An Neurodermitis leidende Kleinkinder und ihre Eltern müssen nicht nur die physischen Auswirkungen der Erkrankung bewältigen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die Dr. Sarah L. Chamlin und ihre Kollegen von der Pädiatrischen Abteilung des Children’s Memorial Hospitals in Chicago, USA, in der Fachzeitschrift Pediatrics (2004; 114: 607-611) veröffentlicht haben.
Die Wissenschaftler befragten die Eltern von 26 Kleinkindern (vom Säugling bis zum Sechsjährigen), wie sich die Erkrankung sowohl auf das betroffene Kind als auch auf sie selbst sowie die Familie insgesamt auswirkt. Zusätzlich wurden sechs Dermatologen, darunter fünf pädiatrisch spezialisierte, interviewt. Eltern und Experten gaben insgesamt 181 Faktoren an, die sich bei einer Neurodermitis auf die Lebensqualität auswirken. Die Erkrankung eines Kleinkindes zog nicht nur die psychische und emotionale Gesundheit der Kinder und ihrer Eltern in Mitleidenschaft. Neurodermitis beeinflusste auch den Alltag der Familie und den Umgang mit anderen Menschen negativ.
Die erkrankten Kinder litten am häufigsten an Juck- und Kratzreiz sowie an wunder und schmerzender Haut. Wie die Eltern weiter berichteten, hatten ihre Kinder aufgrund dieser Symptome regelmäßig Probleme einzuschlafen und durchzuschlafen. Dies wiederum wirkte sich auf den Gesundheitszustand der Eltern aus. Um ihren Kindern zu einem besseren Schlaf zu verhelfen und den Teufelskreis aus Juckreiz, Kratzen und Schlafstörungen zu durchbrechen, nächtigten die Eltern häufig mit ihren Kindern zusammen in einem Zimmer. Schlafmangel, Erschöpfung und Müdigkeit waren die Folgen.
„Die Studie verdeutlicht, dass erkrankte Kinder und ihre Eltern nicht nur die physischen Symptome der Neurodermitis bewältigen müssen. Die Erkrankung beeinflusst vielmehr auf komplexe Weise ihr gesamtes Leben mit weit reichenden emotionalen Auswirkungen und Einschränkungen der Lebensqualität“, so das Fazit der Autoren.
Wie die Studie zeigt, leiden von Neurodermitis betroffene Kinder besonders unter einem oft unerträglichen Juckreiz, der ihren gesamten Alltag beeinträchtigt. Die Barrierefunktion ihrer Haut ist geschädigt, sodass weitere Noxen in die Haut gelangen können. Zudem trocknet die Haut aufgrund ihrer Schädigung weiter aus. Der Betroffene empfindet ein ausgeprägtes Spannungs- und Juckgefühl und muss sich kratzen. Dadurch kann es zu Verletzungen und Infektionen kommen, die die Haut weiter in Mitleidenschaft ziehen und den Teufelskreis verstärken.
Eine zentrale und begleitende Maßnahme bei der Behandlung von Neurodermitis ist daher eine konsequente Hautpflege mit fettreichen und feucht haltenden Produkten sowohl bei bestehenden Hautveränderungen als auch bei der Nachbehandlung. Betroffene, die ihre Haut regelmäßig mit geeigneten Pflegeprodukten eincremen, erleiden seltener Rückfälle, und ihre Haut entwickelt seltener Entzündungen. Zudem lindern Pflegecremes den Juckreiz und verbessern die Schutzfunktion der erkrankten Haut.
Ein geeignetes Pflegepräparat sollte die Haut eines Neurodermitikers mit fettreichen und Feuchtigkeit spendenden Substanzen versorgen. Zudem sollte es frei sein von Stoffen, die die Haut zusätzlich reizen oder Allergien auslösen könnten. Bewährt haben sich Cremes, die die Substanzen Harnstoff und Nachtkerzenöl enthalten, wie beispielsweise Menalind (Hartmann AG). Harnstoff spendet und bindet gleichzeitig die Feuchtigkeit. Der Flüssigkeitshaushalt der ausgetrockneten Haut wird auf diese Weise nachhaltig gebessert. Nachtkerzenöl stammt aus dem Samen der Nachtkerze. Es beeinflusst den Hautzustand positiv und versorgt die Barriereschicht der durch Neurodermitis geschädigten Haut intensiv mit Fett. Der Nutzen und die Wirksamkeit von Pflegeprodukten mit Harnstoff und Nachtkerzenöl bei neurodermitischer Haut konnte in zahlreichen Studien belegt werden. In der Oktober-Ausgabe der Verbraucherzeitschrift Öko Test (10/2004) schnitt Menalind derm Pflegecreme darüber hinaus mit der Note „sehr gut“ ab.