Der Arbeitstag ist noch nicht vorbei – doch schon schmerzen die Füße, zwischen den Zehen und unterm Fußballen sticht es heftig. Dann “geht” nichts mehr: Hinsetzen, Schuhe aus. Wenn das Hühnerauge das erste Mal blinzelt, ist es nur ein Druckschmerz. Doch dann entsteht ein dornförmiges Stück Hornhaut, das nach innen wächst und dort auf empfindliche Gewebe drückt. Und dann kommen die richtig fatalen Beschwerden – wo man auch geht und steht. Spätestens jetzt humpeln viele der Gequälten zur Fußpflegerin, um Linderung zu finden. In besonders schweren Fällen winkt ihnen dort das Skalpell.
So weit muss es nicht kommen. Denn gegen Hornhaut lässt sich schon im Entstehen etwas tun: Oft reicht eine kurze Behandlung nach einem warmen Fußbad: Mit einem rauen, harten Gegenstand rubbelt man das schrumpelig gewordene Corpus Delicti ab – und schon ist die Haut wieder samtweich.
Bis vor kurzem war zu diesem Zweck der gute alte Bimsstein das Mittel der Wahl. Wahre Schönheit muss jedoch nicht aus dem Steinbruch kommen. “Beim Bimsstein muss sich der Fuß wohl oder übel dem harten Material anpassen. Es geht aber auch anders – mit Hartschaumschwämmchen, die den Bedürfnissen eines Fußes freundlicher entgegenkommen und die unangenehmen Hornhäute weitaus sanfter entfernen”, sagt Manfred Reichert von der Puren Schaumstoff GmbH, Überlingen.
Das Material, auf das er und seine Mitarbeiter setzen, heißt Polyurethan (PUR) – und ist einer der vielseitigsten Kunststoffe, die menschlicher Erfindergeist je hervorgebracht hat. “Das Besondere an diesem Stoff ist, dass sich seine Porösität und Härte bei der Herstellung maßgeschneidert einstellen lassen”, pflichtet ihm Michael Berger bei: Der Anwendungstechniker hat bei Bayer Polymers mitgeholfen, das vielseitige Material für den Rubbel-Job zu optimieren.
So wurde aus dem unangenehmen Hornhaut-Hobel von gestern ein wahres Wellness-Wunder. “Der angefeuchtete PUR-Kosmetikstein nimmt sanft die oberen Schichten der Haut weg. Durch vorsichtiges Kreisen entsteht dabei ein feiner Abrieb, dessen Partikel in die Poren und Rillen der Haut eindringen und so zusätzlich Schmutz und Hornhaut mitnehmen”, sagt Manfred Reichert von Puren. “Dieser Effekt lässt sich, anders als beim Bimsstein, der die Hornhaut ohne Gnade wie ein Schleifstein runterschrubbelt, sehr fein dosieren.” Damit wirkt der Polyurethan-Kosmetikstein, der unter verschiedenen Markennamen in den Drogerien zu haben ist, ähnlich wie eine feste Peelingcreme. Steinzeit ade!
Und was kann man sonst noch Gutes für seine Füße tun? “Unbedingt darauf achten, dass die Schuhe nicht zu eng sind”, rät Manfred Reichert. “Außerdem pflegende Fußcremes verwenden und öfter mal ein entspannendes Fußbad nehmen.” Und sich ruhig ab und an auch mal mit einer Fußmassage oder einer Profi-Fußpflege verwöhnen lassen – auch wenn das Hühnerauge noch nicht geblinzelt hat.
BU: Wahre Schönheit muss nicht aus dem Steinbruch kommen: Im Gegensatz zu Bimsstein entfernen Hartschaumschwämmchen unangenehme Hornhaut äußerst sanft.