiedlung der Haut verursacht, oder ob eine Verschiebung des Mikrobiomgleichgewichtes zu Strukturveränderungen und Funktionsstörungen der Haut führt. Alter, Umweltverschmutzung, Ernährung, Erkrankungen, Medikamente und Hygienegewohnheiten können nachweislich Veränderungen der Mikroorgansimen auf der Haut verursachen. Es gibt keine allgemein gültige Abgrenzung eines gesunden gegenüber einem gestörten Mikrobiom der Haut, auch, weil durch die Vielfalt der Lebensräume mit unterschiedlichen Bedingungen lokal unterschiedliche Mikrobengemeinschaften existieren. Klar ist nur, dass eine hohe Biodiversität gesund, ein Überwiegen einzelner Arten eher ungesund ist.
Es gibt innere Risikofaktoren wie Krankheiten, z.B. Neurodermitis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder schlecht eingestellter Diabetes, Umwelteinflüsse wie starke Luftverschmutzung, Hautentzündungen oder Wunden, exzessive Reinigungsprozeduren, Über- aber auch Unterpflegung der Haut und vieles mehr. Auch hier ist noch viel Forschung nötig.
Erst einmal muss man es bemerken. Es gibt keine aussagekräftige Diagnostik dafür. Wie man eine Dysbiose therapieren soll, ist auch nicht klar. Bei Neurodermitis wurden mit probiotischer Hautpflege positive Effekte erreicht, aber verallgemeinern lässt sich das nicht. Hautreinigung und -pflege mit einem leicht sauren pH-Wert ist nach langjähriger Forschung wahrscheinlich ein wirksamer Beitrag zur Erhaltung und Wederherstellung eines gesunden Hautmikrobioms. Eine zu große Vielfalt unterschiedlicher Kosmetika wirkt eher destabilisierend. Deshalb: nicht zu oft das Produkt wechseln, solange man es gut verträgt und die gewünschte Wirkung zeigt. Wenn die Haut reagiert, lieber wieder auf Altbewährtes zurückgreifen, als ein neues Produkt nach dem nächsten auszuprobieren. Nachweise für gute Hautverträglichkeit und Pflegeeffekte von Kosmetika bei empfindlicher Haut durch dermatologische Tests über längere Zeiträume sind auch Hinweise auf einen positiven Effekt auf das Hautmikrobiom.
Nach unseren langjährigen Erfahrungen sollte man milde seifenfreie Hautreinigung verwenden, die mit einem haut(mikrobiom)freundlichen pH-Wert von 5,5 ausgestattet ist in Kombination mit einer Pflege, die ebenfalls den sauren Haut-pH-Wert stabilisiert und die Balance des Hautmikrobioms erhalten hilft.
Eine dauerhafte Störung liegt vor, wenn Krankheiten, Alter oder fortgesetzte schädigende äußere Einflüsse einwirken. In einer vorgestellten Studie erholte sich das Hautmikrobiom bei hautgesunden Personen nach Klebefilmabrissen innerhalb von 2 Tagen weitgehend, nach 7 Tagen vollständig. Wie es sich bei wiederholten Störungen oder bei Menschen mit unreifen oder gestörten Hautfunktionen verhält, ist noch nicht bekannt.
Er hemmt die Vermehrung potenziell schädlicher Mikroorgansimen auf der Haut, begünstigt dagegen eine Vorherrschaft nützlicher Bewohner. Durch Stabilisierung, Schutz und Förderung der Regeneration der Barrierefunktion der Haut gegen Austrocknung, Reizstoffe und Allergene kann er Entzündungsreaktionen der Haut verhindern helfen, die das Wachstum von schädlichen Keimen begünstigen können.
Fazit: Wer mit den Lebensbedingungen auf der frisch gewaschenen Haut – u.a. Feuchtigkeit, Temperatur, Fett, pH-Wert - am besten klarkommt, hat gegenüber anderen Organismen einen Vorteil und dominiert das neu eingestellte Gleichgewicht. Feuchtigkeitscremes und -masken, aber auch das Tragen von Schutzmasken verschafft feuchtigkeitsliebenden Arten Vorteile, Fettcremes verwöhnen die Liebhaber einer reichhaltigen Kost.
Atopische Dermatitis
Psoriasis
Hautbarriere
Mikrobiom