Photolyase
Sonnenbaden ist wieder in: Aktuelle Umfragen zeigen, dass sich die Deutschen trotz vieler Warnungen von Hautärzten wieder mehr und häufiger in die Sonne legen um braun zu werden. Zur Beruhigung der Dermatologen ist es dabei wenigstens selbstverständlich geworden, eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden. Zusätzlichen Schutz für Sonnenanbeter verspricht der Wirkstoff Photolyase, der in der Lage sein soll, bereits eingetretene Sonnenschäden an der Erbinformation von Hautzellen zu reparieren. Eine Sonnencreme und After Sun Präparate mit Photolyase ist seit 2002 in Apotheken erhältlich.
In der Natur wird Photolyase z. B. von Algen produziert, die nahe an der Wasseroberfläche leben und deshalb der Wirkung von UV-Strahlung ausgesetzt sind. Die Folgen einer Sonnenbestrahlung sind Alterung und Zelleschädigung durch Veränderung der Erbinformation. Phytolyase soll diese DNA-Schäden auch beim Menschen besser und effektiver reparieren als das menschliche DNA-Reparatursystem. Durch dieses werden innerhalb von 16 bis 24 Stunden nach der Sonneneinwirkung nur die Hälfte der DNA-Schäden behoben, während Photolyase schon nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten fast die Hälfte der Schädigungen an der Haut-DNA aufgelöst. Bisherige Untersuchungen weisen darauf hin, dass Photolyase auf menschliche Haut auch dann wirkt, wenn der Wirkstoff mit einer Creme oder einem Gel aufgebracht wird. Das Enzym wird durch Licht aktiviert und soll deshalb schon während des Sonnenbades und auch unmittelbar danach verwendet werden.
Langzeit-Studien mit Nachweis einer Reduzierung der sichtbaren Lichtschäden an der Haut sind aus ethischen Gründen schwierig, wären jedoch notwendig um die experimentelle Wirkung zu bestätigen. Bisher kann man davon ausgehen, dass Sonnenprodukte mit Photolyase einen Beitrag leisten um Sonnenbaden sicherer zu machen, die wichtigste Vorbeugemaßnahme gegen Lichtschädigungen der Haut, Hauttumore und Hautalterung sind jedoch weiterhin der maßvolle Umgang mit der Sonne, ein effektiver Schutz durch Kleidung und die Verwendung von Sonnencremes mit hohen Lichtschutzfaktoren.