Minimalinvasive Schönheit: Hyaluron, Botox und die neuen Polynukleotide im Trend
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Minimalinvasive Schönheit - ©Belchonock by Depositphotos
Filler lassen Falten verschwinden - zwar nicht für immer, aber zumindest doch für einen ansprechenden Zeitraum. Doch was ist dran an den bereits bekannten und den neuen ästhetischen Zaubermitteln?
Neben Hyaluronsäure und Botulinumtoxin kann dabei seit Neuestem eine weitere Substanzklasse genutzt werden. Dies ermöglicht ein resorbierbaren Gel auf Basis polymerisierter Polynukleotide. Diese werden aus Süßwasserfischen extrahiert, d. h. sie bestehen aus polymerisierten Ribonukleotiden, welche aus natürlichen Organismen heraus gefiltert werden. Das daraus hergestellte Gel ist in der Lage, Anzeichen der Hautalterung zu bekämpfen und hauteigene Prozesse anzuregen. So können sowohl die Elastizität und Spannkraft der Haut als auch Pigmentunregelmäßigkeiten auf natürlichem Weg verbessert werden.
Diesen Nutzen sieht auch Dr. Christoph Liebich, Dermatologe und Inhaber einer eigenen Hautarztpraxis in München, den wir anlässlich der diesjährigen FOBI in München dazu befragen konnten.
In welchen Behandlungsarealen kommen Polynukleotide zum Einsatz?
Generell lassen sich polymerisierte Polynukleotide überall dort einsetzen, wo die Regeneration der Haut angeregt werden soll; ohne dabei eine Volumenzunahme oder Konturveränderung zu erzeugen. Das Anwendungsspektrum ist daher breit gefasst: Gesicht, Augenpartie, Dekolleté und Kopfhaut bis hin zu den Handrücken.
Wie lässt sich der Wirkmechanismus von Polynukleotiden in der Haut erklären?
Polynukleotide wirken nachweislich antioxidativ, hydratisierend und kurbeln das Wachstum von Fibroblasten an, wodurch wiederum neues Kollagen und Elastin produziert werden. Zudem werden hauteigene Prozesse angeregt, um die Elastizität und Spannkraft der Haut natürlich zu verbessern. Die Haut erscheint daraufhin deutlich verjüngt und frisch.
Wie lange halten die erzielten Effekte?
Wie lange die Ergebnisse anhalten, hängt immer vom Grad der behandelten Veränderungen sowie von individuellen Dispositionen ab. Generell lässt sich sagen: Die erzielten Effekte sind anhaltend, die neu gebildeten Strukturen unterliegen jedoch wieder den natürlichen Alterungsvorgängen.
Wie viele Sitzungen sind notwendig?
3 - 4 Sitzungen im Abstand von 2 - 3 Wochen. Einer Wiederholung sollte einmalig nach 6 Monaten erfolgen.
Mythen zu Hyaluron
Hyaluronsäure-Behandlungen werden immer beliebter, aber auch teils falsche Mythen sprießen immer wieder aus dem Boden.
Alle Hyaluron-Filler sind identisch!
- Falsch! Achten Sie darauf, dass FDA und EU-zugelassene Filler, die in möglichst vielen wissenschaftlichen Studien erprobt wurden, von Ihrem spezialisierten Hautarzt verwendet werden, dann erhalten Sie Qualitätsprodukte und die Behandlung wird sicherer. Es sollten immer unterschiedliche Pprodukte je nach Gesichtsregion Anwendung finden, ein Filler für die Wange ist nicht für die Lippe geeignet.
Nach der Behandlung wirkt das Gesicht unnatürlich!
- Falsch! Ein erfahrener Anwender (DGBT-zeritfiziert) lässt aufgrund der richtigen Dosis das Ergebnis natürlich erscheinen!
Mit Hyaluron behandelte Lippen erkennt man sofort!
- Falsch! Hierbei ist vor allem die richtige Dosis ausschlaggebend. Vor allem dem Volumenverlust und den unschönen Lippenfältchen kann man gut vorbeugen.
Gut zu wissen:
- Lassen Sie sich nur von zertifizierten Ärzten behandeln, denn nur diese können bei möglichen Nebenwirkungen gezielt eingreifen und helfen.
Mythen zu Botox-Behandlungen
Botox “friert” das Gesicht ein
- Botox (auch kurz als BTX bezeichnet) entspannt die Muskeln, die für dynamische Falten verantwortlich sind; es lässt aber die meisten Gesichtsausdrücke unverändert. Vor allem durch die richtige Anwendung durch einen zertifizierten Facharzt bleibt das Gesicht natürlich beweglich.
Botox ist nicht nur giftig, sondern auch gefährlich
- Botox ist ein von der FDA zugelassenes, gereinigtes Protein, das in kleinen Dosen sicher ist. Es wird Jahrzehnten von Fachärzten bei minimalinvasiven Behandlungsmethoden angewandt und besitzt ein hohes Sicherheitsprofil.
Botox ist nur für Frauen
- Längst nutzen auch immer mehr Männer Botox, um sich ein jugendlicheres Aussehen zu bewahren. Der Männer-Anteil ist in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Botox ist nur für ältere Menschen
- Botulinumtoxin Typ A wird immer häufiger vor allem von jüngeren Menschen präventiv eingesetzt, um die Entstehung tieferer Falten zu verhindern. Es kann in jedem Alter nützlich sein, je nach den individuellen Bedürfnissen.
Die Ergebnisse von Botox sind sofort sichtbar
- Nein, es braucht Zeit, bis sich die Muskeln entspannen und die Haut glatter erscheint. Die volle Wirkung von Botox zeigt sich normalerweise innerhalb von drei bis sieben Tagen nach der Injektion.
Botox ist schmerzhaft
- Da behandelnde Ärzte in aller Regel nicht nur sehr dünne Nadeln, sondern meist auch noch betäubende Cremes oder Eiskompressen anbieten, wird die Botox-Injektionen als wenig schmerzhaft empfunden.
Botox kann süchtig machen
- Botox ist keine chemische Substanz, die süchtig macht. Allerdings kann es sein, dass Menschen mit dem Ergebnis so zufrieden sind, dass sie zur Erhaltung ihres Aussehens regelmäßig eine Wiederholung der Behandlung wünschen.
Einmal Botox, immer Botox
- Jede Person muss für sich entscheiden, ob sie mit Botox weitermachen möchte. Etwa drei bis sechs Monate hält die Wirkung von Botox an. Danach kehren die Muskeln zu ihrer normalen Aktivität zurück. Die Falten können wieder sichtbar werden, aber der Zustand wird durch die vorherige Behandlung nicht verschlechtert.
Botox eignet sich nur für kosmetische Zwecke
- Botox findet in der Medizin vielfältige Anwendung. Es dient zur Behandlung von Migräne, übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose), Muskelkrämpfen, Blasenproblemen und sogar bestimmten Augenkrankheiten.
Um bestmögliche Ergebnisse und Sicherheit zu gewährleisten, ist es wichtig, sich gut zu informieren und einen qualifizierten und erfahrenen Arzt zu wählen.