Im Borretsch- und Nachtkerzenöl ist unter anderem Gammalinolensäure enthalten. Es wird für die Hautpflege genutzt, aber auch innerlich. Eine für den Patienten sehr angenehme Anwendung wurde jetzt in Japan bei 32 Kindern getestet: Hemden aus reiner Baumwolle mit Borretschöl. Dafür wurde das Borretschöl chemisch mit den Baumwollfasern verbunden, so dass das Öl schrittweise an die Haut abgegeben und von ihr aufgenommen wurde.
Eine Patientengruppe erhielt normale, nicht behandelte T-Shirts, eine zweite trug die borretschölhaltigen T-Shirts. Die Wäsche wurde täglich gewechselt und gewaschen. Um eine neutrale Beurteilung der Wirkung zu gewährleisten, wussten weder die Studienärzte noch die Patienten, ob sie normale Shirts oder die präparierte Wäsche trugen. Dieses doppelblind placebokontrollierte Design wird auch zur Überprüfung der Wirksamkeit von Medikamenten eingesetzt und ist wissenschaftlich sehr anerkannt.
Die Ergebnisse waren überzeugend: Nach zwei Wochen war der Feuchtigkeitsverlust der Haut bei den Kindern, die die T-Shirts mit Borretschöl trugen, signifikant geringer als in der Placebogruppe. Auch Krankheitssymptome wie Juckreiz und Rötung wurden signifikant gebessert. Nebenwirkungen traten nicht auf, und die Beurteilung der Wirkung durch die Eltern war bei der Gruppe der Kinder mit den therapeutischen Shirts besser als in der Placebogruppe. 75 Prozent waren der Meinung, dass sich die Symptome gebessert hätten, während in der Placebogruppe nur 56 Prozent eine Verbesserung beobachten konnten. Langzeitstudien sollen nun die Wirkung der Therapie über-prüfen. T-Shirts mit Borretschöl sind derzeit kommerziell nicht erhältlich.